Dass der Breitbandausbau eine Flächengemeinde wie Schonungen mit vielen Ortsteilen vor besondere Herausforderungen stellt, ist kein Geheimnis. Viele Kilometer Glasfaser müssen verlegt werden, um das schnelle Internet in möglichst alle Haushalte zu befördern. Bis dahin ist es aber noch ein beschwerlicher Weg.
Das Breitbandförderprogramm unterstützt die Kommunen beim DSL-Ausbau: Das Verfahren ist allerdings bürokratisch und äußerst umfangreich. Insgesamt stellt sich die Situation in der Großgemeinde sehr unterschiedlich dar: Erfreulicherweise konnte der eigenwirtschaftliche Ausbau der Telekom in den Telefonvorwahlbereichen 09721, also in Mainberg und Schonungen zwischenzeitlich abgeschlossen werden. Bis zu 100 Megabit pro Sekunde beim Download und bis zu 40 MBit/s beim Upload der Daten werden künftig dank „Vectoring“ möglich sein. An einigen Stellen mussten hier Straßen und Gehsteige geöffnet, damit Glasfaserkabel in bestehende unterirdische Leerrohrsysteme eingezogen werden können. Mittels Glasfaseranbindung kommt das Internet in „Lichtgeschwindigkeit“ bei den Kabelverzweigerkästen und den neu zu errichteten Multifunktionsgehäuse an (siehe Foto). Die letzten Meter bis ins Haus wird das Breitband-Internet dann über die bestehenden Kupferleitungen geführt. Das Vectoring ist eine spezielle Kanalkodierung, die die Störungen auf den Kupferkabeln reduziert und so die Übertragungsrate deutlich steigert. Am Haus und in der Wohnung des Kunden fallen so keine baulichen Maßnahmen an. Allerdings werde auch nichts automatisch umgeschaltet, wer dieses schnelle Internet nutzten wolle, müsse sich in diesem Fall mit der Telekom in Verbindung setzen.
Besonders stolz sind die Gemeindeverantwortlichen, dass es gelungen sei, die Telekom auch in den Ortsteilen Hausen und Marktsteinach zu einem eigenwirtschaftlichen Ausbau zu bewegen und damit in direkter Konkurrenz zu „KabelDeutschland“ zu treten. Damit rückt auch der weitere Mobilfunkausbau in greifbare Nähe, sagt Bürgermeister Stefan Rottmann. Der Ausbau ist für 2016 vorgesehen.
Dann wären da noch die nördlichen Ortsteile Reichmannshausen, Löffelsterz und Rednershof, die durch das regionale Unternehmen FPS auf eigene Kosten mit Glasfaser ausgebaut werden. Ergibt die Markterkundung im Rahmen des Breitbandförderprogramms, dass wider erwarten ein eigenwirtschaftlicher Ausbau in den kommenden drei Jahren durch ein privates Unternehmen umgesetzt wird, so stellt der Gesetzgeber keine Zuschüsse für den Glasfaserausbau bereit. Die Gemeinde hat hier keine Spielräume anders zu entscheiden und hat den eigenwirtschaftlichen Ausbau Vorrang einzuräumen. FPS hat den eigenwirtschaftlichen Ausbau bis Ende 2016 vorgesehen und wird die selben Übertragungsraten gewährleisten wie die Telekom.
Anders ist die Situation in Abersfeld, Forst und Waldsachsen: Hier hat sich kein privater Anbieter für einen eigenverantwortlichen Ausbau gefunden. Hier kommt das Breitbandförderprogramm zum tragen, dass der Gemeinde stolze 90% Zuschuss beschert. Hier bekommt die Gemeinde vergleichsweise außergewöhnlich hohe Fördergelder, zeigt sich Rottmann sehr dankbar. Bis zum 12. Januar können nun Anbieter eine Bewerbung abgeben, wie Sie im Rahmen des bayerischen Breitbandförderprogramms die Ortsteile erschließen wollen.
Das Fachbüro Dr. Foerst aus Würzburg begleitet die Gemeinde beim Auswahlverfahren und wird die Beurteilung der Angebote zügig vornehmen, sodass der weitere Ausbau schon bald von statten gehen kann.
Das Foto zeigt von links: Bgm. Stefan Rottmann, Sven Zimmermann (MRK Media AG=Planer der Dt.Telekom), Evi Briggs, Lutz Brückner, Matthias Knoblauch (Baufirma: Weigand Bau GmbH) und Mirko Kolbenschlag (Baufirma Yves Freisleben Tiefbau).