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Andreas Ebeling sucht seit über zwei Jahrzehnten vermisste Personen als Teil der Johanniter-Rettungshundestaffel Schweinfurt

vom 28.11.2025 - 11:11 Uhr

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Schweinfurt: Wenn in der Schweinfurter Gegend ein Mensch vermisst wird, zählt jede Minute. Dann rücken die Frauen, Männer und Hunde der Johanniter-Rettungshundestaffel aus. Mit dem Ziel zu helfen, wenn andere in Not sind. Einer, der das schon seit vielen Jahren tut, ist Andreas Ebeling, der im Jahr 2006 auch die Leitung der Staffel übernommen hat.

Seit 1999 gibt es die Rettungshundestaffel in Schweinfurt. Viel hat sich seitdem verändert, doch eines ist gleichgeblieben: das Engagement. Andreas kam damals über seine Tochter und den gemeinsamen Familienhund Patty, eine Border Collie-Hündin, zu den Johannitern. „Meiner Tochter und Patty hat das Training unglaublich viel Spaß gemacht“, erinnert sich Ebeling. „Also sind wir einfach wieder hingegangen, ich und Patty sind dann auch geblieben.“

Nach der Begleithundeprüfung in der Hundeschule schnupperte das Trio bei den Johannitern hinein. Patty war eine treue Begleiterin, arbeitsfreudig und konzentriert. „Sie kam aus einer Arbeitslinie, hat viel wie von selbst gemacht und wurde durch das Training in der Rettungshundestaffel gut ausgelastet“, erklärt Ebeling. Mit 16 Jahren war Patty immer noch bei der Staffel aktiv und wurde stolze 19,5 Jahre alt, seitdem ist Andreas ohne Hund in der Funktion als Leiter tätig.

„Nach und nach hat sich ein richtig gutes Team, mit Rückhalt, Zusammenhalt und viel Herzblut entwickelt. Auf diese Menschen kann ich mich immer verlassen“, so Andreas Ebeling. Heute gehören zur Staffel sieben Flächensuchhunde, zwei Mantrailer und ein Trümmerhund, meist mittelgroße Rassen wie Labradore, Golden Retriever oder Border Collies aber auch Mischlinge. „Unsere Hunde müssen stressfest, lernwillig und sozial verträglich sein“, erklärt Ebeling. Auch Schussfestigkeit gehört dazu, denn Ablenkung darf es im Einsatz keine geben. Entscheidend ist das gegenseitige Vertrauen zwischen Mensch und Tier. Der Hund sucht, der Hundeführer behält den Überblick. „Nur wenn beide sich aufeinander verlassen können, funktioniert das Zusammenspiel“, so Ebeling.

Besonders wichtig ist für Ebeling, dass die Hunde eine sinnvolle Aufgabe haben. „Das ist das Schöne an der Rettungshundearbeit, der Hund ist ausgelastet, hat klare Regeln und weiß genau, was zu tun ist. Und man tut gemeinsam etwas Gutes.“

Mantrailer-Hunde folgen dem individuellen Geruch einer bestimmten Person, während Flächensuchhunde ohne Geruchsträger ein zugewiesenes Gebiet absuchen. Trainiert wird einmal unter der Woche an Geräten zur Gewandtheit, und am Wochenende oft zwischen fünf bis zwölf Stunden lang. „Wir trainieren bei Wind und Wetter“, erzählt Ebeling. „Manchmal bis in die Dunkelheit hinein, so wie es auch im echten Einsatz sein kann.“ Für die Trainings sind Helferinnen und Helfer unverzichtbar. „Gerade bei den Mantrailern braucht man immer neue Personen, sonst gewöhnen sich die Hunde an den Geruch.“ Deshalb freut sich das Team über jeden, der Lust hat, auch ohne Hund mitzuhelfen.

Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis war ein Einsatz im Herbst, als ein Radfahrer während seiner Tour im Wald stürzte. Dank des schnellen Einsatzes zweier Rettungshunde-Teams und eines Hubschraubers konnte der Mann nach kurzer Zeit gefunden werden. „Wir mussten ihn rund 45 Minuten lang betreuen, bis er sicher aus dem Wald geborgen werden konnte“, erinnert sich Ebeling. „In solchen Momenten merkt man, wie wichtig auch die richtige Ausbildung der Hundeführer ist.“

Damit alle im Ernstfall richtig reagieren, absolvieren die Hundeführer neben der Hundeausbildung auch Sanitätsausbildungen, in Schweinfurt ist sogar der „Helfer vor Ort“ Pflicht. Manche sind auch Rettungssanitäter. Neben dem Training gehören Karte, Kompass, Funken und Erste Hilfe zum festen Bestandteil der Ausbildung. Auch die psychosoziale Unterstützung im Team (PSNV-E) ist Pflicht.

Neue Interessierte dürfen drei Mal beim Schnuppertraining dabei sein. Danach folgt aus Versicherungsgründen der Beitritt zur Johanniter-Unfall-Hilfe und eine halbjährige Probezeit. „So sehen beide Seiten, ob es passt“, sagt Ebeling. Bis ein Hund dann einsatzfähig ist, dauert es zwei bis drei Jahre.

Für die Zukunft wünscht sich Andreas Ebeling vor allem eines: „Dass unsere Staffel noch lange besteht und wir Menschen finden, die Freude an diesem Ehrenamt haben. Man weiß nie, was einen erwartet aber man weiß, dass man gemeinsam helfen kann.“

Titelfoto: Andreas Ebeling im Jahr 2018 zusammen mit seiner Hündin Patty bei einer Übung.

Bildnachweis Christoph Fleschutz / Johanniter

 

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