Ist schon ziemlich starker Tobak, wie sich die CSU da versucht heraus zu winden. Der Versuch die sogenannte Energiewende, den abrupten Ausstieg aus der Kernkraft mit dem Mäntelchen „Wir können ja mal darüber reden” wohlgemerkt im Nachhinein, sozial zu verbrämen, ist schon ziemlich unbeholfen. Die „Schwarzen” graust vor keiner schnellen Wende. Jede vermeintliche Strömung im See der Meinungen wird sofort mit heftigem Richtungswechsel quittiert. Man hat den Mitarbeitern im KKG, mit einem Strich die Arbeitsplätze weg gestrichen und fragt hinten nach, ob man was für sie tun kann? Man verzichtet auf eine ganze Technologie die man ganz sicher dringend braucht, spätestens dann, wenn die Trümmer in Grafenrheinfeld beseitigt werden müssen.
Ja klar, andere Zeiten fordern andere Initiativen. Unsere Bundeskanzlerin hat gesagt, das Fukushima bei ihr ein Umdenken bewirkt hat. Was bitte hat Grafenrheinfeld mit Fukushima zu tun? Egal, die demokratische Mehrheit hat den Ausstieg beschlossen und eine Volkspartei kann sich ja nicht dagegen stemmen, wenn von vorne herein klar ist, dass sie diese Abstimmung verlieren wird. Also tun wir mal so, als hätten wir (die CSU) den Ausstieg gewollt, das Volk wird uns wieder wählen, denn die Dummen merken das ja nicht.
Egal die Chefin in Berlin hat Umdenken befohlen, unser bayerischer MP, ohnehin der perfekte Wendehals und die neue Kreisvorsitzende führt brav aus was von oben kommt.
Ist schon irgendwie damit zu vergleichen, wenn einer den anderen die Kellertreppe hinunter schubst und dann fragt: hat’s weh getan, kann ich irgendwie helfen? Die wegfallenden Arbeitsplätze in Grafenrheinfeld durch ein Gaskraftwerk zu ersetzten ist blankes Politk-Gebabbel. Einen Investor zu finden, der Millionen in ein Kraftwerk investiert das sich einfach durch die Tatsache, dass es nur als Backup dient für die paar Tage an denen eben kein Wind weht und keine Sonne scheint, erscheint schon sehr kindlich. Welcher Industriekonzern wird in ein solches Werk investieren ohne dass die Aktionäre die Vorstände zum Teufel jagen.
Die Quittung bekommen die Wendehälse schon nächstes Jahr. Der nächste MP wird garantiert Christian Ude sein. Die SPD und die freien Wähler werden schon genug Protestwähler einfangen, von den Piraten ganz zu schweigen. Man kann der CSU zu dieser Entwicklung eigentlich nur gratulieren. Vielleicht ist ja der Verlust der Macht endlich Gelegenheit zur Rückbesinnung auf den eigentlichen Markenkern der Christlichen. Vielleicht stellen die Wendehalsstrategen ja fest, dass sie bei den vielen schnellen Wendungen fast alle vom „Wagen” gefallen sind die ihr Kreuzchen brav immer bei den Schwarzen gemacht haben. Die fast ein halbes Jahrhundert darauf vertraut haben, dass ihre persönlichen Werte bei der C-Partei zumindest in Bayern bestens aufgehoben sind.
Günther Bayer, ehemals Schweinfurter heute in Nürnberg