Schweinfurt / Werneck: Dank der Neuausrichtung unter dem externen Management der Sana Kliniken AG befindet sich das Krankenhaus St. Josef seit einigen Monaten konstant auf Wachstumskurs. Ein Teil der Zukunftsstrategie ist der Ausbau der planbaren und spezialisierten Orthopädie und Chirurgie. Mit dem fließenden Betriebsübergang der Belegschaft des benachbarten Krankenhaus Markt Werneck und der Übernahme sämtlicher stationärer operativer Angebote der bewährten Belegärzte aus den Bereichen elektive Orthopädie und Neurochirurgie spezialisiert sich das Haus zum Jahresanfang weiter und sichert gleichzeitig die regionale Versorgungsqualität und wohnortnahe Arbeitsplätze.
Positive Nachrichten zum Jahresende: Der Betriebsübergang zwischen dem Krankenhaus Markt Werneck und dem Krankenhaus St. Josef findet wie geplant zum Jahreswechsel statt. „Der Ausbau der elektiven orthopädischen Chirurgie und die Erweiterung unserer Akutgeriatrie um eine Station für geriatrische Rehabilitation sind feste Bestandteile unserer Zukunftsstrategie“, sagt Dr. Frank Wellmann, Sana-Manager und Geschäftsführer der Krankenhaus St. Josef gGmbH. „Im orthopädischen Bereich gab es zwar Angebote einzelner Operateure. Doch dass ausgerechnet knapp 15 Kilometer entfernt ein ganzes hoch spezialisiertes Fachkrankenhaus für Orthopädie und Chirurgie mit einem langjährig eingespielten Mitarbeiterteam – vom Röntgenpersonal über die Anästhesie- Abteilung bis hin zur Pflege- und OP-Fachkraft – auf der Suche nach einer Station mit rund 40 Planbetten ist, ist eine perfekte Konstellation, wie sie in dieser Weise wohl einmalig ist.“
Spezialisierung stärkt den Gesundheitsstandort St. Josef
Nachdem feststand, dass das ausschließlich belegärztlich genutzte Krankenhaus Markt Werneck seine Betriebsvoraussetzungen aufgrund der bundesweiten Krankenhausreform ab 2027 nicht mehr erfüllen kann, wandten sich die Verantwortlichen des Kommunalunternehmens vertrauensvoll an das St. Josef Krankenhaus, zu dem sie schon in der Vergangenheit gute freundschaftliche Beziehungen gepflegt hatten. „Die bekanntgewordene Zusammenarbeit mit der Sana Kliniken AG hat uns sehr optimistisch gestimmt, den Schweinfurter Standort mit unserer hohen Spezialisierung weiter stärken zu können“, erklärt Wolfhard Walde, der das Krankenhauses Markt Werneck seit vielen Jahren leitet.
Gute und gemeinschaftliche Lösung
Angesichts der struktur- und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen zeigt sich auch Sebastian Hauck, Bürgermeister von Markt Werneck und Verwaltungsratsvorsitzender des Marktkrankenhauses, erleichtert. „Der Gedanke des Loslassens hat anfangs zwar geschmerzt, doch wir sind jetzt sehr glücklich, dass unsere ehemaligen Mitarbeitenden durch den Betriebsübergang ein Wechselangebot ans Krankenhaus St. Josef erhalten haben.“ Denn mit seiner hybriden Struktur, den stationären und ambulanten Bereichen, ist der Gesundheitsstandort St. Josef heute schon sehr gut für die zukünftigen Anforderungen des Gesetzgebers aufgestellt. Auch die Zusammenarbeit mit Belegärzten ist hier ein bewährtes Modell. Zudem verbindet das Haus seit vielen Jahren die Stärken seiner stationären Versorgung mit der Expertise niedergelassener ärztlicher Kooperationspartner, so etwa in der Kardiologie, Gynäkologie, Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Neurochirurgie und Radiologie.
