Schweinfurt: Es war ein guter Tag für Schweinfurt. Ein weiteres Stück Stadtmauer der ehemaligen freien Reichsstadt Schweinfurt wurde in seiner Attraktivität erheblich verbessert. Im Chateaudun-Park ist der Schweinehirtenturm wiedererstanden und die dortige Mauer erhielt ihren Wehrcharakter zurück.
Zu verdanken ist dies der Initiative des Schweinfurter Stadtrates und Rechtsanwaltes Peter Hofmann, der vor 5 Jahren mit diesem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat und für den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieges bei einem Bombenangriff zerstörten Turms warb.
Hofmann hatte bereits 1979/81 durch Anträge im Schweinfurter Stadtrat die Restaurierung der Pulvertürme am Unteren Wall und die Wiederherstellung des dortigen Stadtgrabens gesorgt.
Hofmann sammelte über 70.000.- Euro Geldspenden und überzeugte viele Handwerksunternehmen und Architekten, ihre Leistungen unentgeltlich zu erbringen. Alle sind heute auf einer Erinnerungskarte und an der Türe des Turms verewigt. Eine bisher in dieser Form beispiellose Initiative zur Wiederbelebung unserer alten Reichsstadt.
Die Idee hatte der Schweinfurter SPD-Stadtrat Hofmann übrigens nicht Schweinfurt sondern in der Türkei, als er in der antiken Stadt Euromos vor einem Zeus-Tempel stand, dessen Säulen mit Stiftertafeln der Bürger von Euromos versehen waren. Durch die Initiativen jener Bürger konnte dieser Tempel entstehen. „Was die können, das kann Schweinfurt auch!“ sagte er sich und ging sofort in Schweinfurt ans Werk. Anfänglicher Widerstand der Stadtverwaltung konnte überwunden werden, nachdem sich auch im Schweinfurter Stadtrat immer mehr von der Idee überzeugen ließen. Und so konnte nach 5 Jahren nun der Turm der Öffentlichkeit übergeben werden, in dem Peter Hofmann mit Julia Stürmer eine Ausstellung eingerichtet hat, die die Geschichte des Turms und seiner Umgebung und der Wiederaufbau dargestellt werden. Die Freude war groß, als die Schweinfurter zu diesem Anlass sich zu einem Fest am Turm trafen.