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Gemeinde Schonungen sucht Lösungen für Bauerngehöft in Mainberg

06.06.2017

Wie geht es weiter mit dem ehemaligen Bauerngehöft in Mainbergs Grundstraße. Seit geraumer Zeit beschäftigt sich damit der Gemeinderat und sucht nach einer tragfähigen Lösung für die Zukunft und auch eine Bürgerversammlung mit Ortsbegehung wurde Ende April eigens einberufen. Eines haben die Beratungen und Diskussionen bisher aber deutlich gezeigt: Viele unterschiedliche Ideen und Vorstellungen treffen aufeinander. Ein einheitliches Stimmungsbild über die Zukunft des Gebäudeensembles ist bisher nicht auszumachen.

2009 hat die Gemeinde Wohnhaus und Scheune in der Grundstraße erworben: Hintergrund war die Verwirklichung eines durchgehenden Gehsteigs und Beseitigung der Engstelle. Jetzt, 2017 steht der Gehsteig außer Frage – doch was mit den übrigen Flächen und Gebäudlichkeiten passiert, gehen die Meinungen weit auseinander. Wenn der Gehsteig gebaut werden soll, wird die Scheune abgerissen oder entsteht womöglich ein Arkadendurchgang? Was passiert mit den Flächen hinter dem Gehsteig? Sollen Scheune und Wohnhaus gemeinsam veräußert werden oder doch nur das Bauernhaus? Braucht es eine Platzgestaltung? Sollen weitere Parkplätze entstehen oder die Straße verbreitert werden? Und was wird aus dem sanierungsbedürftigen Wohnhaus? Fragen über Fragen.

Bereits im vergangenen Jahr hat sich die Gemeinde mit dem Objekt auseinandergesetzt und hat die Abrisskosten schätzen lassen. Der für Mainberg festgestellte Bodenrichtwert abzüglich des Abbruchs stellt eine realistische Größe für eine Veräußerung dar. Eines ist jedenfalls klar: Die Gemeinde konzentriert sich aktuell stark auf ihre Pflichtaufgaben, zu denen beispielsweise die Errichtung der neuen Grundschule, die Schaffung von Kinderkrippenplätzen oder der Kanalbau gehören. Schonungen erhält Jahr für Jahr hohe staatliche Zuschüsse in Form von Stabilisierungshilfen und hat sich einem strengen Haushaltskonsolidierungskonzept unterworfen. Zu den Auflagen gehört, dass die Gemeinde nicht in Verschönerungsmaßnahmen sondern in erster Linie in kommunale Pflichtaufgaben investiert. Daran hat Bürgermeister Stefan Rottmann eindringlich erinnert.
Außerdem: Nach wie vor besteht der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats, eine kommunale Immobilie je Ortsteil dauerhaft zu erhalten und zu bewirtschaften. Mit dem Feuerwehrhaus und dem ehemaligen Rathaus bestehen bereits zwei gemeindliche Liegenschaften in Mainberg. In einer Mainberger Bürgerversammlung 2013 hatten sich die Anwesenden per Antrag in einer Abstimmung klar gegen den Verkauf des Bauernhauses ausgesprochen – Bürgermeister und Gemeinderat wollten, aufgrund von Interessentenanfragen, seiner Zeit die Immobilie getrennt von der Scheune zum Verkauf stellen um einen potenten und sanierungswilligen Käufer zu finden.
Jetzt vier Jahre später lässt sich der Bürgerwille wohl kaum mehr umsetzen und ein Verkauf bleibt die einzige Chance um das Bauernhaus vor dem Verfall zu retten. Architekt Friedrich Staib und Kreisheimatpfleger Guido Spahn kamen bei einer Begehung zu dem Ergebnis, dass sich der Gebäudezustand weiter verschlechtern wird und schon bald irreparable Schäden zu erwarten sind. Es ist also Eile geboten.

Mainberg soll schöner und besser werden, darin sind sich Bürgermeister, Gemeinderat und Bürger jedenfalls einig. Als nächster Schritt soll das Amt für Ländliche Entwicklung aber auch die Verantwortlichen der Städtebauförderung einbezogen werden um auszuloten, inwieweit eine Anordnung für eine umfassende Dorferneuerung in Mainberg aber auch in Löffelsterz, die sich zeitgleich um ein Förderverfahren bemüht haben, erfolgen könnte, auch wenn die Gemeinde selbst in den nächsten Jahren kaum in öffentliche Projekte investieren kann. Andererseits erhalten dann aber Privateigentümer, oder ein potentieller Käufer, die Chance für Bau- und Sanierungsmaßnahmen Fördergelder zu erhalten. Hierzu hat Bürgermeister ein Schreiben an das Amt aufgesetzt.

Weiterhin soll mit den hinter liegenden Grundstückseigentümer Verhandlungen aufgenommen werden, gegebenenfalls könnte bei einem Abbruch der Scheune Teilbereiche des Grundstücks verkauft werden um eine optimale Erschließung für die Anlieger zu erreichen. Gleichzeitig soll aber auch mit Behörden des Denkmalschutz Kontakt aufgenommen werden, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

Idealerweise fände sich doch noch ein sanierungswilliger Käufer für den ehemaligen Kleinbauernhof im Ortskern. Gesucht werden Lösungen, die die Interessen des dort ansässigen Handwerks, die beengte Verkehrs- und Parkplatzsituation in der Grundstraße, die Gemeindefinanzen aber auch dorfgestalterische Aspekte im Blick haben. Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass die Gemeinde aus kommunalrechtlichen Gründen, Eigentum nicht unter Wert veräußern oder gar verschenken kann.

 

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