Verbesserte Versorgungsqualität
Unter Einbindung der bisherigen orthopädischen und neurochirurgischen Belegärzte aus Markt Werneck und Würzburg finden nun künftig auch die rund 1.600 operativen Eingriffe, wie etwa der Einsatz künstlicher Gelenkprothesen an Hüfte, Knie und Schulter sowie die neurochirurgischen Operationen z.B. an der Wirbelsäule im Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt statt. „Es ist uns natürlich eine besonders große Freude, dass wir neben der Belegschaft aus Markt Werneck auch die vier erfahrenen und exzellenten chirurgisch-orthopädischen Belegärzte der ‚Praxisklinik Werneck‘ für die stationäre Versorgung in Schweinfurt gewinnen konnten“, betont Dr. Wellmann. Dr. Klug, PD Dr. Baumann, Dr. Schneider und Dr. Kamawal sind vor allem spezialisiert auf operative Eingriffe an Knie- und Hüftgelenken sowie der Wirbelsäule. Hierbei werden für die Patienten innovative Maßnahmen sowohl zum Gelenkerhalt als auch zum Gelenkersatz angeboten. Um den Betriebsübergang so reibungslos wie möglich zu gestalten, arbeiten die Teams in den bewährten Konstellationen weiter – dafür werden ihnen eine eigene chirurgische Station sowie zwei Säle des Zentral-OP bereitgestellt.
„Als chirurgisch-orthopädische Praxisgemeinschaft mit Sitz im Herzen von Markt Werneck sind wir seit vielen Jahren wichtige Ansprechpartner für Jung und Alt“, sagt Dr. med. Michael Klug, mehrfach zertifizierter Facharzt für Chirurgie mit dem Schwerpunkten Gelenkchirurgie und Sporttraumatologie. „Mich freut es daher sehr, dass wir die stationäre medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten weiterhin so praxisnah in der Region anbieten können – und gleichzeitig unser hoch spezialisiertes Know-how, wie beispielsweise die roboterassistierte Kniegelenkoperation oder die minimal-invasive endoskopische Operation an der Wirbelsäule, erstmals in Schweinfurt einführen können.“ Für stationäre Patientinnen und Patienten bleibt von dem Leistungsangebot somit alles gleich – mit dem entscheidenden Unterschied, dass die operativen Eingriffe in einem Akutkrankenaus mit Notaufnahme, Unfallchirurgie und Intensivstation stattfinden, was insbesondere die postoperative medizinische Versorgungsqualität weiter verbessert.
Personell gestärkt ins neue Jahr
Allein-Eigentümerin und Trägerin des Krankenhaus St. Josef ist die Kongregation der Schwestern des Erlösers mit Sitz in Würzburg. Nachdem eine Schließungsdiskussion im Vorjahr zu einem starken Personalabgang geführt hatte, konnten nicht mehr alle Betten belegt werden. Um das Haus in eine gute und stabile Zukunft zu führen, hatte die Ordensgemeinschaft daher im März 2025 die Sana Kliniken AG damit beauftragt, das Krankenhaus St. Josef strategisch weiterzuentwickeln – medizinisch, wirtschaftlich und strukturell. „Innerhalb weniger Monate so eine hohe Zahl an neuen Mitarbeitenden und erfahrenen Belegärzten bei uns begrüßen zu können ist für das Krankenhaus St. Josef und die Patienten ein echter Segen“, freut sich auch Generaloberin der Kongregation Schwester Monika. Die letzten Onboarding-Termine sollen noch vor Weihnachten abgeschlossen sein.
Fotos: Melanie Heider
Dr. Frank Wellmann, Geschäftsführer der Krankenhaus St. Josef gGmbH (Mitte), freut sich, die vier Orthopäden der Praxisklinik Werneck – (v.l.n.r.) Dr. med. Michael Klug, Priv. Doz. Dr. med. Bernd Baumann, Dr. med. Florian Schneider und Dr. med. Yama Kamawal – ab Januar 2026 als neue Belegärzte in Schweinfurt begrüßen zu können.
Mit der Vertragsunterzeichnung hatten Dr. Frank Wellmann (Geschäftsführer Krankenhaus St. Josef gGmbH), Sebastian Hauck (Bürgermeister Markt Werneck) und Wolfhard Walde (Vorstand Krankenhaus Markt Werneck) den Betriebsübergang des Krankenhaus Markt Werneck in das Krankenhaus St. Josef zuvor offiziell besiegelt.








