Oberlauringen: Vier Autorinnen und Autoren haben sich intensiv mit der jüdischen Vergangenheit von Oberlauringen beschäftigt und das Buch „Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Oberlauringens“ geschrieben. Die Buchvorstellung übernahm die Journalistin und Feministin Alice Schwarzer, die als Flüchtlingskind zwischen 1942 und 1948 selbst in Oberlauringen gelebt hat. Die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte hat sie mit angestoßen: 2004 etwa setzte sie sich für die Instandsetzung des jüdischen Friedhofs am Rand des Ortes ein.
Nun, fast 20 Jahre später, kehrte Schwarzer erneut zurück, um ein Projekt von vier Autorinnen und Autoren aus dem Ort zu unterstützen. Friedl Korten, Ferdinand Freudinger, Ilse Vogel und Winfried Krappweis haben eine „über Jahre erarbeitete, schonungslos ehrliche Dokumentation des Lebens und Sterbens ihrer jüdischen Nachbarn“ vorgelegt und ihr Buch in der Heilig-Kreuz-Kirche in Oberlauringen präsentiert. Begleitet und moderiert von Alice Schwarzer.
In ihrem Buch wollen die Autorinnen und Autoren nicht beschuldigen, „sondern erinnern und deutlich machen, was immer wieder geschehen kann, wenn man es geschehen lässt“. Das Buch betreibe Aufklärung und gebe Einblicke in das Leben und die Geschichte der damaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Oberlauringen.
Die Stiftung der Kreissparkasse Schweinfurt unterstützte den Arbeitskreis „Jüdische Geschichte Oberlauringen“ mit einer Spende von 2.500 Euro. „Mit der Spende leisten wir gerne unseren Beitrag, das Andenken an das jüdische Leben in unserer Region wachzuhalten“, so Peter Schleich.
Das Foto (© Wolfgang Steinruck) zeigt von links nach rechts: Bürgermeister Friedel Heckenlauer, Alice Schwarzer, Vorstandsvorsitzender Peter Schleich