Schweinfurt: Der Schul- und Kulturausschuss beriet am Mittwoch öffentlich vor, der Stadtrat dürfte es dann drei Tage vor Heiligabend im Rathaus beschließen.
Der Kunstförderpreis 2010 der Stadt Schweinfurt soll nach gründlichen Recherchen und Vorgesprächen in der Runde der Einrichtungsleiter an Victoria Semel und Max Kidd gehen. .Die aus Schweinfurt stammenden Künstler Victoria Semel und Max Kidd erhalten anteilig zur Hälfte den Kunstförderpreis 2010. Der Preis ist insgesamt mit 10.000 € datiert. Künftig soll der Preis nach einer längeren Pause wieder alle drei Jahre verliehen werden. Das nächste Mal am 28. Januar in der Schweinfurter Kunsthalle.
Victoria Semel ist am 31.12.1993 in Schweinfurt geboren. Mit ihrer Familie wohnt sie in Schweinfurt. Musikalisch vorbelastet ist sie durch ihre Mutter Canan Semel, die an der Musikschule Querflöte und Popgesang unterrichtet und seit kurzem einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Würzburg hat. Victoria Semel erhielt eine klassische Musikschulausbildung in der Musikalischen Früherziehung, Blockflöte und Klavier. 2005 erreichte sie einen 1.Preis beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert im Fach Klavier. Daneben wurde sie von ihrer Mutter in Gesang unterrichtet. Ihr gesangliches Können basiert auf einer fundierten klassischen Ausbildung, insbesondere auch in Musiktheorie und Komposition. Seit 2007 ist sie Sängerin der renommierten Bigband des Celtisgymnasiums. In vielen Aufführungen in Schweinfurt aber auch überregional bis nach Caen machte sie in den letzten Jahren Furore.
Victoria Semel besitzt eine faszinierende, klare und ausdrucksstarke Stimme, die von einer großen Gelassenheit, Souveränität und gesanglichen Reife – ungeachtet ihres jugendlichen Alters von 16 Jahren – zeugt. Besonders hervorzuheben sind ihr eigener künstlerischer Anspruch und die hochmusikalische Interpretation der vorgetragenen Musikstücke, die sie auch gerne selbst am Klavier begleitet. Sie fühlt sich in vielen Bereichen der Popularmusik zu hause und lässt bereits eigene vielversprechende Kompositionen einfließen. Das Publikum überzeugt sie mühelos durch ihre Bühnenpräsenz und ihre beeindruckende Stimmkontrolle.
Der Popularmusikbeauftragte des Bezirks Unterfranken Peter Näder hält sie für eine der außergewöhnlichsten Begabungen der Region. 2010 fand – nach durchaus großem Widerstand konservativer Musikkreise – zum 1. Mal die Wertung Popgesang beim Wettbewerb Jugend musiziert statt. Victoria vertrat Schweinfurt bis zum
Bundeswettbewerb in Lübeck, wo sie mit 23 von 25 Punkten bewertet wurde. Der popgesangkritische Leiter des bayerischen Landeswettbewerbs Andreas Burger war so von ihrem Können begeistert, dass sie in zwei Preisträgerkonzerten mit Ihren Eigenkompositionen singen musste.
Neben nun schon häufigeren überregionalen Auftritten ist sie fest in Schweinfurt verwurzelt. Für die Musikschule und das Celtisgymnasium steht sie immer für Veranstaltungen aller Arten zur Verfügung. Ihre Auftritte sind immer eine „attraktive Bereicherung des städtischen Kulturlebens“ und die junge Künstlerin ist – zumindest derzeit noch – fest mit ihrer Heimatstadt verbunden.
Der in Schweinfurt geborene Schauspieler Max Kidd (21. April 1985 als Max Kupfer) erhielt 2007 in der TV-Serie „Unter uns“ die Rolle des Philipp Krone. Dies war seine erste Rolle im deutschen Fernsehen. Zuvor hat er bereits Erfahrungen bei Kurzfilmen gesammelt. Er spielte u. a. in „Teufels Kreis“, „The Kid“ sowie „Pizza Diavolo“. Als Theaterschauspieler trat Kidd im Jahr 2005 unter der Regie von Lars Vogel im Stück „Sommerliebe“ auf. Danach folgten Episodenrollen in den Serien „Der Bergdoktor“ mit Hans Sigl, „Die Rosenheimcops“ und eine Rolle in dem ARD-Film „Zimmer mit Tante“. In dem von Tom Spieß und Sönke Wortmann produzierten Kinofilm „Hangtime – Kein leichtes Spiel“ spielt Max Kidd in seinem ersten Kinofilm die Hauptrolle. Mit diesem Film gewann er im Juli 2009 den „Förderpreis Deutscher Film (Kategorie Schauspiel männlich)“, der im Rahmen des Filmfestes München verliehen wurde.
Neben der Schauspielerei schreibt Kidd Drehbücher. So drehte er u. a. mit Max Nuechtern den Kurzfilm „A Dreamer’s Dream“, den Kidd selbst geschrieben und produziert hat. Seit 2009 arbeitet er gemeinsam mit der Produktionsfirma Gilles Mann an einer Verwirklichung seines Drehbuchs, der geplante Film soll eine Gangsterparodie sein und unter dem Namen „Firzi“(AT) erscheinen. Darüber hinaus arbeitet Max Kidd in Kooperation mit der Filmgruppe des Walter-Rathenau-Gymnasiums daran, ein Filmprojekt in Schweinfurt zu realisieren.
Michael Horling