Schonungen: Dass sich Schonungens Wälder in einem guten Zustand befinden, daran ließ Revierförster Reiner Seufert keinen Zweifel. Einmal im Jahr steht der Forstbetrieb im Mittelpunkt, dann nämlich wenn das Betriebsergebnis im Gemeinderat präsentiert wird. Der Forstexperte hatte viele Zahlen und Informationen rund um den Wald im Gepäck.
Bemerkenswert war das Klima im vergangenen Forstwirtschaftsjahr. Als einer der trockensten und wärmsten Jahre geht 2015 in die Geschichte ein. Darunter hatten auch die gemeindlichen Wälder zu leiden. Der Förster berichtete von Bäumen, die auffällig viel Laub verloren hatten. Überhaupt sei der Klimawandel ein ernstzunehmender Faktor in der Waldbewirtschaftung. Zunehmende Trockenperioden, ansteigende Temperaturen, Stürme, Wolkenbrüche, milde Winter und Nassschneefall wirken sich negativ aus. Dazu kommen immer öfter Schädlinge und Insektenbefall, die den Bäumen zusetzen.
Dass der Gemeindewald erstaunlich „Stressresistent“ ist, ist vor allem den Maßnahmen des Forstbetriebs zu verdanken. Darunter zählen eine Vielzahl von Waldschutz- und Naturschutzaktivitäten. Durch Pflanzungen, Naturverjüngung, Jungwuchspflege und Erhalt seltener Baumarten konnten Förderungen in Höhe von 44.632,20 Euro gewonnen werden, berichtete Reiner Seufert stolz. Mit einem Holzeinschlag von 6.359 Festmetern konnten 2015 ein Reinerlös von 77.890 Euro verzeichnet werden. Der Revierförster berichtete von in seinem umfassenden Bericht über die verschiedenen Forstabteilungen und die jeweiligen Einschläge.
Die Großgemeinde Schonungen gehört mit etwa 1.200 Hektar zu den größten Waldbesitzern der Region. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen.
Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf die Nachhaltigkeit: Das erst jüngst ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7.900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liegt bei rund 6.300 Festmetern, die dem Forst jährlich entnommen wird. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird: Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Hinzu kommt, dass sich die Holzpreise sehr erfreulich für Schonungen entwickeln. Kostete der Festmeter Eiche um die Jahrtausendwende noch knapp über 40 Euro, so sind es jetzt deutlich mehr als 120 Euro. Der Wertholzverkauf und das Submissionsergebnis hat 2015 alleine 84.217 Euro abgeworfen.










