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Banane und Sojabohne – Hochmoderner Kartoffeldruck

22.06.2012

Von unserem Praktikanten Julian Bauer: Ich weiß nicht ob ich es witzig oder erschreckend finden soll was manche Leute denken. In einem Geschäft bekam ich vorletzte Woche auf die Frage ob ich ein paar Flyer auslegen darf die Antwort: „Nein, weil das kostet ja ganz viel Geld solche Flyer und die machen den Regenwald kaputt und überhaupt wirft man die sowieso nur weg.“

Ich finde, da gibt es schlimmere Wege zur Papierverschwendung. Beispiel: Die guten, alten Briefkastenverstopfer. Anzeigen- und Werbeblätter. Eine der wenigen sinnvollen Verwendungen dafür ist, meiner Meinung nach, sie beim Streichen auf dem Boden auszulegen. Der Informationsgehalt der wenigen Artikel hält sich in Grenzen und das Meiste hat man auch schon woanders gelesen.

Vielleicht gibt es wirklich Leute die gerne diese Briefkastenverstopfer lesen, gibts ja schließlich umsonst, manche mögen das. Ein „Versuch“ in einem Münchener Neubaugebiet zeigt aber dann doch recht deutlich wie gering die Akzeptanz der Briefkastenwerbung ist. Gemessen an „Werbung, ja bitte“ und „Werbung, nein danke“-Schildern wollen dort 86% der Bewohner keine Werbung in ihrem Briefkasten. 4,5% bitten um Werbung und bei weiteren 4,5% ist die Meinung zur Werbung nicht offensichtlich. (http://maennig.de/briefkastenwerbung ) So schafft es die Werbung weder in den Briefkasten, noch in die Tonne.

Der durchschnittliche Bürger im Landkreis Schweinfurt produziert pro Jahr 88,81 kg Altpapier in der Stadt sind es sogar 97,7 kg pro Einwohner. In Anbetracht der Einwohnerzahlen sind das jedes Jahr Unmengen an Altpapier, knappe 16.000 Tonnen in Stadt und Landkreis. Gut, dass sind natürlich nicht alles Briefkastenverstopfer, sondern auch anderes Altpapier und Karton und Pappe, aber dennoch eine ganze Menge.

Vom Revista Verlag bekomme ich auch jede Woche etwas in den Briefkasten. Der Unterschied?

Mal abgesehen von den Bürgern in Geldersheim und Poppenhausen, denn da bekommt jeder Haushalt das Gemeindeblatt, bekommen nur diejenigen das Gemeindeblatt die es auch abonniert haben. Gedruckt wird auf zertifiziertem FSC-Papier. FSC steht für Forest Stewardship Council. Das bedeutet soviel wie Rat, der sich um die verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder kümmert. Die Qualität von FSC-zertifiziertem Holz unterscheidet sich zwar in nichts von unzertifiziertem Holz, aber es unterscheidet sich jedoch dadurch, dass es garantiert aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern und auf keinen Fall aus illegalen Einschlägen, Raubbau oder aus Wäldern mit hohem Schutzwert stammt. (http://www.fsc-deutschland.de/)

Das eingesetzte Schwarzweiß-Druckverfahren ist eines der umweltfreundlichsten auf dem Markt. Es ist ein kaltes Druckverfahren, es entsteht dabei kein Ozon und keine Abwärme, das bedeutet einen weitaus geringeren Stromverbrauch als bei tonerbasierten Systemen. Außerdem sind die Verbrauchsmaterialien umweltfreundlich: Die Druckvorlage besteht aus einer Gaze aus Bananenblättern (http://de.wikipedia.org/wiki/Gaze) und die Druckfarbe selbst besteht aus zähflüssigem Sojabohnen-Öl. Theoretisch sind Druckvorlage und -farbe essbar, sind praktisch jedoch kein positives Geschmackserlebnis. Der Großteil der Schwarzweiß-Drucke wird mit dem umweltfreundlichen System gedruckt, ein kleiner Teil aber auch noch mit tonerbasierten Druckern.

Was ich von Briefkastenwerbung halte wisst ihr nun. Jetzt die Frage an euch: Wie findet ihr Briefkastenwerbung? „Werbung – Nein Danke!“ oder doch „Werbung – Ja Bitte!“?

Vielleicht kriegen wir ja ein paar Kommentare zusammen oder sogar eine konstruktive Diskussion. Ich bin gespannt!

Text und Bild von Julian Bauer

Twitter: @Kammerkoenig

Mail: julian[at]ej-schweinfurt.de

 

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