Tiefbau- und insbesondere Kanalbaumaßnahmen sind oft undankbare Projekte für Bürgermeister, Gemeinderäte und Bauverwaltung. Lärm, Staub, Baustellenverkehr, Vibrationen sorgen oft für Unmut und Unverständnis bei Anwohnern und Anliegern, dabei ist die Kanalisation unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. Mehr denn je kommt es auf eine leistungsstarke, ökologische und moderne Entwässerung an, die selbst extremsten Starkregenereignissen standhält.
Zweifelsohne gehören Kanalbaumaßnahmen zu den „Königsdisziplinen“ einer Kommune: Überall dort, wo in den Untergrund eingegriffen wird, werden in der Regel auch Wasserleitungen, Gas, Strom, Telekomunikation bis hin zur Straße, Gehsteige und Beleuchtung erneuert. Sozusagen eine Rundumerneuerung, die den Anliegern und Anwohnern über viele Jahre wieder Ruhe beschert.
Sage und schreibe sieben Tiefbaumaßnahmen von fünf verschiedenen Bauunternehmen mit einem Investitionsvolumen von mehreren Millionen Euro werden gerade in vier Schonunger Ortsteilen im Auftrag der Bauverwaltung zeitgleich ausgeführt. Seit diesem Montag werden komplexe Kanalbaumaßnahmen im Ortsteil Löffelsterz, genauer gesagt in der Ebertshäuser Straße durchgeführt. Das Bauunternehmen Feickert hat den Zuschlag für die Ausführung der Maßnahmen zum Preis von etwa 490.000 Euro erhalten. Insgesamt 164.000 Euro könnte sich die Gemeinde gegenüber den ursprünglichen Kostenschätzungen sparen, wenn die Baumaßnahme reibungslos verläuft. Bis April 2021 könnte die Baustelle je nach Witterung abgeschlossen sein.
Insgesamt werden 185 Meter Kanal in Stahlbetonausführung neu gebaut und in der Dimensionierung erweitert. Dabei sollen auch Kanalhausanschlüsse und Straßeneinläufe umgebunden werden. Die Straße soll dabei ebenfalls erneuert und mit neuen Straßenlaternen ausgestattet werden. Die noch vorhandenen Dachständer auf vereinzelten Hausdächern sollen durch eine unterirdische Stromführung entfernt werden.
Der Löffelsterzer Kanal ist Teil eines ganzen Maßnahmenbündels von geschätzt etwa 15 Mio. Euro. Darin inbegriffen ist ein weiteres Kanalprojekt in Löffelsterz, nämlich der Neubau des Stauraumkanals mit einem Investitionsvolumen von 570.000 Euro. Weil die Großgemeinde Schonungen in vorbildlicher Weise in den Kanalinfrastrukturausbau- bzw. Erneuerung investiert hat und somit einen „Schwellenwert“, also einen Invest von 2.500 Euro je Einwohner erreicht hat, dürfen sich Bürgermeister und Gemeinderat über mehr als 4 Mio. Euro Förderung freuen. Das Geld war nicht eingeplant und erhöht nun die finanziellen Spielräume der Großgemeinde.
Das Foto zeigt zum Baustellenstart an der Ebertshäuser Straße in Löffelsterz von links Christian Rossmann (Büro Hossfeld & Fischer), Lars Erbach (Fa. Feickert), der gemeindliche Bauingenieur Frank Fronzek und Bürgermeister Stefan Rottmann (Foto Fritz Maier)