Grettstadt: Josef Köhler, Vorsitzender der Jagdgenossenschaften im Landreis und Wildschadenschätzer für die Region, möchte darauf hinweisen, dass es heuer im Jagdgebiet Obereuerheim zu extremen Schäden in Maisfeldern gekommen ist.
So auch in einem Maisfeld in den Mainauen bei Untereuerheim, wo die Maispflanzen auf einer Fläche von einem halben Hektar am Boden liegen und gefressen wurden. Er beziffert den Schaden des Ernteausfalls für den Landwirt auf rund 500 Euro. Der Schaden sei trotz Installation eines Lärmgerätes am Waldrand aufgetreten. Laut Jagdpachtverträgen muss der Jagdpächter für Schäden dieser Art aufkommen. Die letzten Jahre gab es keine Probleme, weil nur geringe oder keine Schäden zu verzeichnen waren, erzählt Köhler. Noch vor einigen Jahren habe man das Problem nicht gekannt. Heuer sind die Schäden extrem.
Bei einer Drückjagd auf Wildschweine im Januar hat man zwei mal zwei Wildschweine geschossen. Das hat es noch nie vorher gegeben. Zwei der Wildschweine seien sogar im eingezäunten Bereich der Eichenkulturen im Waldgebiet Schnäpperlein geschossen worden.
Für die Wildschweine sei auch der Main kein Hindernis. Geraten sie in Bedrängnis, so schwimmen sie durch den Main auf das andere Ufer. Sie legen in der Nacht bis zu 30 Kilometer auf der Suche nach Futter zurück. Die Wildschweinrotte besteht aus 8-10 Tieren. Sie ziehen umher und kommen nur alle 2-3 Wochen an die gleichen Stellen. Wildschweine sind deshalb schwer zu jagen. Eine Faustzahl besagt, dass es 20 Stunden Sitz-Zeit auf dem Jägersitz kostet, um ein Wildschwein zu schießen.
Um Ernteschäden zu vermeiden gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen die Installation der Lärmgeräte. Zum zweiten den Aufbau von Elektrozäunen. hier sei eine leistungsfähige Batterie notwendig, die jeden Tag geladen werden muss. Zum anderen kann es passieren, dass eventuell größere Schäden auftreten, weil Frischlinge unter dem Zaun durchgehen und die Bache denn einen Stromschlag in kauf nimmt, um zu ihren Jungen zu gelangen. Dann hält sich die Gruppe länger im umzäunten Gebiet auf und verursacht größere Schäden. Ein Schutz vor Wildschweinschäden ist also schwierig, erklärt Josef Köhler.
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