Schweinfurt: Milde Temperaturen und Sonnenschein locken jetzt viele Motorradfahrer auf die Straßen. Gerade zum Start der Motorradsaison sind die Gefahren enorm – jedes Jahr ereignen sich schwere Unfälle. Die Motorradstaffel der Johanniter gibt Auto-und Motorradfahrern daher wichtige Tipps zum sicheren Saisonstart. Mit elf Einsatz-Motorrädern sind die ehrenamtlichen Helfer auch in dieser Saison wieder in Bayern unterwegs.
Rettungsassistent Olaf Mauer, Dienststellenleiter der Johanniter in Schweinfurt, berichtet: „Die Gefahren zum Saisonbeginn sind vielfältig. Die Straßen sind oft verschmutzt und der Winter hat Straßenschäden hinterlassen. Dadurch und durch den kalten und weniger griffigen Asphalt herrscht erhöhte Sturzgefahr.“ An die Autofahrer hat Mauer eine Bitte: „Über die Hälfte aller Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht. Sie müssen sich nach den Wintermonaten erst wieder an die leicht übersehbaren Motorräder gewöhnen. Ein Schulterblick beim Spurwechsel kann vielen Motorradfahrern große Schmerzen ersparen. Auch hilft es, wenn Autofahrer vor dem Abbiegen rechtzeitig blinken und nicht erst beim Ausscheren anzeigen, wohin sie fahren. Auf kurvigen Straßen müssen Autofahrer wie Motorradfahrer unbedingt auf ihrer Spur bleiben.“
Typische Verletzungen bei Motorradfahrern sind Knochenbrüche, schwere Hautschürfungen oder Verletzungen an den Nerven, die zu Lähmungen führen können. Deswegen sollte jeder Motorradfahrer stets geeignete Schutzkleidung tragen. Eine normale Jeans bietet bei einem Unfall nicht mehr Schutz als die nackte Haut. Wichtig ist, dass die Protektoren richtig und fest sitzen. Das Schuhwerk muss so beschaffen sein, dass auch der Knöchel geschützt ist.
Die Helmabnahme: Nach einem Erste-Hilfe-Kurs bei den Johannitern eine leichte Übung. Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Motorradunfall kommt, muss ein Ersthelfer zunächst die Unfallstelle absichern. Dann ist es zwingend nötig, dass er dem Motorradfahrer bei Bewusstlosigkeit den Helm abnimmt – auch wenn am Helm ein Hinweis steht, dass er nur von einem Notarzt zu öffnen sei. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Der Helfer greift in den geöffneten Helm, spreizt ihn seitlich und zieht ihn vorsichtig über Nase und Ohren vom Kopf ab. Ist eine weitere Person am Unfallort, sollte sie assistieren, indem sie Hals und Kopf waagerecht hält. Anschließend sollte der Verunglückte in die stabile Seitenlage gebracht werden, auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Dann wird die Notrufnummer 112 gewählt.
Wer so handelt, rettet möglicherweise nicht nur Leben, sondern unternimmt auch alles, was das Gesetz von Zeugen eines Unfalls verlangt. Da jeder unverhofft in die Lage kommen kann, bei einem Unfall helfen zu müssen, empfehlen die Johanniter eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kentnisse. Aktuelle Kurstermine sind unter 09721 19214 und unter www.johanniter-schweinfurt.de erhältlich.