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Nachtschicht in der Schweinfurter Industrie

01.10.2012

Aus dem aktuellen SWmagaz.in: In der Schweinfurter Industrie sind Nachtschichten normal. Teuere Maschinen müssen ausgelastet werden und die Nachfrage nach wertigen Produkten aus Schweinfurt steigt weltweit. Die SKF hat uns freundlicherweise ermöglicht, in der Nacht hinter die Kulissen der Produktion schauen zu dürfen.

SKF wurde 1907 von Sven Winquist, einem schwedischen Ingenieur, gegründet und wuchs schnell zu einem weltweit operierenden Unternehmen heran. Die erste Fabrik entstand in Göteborg/Schweden. Dort ist nach wie vor der Sitz der SKF Gruppe.

Schon 1920 hatte sich das Unternehmen in Europa, Amerika, Australien, Asien und Afrika gut etabliert. Heute ist SKF in mehr als 130 Ländern präsent. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 46.000 Mitarbeiter rund 4.000 davon in Schweinfurt und hat weltweit mehr als 120 Produktionsstätten in 28 Ländern.

 

In der großen Maschinenhalle, die sich direkt an der Ernst-Sachs-Straße langzieht, ist Dieter Pollner, wie immer, auch in dieser Nacht für die vier Linien zuständig. Linien werden die überdimensionalen Fertigungsstraßen genannt, auf denen die einzelnen Lagerteile zusammengeführt werden. Pollner ist nachts auch für die Schichtbetreuung zuständig und auch ein sogenannter Selbsteinsteller, d.h. wenn eine der Maschinen-Monster irgendwie aus der Reihe tanzt, muss Dieter Pollner eingreifen. Auf diesen vier Linien bei der SKF werden Lager zwischen 90 -170mm Außendurchmesser gefertigt.

 

Weltweit tätig

Die SKF GmbH, als Teil der weltweit tätigen SKF Gruppe, hat in Schweinfurt ihren Hauptsitz. Das Hauptverwaltungsgebäude in Schweinfurt ist mit seinem blauen Riesenlogo fast schon das Wahrzeichen der Stadt, zumindest nachts. Es gibt mehrere Werke der SKF in Schweinfurt und Schweinfurt ist der größte Standort der SKF in Deutschland. Bei uns hier werden Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager, Großlager, Gleitlager, Spindeln und Komponenten hergestellt.

 

Der Herr der Linien

Dieter Pollner sorgt mit seinen 4 Montagelinien dafür, dass diese hochpräzisen Lager für Werksmotoren und Industriemotoren aus den 5 oder 6 verschiedenen Teilen richtig zusammengeführt werden. Alles mit der richtigen Luft, mit dem richtigen Spiel, damit die Lager wirklich, wie versprochen, eine halbe Ewigkeit durchhalten. Ein Außenstehender glaubt, die Maschinen laufen von alleine, die Leute müssen nur einspringen, wenn es irgendwo hakt. Das täuscht, an den Linien, das ist ein verantwortungsvoller Job, dabei kann viel in die Hose gehen.

 

Maschinen-Händchen

Das Gespür dafür, ob seine Maschinen richtig laufen, ist wohl sowas wie eine Naturbegabung. Der Mitarbeiter an den Linien, der schon vorher merkt, dass sich irgendein Problem andeutet, ist der Wertvollste für das Unternehmen. Kosten, die gar nicht erst entstehen und Produktionsstillstände, die nicht erst eintreten und unter Umständen Liefertermine in Frage stellen, sind das, was ‚Made in Germany‘ heute noch ausmacht. Ein Händchen für die Maschinen und der Sinn für die Qualitätsproduktion sind das, was einen guten Mitarbeiter wie Dieter Pollner auszeichnet. Heute noch, nach rund zwanzig Jahren bei der SKF, macht ihm die Arbeit richtig Spaß.

 

Schichtarbeit ist hart

Dabei ist die Schichtarbeit mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Der ständige Wechsel lässt einen gleichmäßigen Lebensrhythmus nicht zu. Die Frühschicht beginnt um sechs Uhr und dauert bis Mittag um zwei, dann kommt die Spätschicht die bis 22 Uhr dauert, danach die Nachtschicht, die erst früh um sechs Uhr endet. Die Notwendigkeit, den kompletten Rhythmus umzustellen, Essen und Schlafen immer zu wechselnden Zeiten, Dieter Pollner selbst hat wenig Probleme mit Schlafen, aber manche Kollegen können früh nach der Nachtschicht sehr schlecht einschlafen. Die gehen um 7.00 Uhr ins Bett und stehen um 10.00 Uhr wieder auf, weil sie nicht schlafen können. „Man schläft nicht so tief und fest wie in der Nacht. Die 3. Schicht ist nicht gesund, das ist bekannt, aber es ist ein notwendiges Übel. Die Produktion muss laufen.”

 

Ein echter Schweinfurter

Sein Job gefällt ihm immer noch, Ambitionen etwas anderes zu machen hat er nicht. Dieter Pollner ist Schweinfurter, er ist in der Stadt geboren und aufgewachsen, mit einem kurzen Abstecher nach Grettstadt. Nach seiner Lehre als Autolackierer in Sennfeld kam die Bundeswehr. Die nächste Station seines Arbeitslebens war Schuster & Schmitt im Hafen. 1992 hat er dann bei der SKF angefangen. Die Pollners haben drei Kinder, die alle schon erwachsen sind, einen Enkel haben sie auch schon. Auch die Kinder wohnen und leben alle in Schweinfurt.

 

Man sieht sich nicht so oft 

Seine Frau arbeitet in der Stadtgalerie, oft bis 20.00 Uhr abends. „Da sieht man sich nicht so häufig. Bei der dritten Schicht z.B. gehe ich um 21.00 Uhr weg, sie kommt um 20.00 Uhr abends heim. Wenn ich aufstehe, ist sie wieder auf ihrer Arbeit. In dieser Woche sehen wir uns wenig. Aber, wenn man sich etwas leisten will, muss man das halt so akzeptieren.”

Aus dem aktuellen SWmagaz.in: http://swmagaz.in/swmagaz-in-ausgabe-9-2012

Text und Bilder: Jürgen Kohl – jkohl@revista.de

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