Würzburg/Mainfranken – Trotz verhaltener Konjunktur entstehen in Mainfranken zahlreiche Projekte, die zeigen, wie viel Zukunft in der Region steckt. Nicht nur IHK-Präsidentin Caroline Trips ist überzeugt: „Hier bewegt sich etwas.“
Während das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2025 stagniert und auch die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage wenig Schwung zeigt, präsentiert sich Mainfranken als aktive, gestaltende Region. „Natürlich spüren auch unsere Unternehmen die schwierigen Rahmenbedingungen“, sagt Caroline Trips. „Aber Mainfranken bleibt nicht stehen. Ganz im Gegenteil: Wir erleben, wie viele Betriebe, Forschungseinrichtungen und Start-ups mit Mut und Tatkraft in die Zukunft investieren. Das ist gelebter Aufbruch, den unser Land jetzt braucht.“
Strukturwandel und Hightech in Schweinfurt
Ein starkes Signal kommt aus Schweinfurt: Der Standort bewirbt sich im Rahmen der europäischen Initiative für eine KI-Gigafactory mit dem bayerischen Konzept „Blue Swan“. Dieses vereint Industrie, Wissenschaft und Verwaltung in einer strategischen Allianz und soll eines der modernsten Rechenzentren Europas schaffen. „Die Region will zeigen, wie aus einem klassischen Industriestandort ein Technologiestandort werden kann“, betont Trips. „Hier wird Strukturwandel aktiv gestaltet und nicht ausgesessen.“
Damit Transformation auch in der Breite gelingt, begleitet die Initiative „transformRMF“ Unternehmen in Mainfranken auf ihrem Weg in die Zukunft, von Digitalisierung und Dekarbonisierung bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Beim zweiten Transformationsdialog am 11. November in Kitzingen diskutieren Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über nachhaltige Transformationsstrategien. „Die Initiative ‚transformRMF‘ zeigt, wie wir Veränderung gemeinsam gestalten“, so Trips. „Es geht darum, Chancen zu erkennen, Kooperationen zu fördern und Wandel als Motor zu nutzen.“ Anmeldung zum Transformationsdialog unter: https://mainfranken.odoo.com/event/2-transformationsdialog-60/register
Digitale Wirtschaft und exzellente Forschung
Apropos Wandel: Seit 2020 ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich Information und Kommunikation in Schweinfurt um 19 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als im Bundes- und Landesdurchschnitt. Innovative Unternehmen, eine lebendige Gründerszene und praxisnahe Forschung prägen diese Entwicklung. Ein wichtiger Baustein sind die sechs Technologietransferzentren (TTZ) der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, die den direkten Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern: von nachhaltiger Produktion über Robotik bis hin zu Laboranalytik.
Auch die Wissenschaftsregion Würzburg entwickelt sich dynamisch weiter: Mit dem geplanten Max-Planck-Institut für Lebenswissenschaften und dem Exzellenzcluster ct.qmat entstehen Forschungsschwerpunkte mit internationaler Strahlkraft. „Diese Projekte sind Motoren für Innovation und Kooperationen und stärken die Attraktivität des Standorts“, so Trips.
Der Griff nach den Sternen
Mit dem neuen „Netzwerk Defence“ unterstützt die IHK Würzburg-Schweinfurt Unternehmen, die ihr Geschäftsfeld in Richtung Sicherheits- und Verteidigungsindustrie weiterentwickeln wollen. „Der Verteidigungssektor gewinnt an wirtschaftlicher Bedeutung“, erläutert Trips. „Mainfranken bietet hier viele Anknüpfungspunkte, von Präzisionstechnik über Sensorik bis IT-Sicherheit. Wir wollen Unternehmen helfen, diese Chancen verantwortungsvoll zu nutzen.“
Auch im Bereich Raumfahrt blickt Mainfranken nach vorne – oder vielmehr nach oben. Mit der Plattform „Mainfranken-New.Space“ vernetzen die IHK und regionale Partner Unternehmen, Forschung und Start-ups. Das entstehende Weltraum-Ökosystem – von Pikosatelliten bis zu innovativer Werkstofftechnik – zeigt die hohe Innovationskraft der Region. „Wir erschließen Zukunftsfelder mit großem Potenzial und Raumfahrt ist eines davon“, sagt Trips.
Gründergeist und Nachwuchs
Mainfranken lebt von seiner starken Gründungskultur. Die Gründungswoche Mainfranken vom 17. bis 21. November 2025 und insbesondere die Gründungsmesse am 18. November bieten Plattformen für Austausch, Finanzierung und Innovation. „Ich erlebe trotz der Flaute viel Mut zur Selbstständigkeit“, sagt Trips. „Die Gründungswoche zeigt, wie breit und engagiert das Ökosystem in Mainfranken aufgestellt ist.“ Weitere Informationen: www.wuerzburg.ihk.de/gruendungswoche
Auch der Nachwuchs trägt zum Fortschritt bei: Der 17-jährige Jonas Stein aus Bad Königshofen erreichte beim Wettbewerb „Invent a Chip“ den siebten Platz mit einem selbst entwickelten KI-Mikrochip. „Solche Beispiele machen mir Mut“, sagt Trips. „Die jungen Menschen, die wir für die technologische Zukunft brauchen, kommen aus unserer Region – und finden hier die passenden Perspektiven.“
Trotz stagnierender Wirtschaftsdaten ist die Botschaft aus Mainfranken klar: „Hier bewegt sich etwas“, betont Caroline Trips. „Unternehmen, Wissenschaft und Gründer setzen Zeichen des Fortschritts und machen Mainfranken zu einer Region mit Zukunft.“
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