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Konkretere Planungen für den SuedLink vorgestellt

09.03.2017

Landkreis Schweinfurt: Zurückhaltend hat Landrat Florian Töpper auf die neuste Veröffentlichung des Übertragungsnetzbetreibers TenneT reagiert. Neben den durch TenneT im Internet veröffentlichten Planungen erfolgte am 8. März wie bereits im September in einer mehrstündigen Veranstaltung eine detaillierte Information der Kommunalpolitik, an der auch das Landratsamt Schweinfurt teilnahm.

Laut den neusten Veröffentlichungen führt der Vorschlagskorridor für den SuedLink auf zwei verschiedenen Strecken durch den Landkreis Schweinfurt. TenneT plant, in einer Vorzugstrasse die gemeinsame Stammstrecke der Leitungen von der Nordseeküste bis nördlich Poppenhausen gemeinsam zu führen. Die Weiterführung der Leitung nach Großgartach soll dann über den nordwestlichen Teil des Landkreises Schweinfurt im Bereich der Gemeinde Wasserlosen verlaufen, während der in den Planungen fix verankerte Netzverknüpfungspunkt bei Bergrheinfeld-West/Grafenrheinfeld mittels Trassenführung der Leitung entlang der A71 erreicht werden soll.

Auf der Grundlage dieses Vorschlagskorridors wird TenneT nun einen Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur stellen. Dieser Antrag ist der Beginn des eigentlichen Raumordnungsverfahrens für das SuedLink-Projekt. Neben der Vorzugstrasse werden im Antrag weitere Alternativtrassen genannt, die von der Bundesnetzagentur ebenso zu prüfen sind. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit einer Trassenführung z.B. in Form einer gemeinsamen Stammstrecke über Bergrheinfeld mit Weiterführung südlich erheblich gesunken, Landrat Töpper weist jedoch darauf hin, dass an dieser Stelle noch nichts auszuschließen sei. Insbesondere betont er, dass es sich bei den vorgelegten Planungen um ca. ein Kilometer breite Korridore handelt. Der tatsächliche Verlauf der Leitungen innerhalb des Korridors ist dem nachgeschalteten Planfeststellungsverfahren vorbehalten.

Im Herbst 2016 hatte TenneT eine Vielzahl von Trassenvorschlägen für die Führung des SuedLink auch im Landkreis Schweinfurt vorgelegt. In den vergangenen Monaten, unmittelbar nach der Bekanntgabe der Korridorvarianten, hat der Landkreis deshalb gemeinsame mit den Gemeinden intensiv im Konsultationsverfahren mitgewirkt und mehrere Hundert sog. Raumwiderstände, also Hinderungsgründe, ermittelt und mitgeteilt. Positiv sieht Landrat Töpper das Bestreben, die Leitungsführung mit bestehenden Infrastrukturen zu bündeln, wobei auch hier sicherlich eine genaue Betrachtung der Verträglichkeit im Weiteren notwendig wird.

Mit Spannung erwartet der Landrat zudem die Veröffentlichung der Planungen zum Konverterstandort. Im Jahr 2016 waren im Raum Werneck/Waigolshausen/Bergrheinfeld mehrere Flächen für den Konverter, der zur Umwandlung und Einspeisung des Stromes in das bestehende Netz benötigt wird, in der Diskussion.

Der Landkreis Schweinfurt ist weiterhin der Meinung, dass die Forderungen aus der Kreistagsresolution 2015, die grundsätzliche Notwendigkeit nachzuweisen, bis heute nicht erfüllt sind, so Landrat Töpper. Allerdings werde der SuedLink allein wohl schon deshalb kommen, da der Bedarf bereits durch Gesetz festgestellt wurde, so Töpper. Der Landkreis wird deshalb weiterhin kritisch-konstruktiv in der Zukunft an einer bürger- und umweltfreundlichen Lösung mitarbeiten. Im Rahmen des jetzt anstehenden Bundesfachplanungsverfahrens wird der Landkreis Schweinfurt weiterhin auf die gravierenden Raumwiderstände im Kreisgebiet, z. B. Ver- und Entsorgungsleitungen, bestehende Stromtrassen, Verkehrswege, städtebauliche Entwicklungsflächen und Naturschutzbelange, gegenüber der Bundesnetzagentur hinweisen.

Erhebliche Bedenken hat Landrat Töpper jedoch gegen die weiteren Stromtrassenplanungen, die sich aus dem jüngst veröffentlichten Netzentwicklungsplan 2030 ergeben. Danach sind neben dem erdverkabelten SuedLink weitere Stromtrassen als Freileitungen durch den Landkreis Schweinfurt geplant. Landrat Töpper hält diese weiteren Trassen für unverantwortlich für den Raum Schweinfurt, da dieser mit Infrastruktureinrichtungen bereits erheblich überlastet sei. Insoweit erinnert der Landrat die Übertragungsnetzbetreiber an die Vereinbarungen der Bundespolitik aus dem Jahr 2015, nämlich genau für diese Trassen Alternativen zur Entlastung des Raums Schweinfurt zu finden. Für den Landkreis kündigt der Landrat gegen die Planungen massiven Widerstand an.

Hier erhält er Unterstützung durch die Bayerische Landesregierung. Im Hinblick auf weitere Stromtrassenplanungen hat der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Ministerialdirektor Dr. Bernhard Schwab, in der Informationsveranstaltung am 8. März 2017 in Würzburg mehrfach versichert, dass der Raum Grafenrheinfeld in der Vergangenheit einen so großen Beitrag zur Energiesicherheit geleistet habe, dass die Staatsregierung alles tun werde, um hier eine weitere Belastung zu verhindern.

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