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Urlaub in Mainfranken weiterhin beliebt

20.08.2024

Mainfranken: Die mainfränkische Tourismusbranche blickt im Jahr 2024 auf ein solides erstes Halbjahr zurück. Die amtliche Statistik verzeichnet für die Region in den ersten sechs Monaten 2024 mit rund 2,9 Millionen Übernachtungen ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Damit stiegen die Übernachtungszahlen um rund 58.000 gegenüber dem ersten Halbjahr 2023. Mit Blick auf die  Übernachtungszahlen nehmen die mainfränkischen Destinationen im frankenweiten Vergleich erneut Spitzenpositionen ein, denn nur die Städteregion Nürnberg verzeichnet in Nordbayern mehr Übernachtungen“, erläutert Dr. Christian Seynstahl, Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung der IHK Würzburg-Schweinfurt. Touristische Hotspots seien die Rhön mit 1,4 Millionen Übernachtungen und das fränkische Weinland mit 1,2 Millionen Übernachtungen. „Kur und Reha, Städtetourismus und Weinkultur sind jedoch nicht die einzigen Frequenzbringer in der Region.  Mainfranken punktet mit Vielfalt und Qualität“, ergänzt Seynstahl.

Tourismus in den mainfränkischen Landkreisen

Die meisten Übernachtungen in den mainfränkischen Landkreisen weist die Statistik im ersten Halbjahr für Bad Kissingen aus (1,0 Mio.), gefolgt von Rhön-Grabfeld (0,4 Mio.) und Kitzingen (0,3 Mio.). Die Stadt Würzburg verzeichnet rund 0,5 Millionen Übernachtungen. „Gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 konnten jedoch nur vier der neun mainfränkischen Gebietskörperschaften einen Anstieg der Übernachtungszahlen vermelden. Während der Zuwachs in der Stadt Würzburg mit zwölf Prozent am größten ausfällt, muss der Landkreis Haßberge mit neun Prozent den im mainfrankenweiten Vergleich stärksten Rückgang hinnehmen“, erläutert Seynstahl.

 Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Mainfranken lag im ersten Halbjahr 2024 bei rund 2,7 Tagen. Besonders lange verweilten die Gäste in den Landkreisen Bad Kissingen (5,1 Tage), Rhön-Grabfeld (3,9 Tage) sowie Schweinfurt und Main-Spessart (jeweils 2,4 Tage), was einerseits auf Angebote der Gesundheitswirtschaft beziehungsweise im Kurwesen, andererseits auf attraktive Angebote rund um Rad-, Wander- und Weintourismus zurückzuführen ist. In den Städten Schweinfurt (2,0 Tage) und Würzburg (1,6 Tage) ist die Aufenthaltsdauer geringer, hier profitiert die Tourismuswirtschaft üblicherweise eher durch Tages- und Ausflugstouristen als durch Übernachtungsgäste.

Mainfränkische Tourismusbetriebe bleiben skeptisch

Die solide Entwicklung spiegelt sich jedoch nur zum Teil in den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage aus dem Frühjahr 2024 wider. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das Tourismusgewerbe, der die aktuellen Lagebeurteilungen der mainfränkischen Touristiker sowie deren Erwartungen für die kommenden zwölf Monate in einem Wert zusammenfasst, liegt mit 92 Punkten weiter unterhalb der 100-Punkte-Marke, die als Wachstumsschwelle interpretiert werden kann. Elena Fürst, IHK-Referentin Konjunktur und Statistik, blickt ins Detail der Befragung: „Auch wenn sich die Stimmung der mainfränkischen Tourismusbetriebe gegenüber der Befragung zum Jahresauftakt etwas verbessert hat, sind die Unternehmen weit entfernt von entspannter Sommerlaune. Knapp ein Viertel beurteilt die aktuelle Geschäftslage als gut,  jeder Dritte äußert sich negativ. Der Saldo aus positiven und negativen Lageurteilen liegt mit zehn Punkten im negativen Bereich. Die Mehrheit der Betriebe berichtet von einer befriedigenden oder ungenügender Auslastung, zudem schwächeln die Umsätze.“

Mit Blick auf die kommenden Monate bleiben die mainfränkischen Tourismusbetriebe eher skeptisch. Jedes fünfte Unternehmen erwartet bessere Geschäfte, 27 Prozent äußern sich pessimistisch. Die Branche plant mit einer gleich bleibenden Auslastung und stabilen Umsätzen und setzt insbesondere auf Geschäfte mit Tagestouristen und Urlaubsgästen. Jeder zweite Tourismusbetrieb zieht in den kommenden Monaten Preiserhöhungen in Betracht. Die Investitionsabsichten sind ausbaufähig, Hauptmotive sind die Ersatzbeschaffung (70 Prozent),  Rationalisierungen und der Umweltschutz (je 35 Prozent). Zudem sind kaum Veränderungen des Personalbestandes geplant. „Insgesamt kann sich die Tourismusbranche der Stimmungsflaute der übrigen Wirtschaft nicht entziehen. Die Betriebe ächzen unter hohen Kosten, einer enormen Regulatorik und Bürokratie“, erläutert Fürst. So seien die Arbeitskosten in der Risikobewertung erneut deutlich nach oben geklettert  und stellten mittlerweile für neun von zehn Tourismusbetrieben das größte Konjunkturrisiko dar, gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (71 Prozent) und den Energie- und Rohstoffpreisen (68 Prozent).

Foto: Jürgen Kohl

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