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Klassismus: Diskriminierung durch Herkunft?

30.01.2025

Würzburg-Schweinfurt: In allen Berufen, auch an der Universität, findet Diskriminierung durch Herkunft statt: Klassismus. Im Rahmen der Menschenrechtswoche an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) diskutierten auf Einladung des Lehrstuhls für Soziologie und der Bildungsgewerkschaft GEW Betroffene und Gewerkschaftsvertretungen die Ursachen und Gegenmaßnahmen.

Dr. Riccardo Altieri, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Würzburg, machte deutlich, dass soziale Herkunft in Deutschland ausschlaggebend für den Bildungserfolg sind. Nur ein Kind aus 100 Nicht-Akademikerfamilien promoviere, aber 10 aus 100 Akademikerfamilien. „Das ist ein Bildungstrichter, der in der Grundschule beginnt.“

Gastgeber und Moderator Dieter Kulke, Professor für Soziologie an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der THWS,  wies auf die Bedeutung von Solidarität und Interessenvertretungen gerade in der Sozialen Arbeit sind, um Klassismus wirksam zu bekämpfen.

Dominik Liebig, B.A. Soziale Arbeit, vom Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) betonte dass Soziale Arbeit von gesellschaftlichen Umbrüchen betroffen sei. „Um weiterhin den Ansprüchen an eine Menschenrechtsprofession zu genügen, braucht es mutiges Engagement von Gewerkschaften, Berufs- und Fachverbänden.“

Silke Trost, verDi Würzburg stellte fest, dass sich die Mehrheit der Beschäftigten organisieren muss, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. „Dazu gehören faire Entlohnung und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen.“

 „„Der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen beinhaltet auch immer den Kampf gegen strukturelle Diskriminierungsformen,“ sagte Franziska Müller, Jugendsekretärin Unterfranken des Deutschen Gewerkschaftsbundes. „Nur, wenn sich die Beschäftigten und Studierenden organisieren, können die Gewerkschaften, den nötigen Druck aufbauen, um Veränderungen herbeizuführen, die es braucht“.

Regina Weisath, Studentin im Master Soziale Arbeit an der THWS, wies auf die Bedeutung des Zeugnisverweigerungsrechts von Betreuenden vor Gericht hin: „Nur dann können sie das Vertrauen ihrer Klienten nicht beschädigen.“

Als Ergebnis hielt Prof. Kulke fest, dass Klassismus ein zunehmend wichtiges Thema der Sozialen Arbeit sei. Dies betreffe auch die Lehre und die Zusammenarbeit mit Studierenden. Und da Soziale Arbeit als akademisches Fach quasi einen Mittelschichtbias habe, sei es wichtig, mögliche klassistische  und diskriminierende Mechanismen nicht nur in der Gesellschaft sondern auch in der Sozialen Arbeit selber zu erkennen, zu reflektieren und ihnen zu begegnen.

Titelbild: Diskriminierung nach Herkunft diskutierten Moderator Prof. Dr. Dieter Kulke, Professor für Soziologie an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der THWS, Dominik Liebig, B.A. Soziale Arbeit, vom Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), Franziska Müller, Jugendsekretärin Unterfranken des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Regina Weisath, B.A. Soziale Arbeit und Mitglied des DBSH, Studentin im Master Soziale Arbeit an der THWS und Silke Trost, Dipl. Soz.-Päd., für die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verDi) im Rahmen der THWS-Menschenrechtswoche. Foto: Jörg Nellen

 

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