Würzburg: Als Paradebeispiel für eine in jeder Hinsicht gelungene Koordinierung können die Durchführung und der Abschluss der hessischen und bayerischen Raumordnungsverfahren für die „Erdgas Loopleitung Sannerz-Rimpar“ (Vorhabensträgerin Firma Open Grid Europe GmbH, vormals E.ON Gastransport GmbH) angesehen werden.
Grund genug für die Regierungspräsidenten Johannes Baron (Regierungspräsidium Darmstadt, Hessen) und Dr. Paul Beinhofer (Regierung von Unterfranken, Bayern), die „Landesplanerischen Beurteilungen“ als Ergebnis der Raumordnungsverfahren zum genannten Vorhaben persönlich an die Vorhabensträgerin zu übergeben. Die Präsidenten waren dazu eigens nach Zeitlofs angereist, wo sie vom 1. Bürgermeister Wilhelm Friedrich herzlich begrüßt wurden. Bürgermeister Friedrich zeigte sich erfreut, dass gerade die Einwendungen und Anregungen aus der Bevölkerung seiner Gemeinde letztlich zu einer Optimierung der Planung beigetragen haben.
„Die jeweiligen Raumordnungsverfahren dokumentierten einmal mehr eindrucksvoll die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Regierung von Unterfranken und dem Regierungspräsidium Darmstadt zum Wohle der Bevölkerung im gemeinsamen Grenzraum Hessen/Bayern. Sie zeigen aber auch zugleich, welchen Einfluss und welche Bedeutung Raumordnungsverfahren als zielführendes Instrument zur sach- und vor allem umweltgerechten Planung eines gewichtigen Vorhabens schon im frühen Stadium haben können“, betonten die Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer und Johannes Baron gemeinsam bei der Übergabe der Landesplanerischen Beurteilungen. Beide Raumordnungsverfahren belegen auch, dass in ihrem Ablauf flexibel Umplanungen erfolgen können, die in ihrer Summe für alle Beteiligten eine Vielzahl von Vorteilen bringen. Und schließlich hat sich gerade hier gezeigt, welch große Bedeutung den Stellungnahmen zukommt, die während des Verfahrens abgegeben werden. Auch das hohe Maß an Beweglichkeit und Kooperationsbereitschaft des Projektträgers sei ausdrücklich genannt, wie die Präsidenten weiter betonten.
Gegenstand der Raumordnungsverfahren war der Bau einer neuen, für die Zukunft der mitteleuropäischen Gasversorgung unverzichtbaren Gasleitung zwischen Sannerz (Main-Kinzig-Kreis) in Hessen und Rimpar (Landkreis Würzburg) in Bayern. Diese Leitung soll zwar über weite Strecken parallel zu einer bereits vorhandenen Leitung verlegt werden, muss aber vor allem aus Gründen des Naturschutzes an einigen Stellen von der Parallel-Lage abweichen. Dies gilt besonders für ihren Verlauf im bayerisch-hessischen Grenzraum. Erst im Raumordnungsverfahren selbst wurde hierzu eine zusätzliche Variante entwickelt, die zunächst Hessen betrifft und dort deutliche Verbesserungen im Hinblick auf forst- und naturschutzfachliche Fragen (z. B. Vermeidung einer langen erstmaligen Waldzerschneidung oder Schutz des dort betroffenen Biberlebensraumes) mit sich bringt. Diese Umtrassierung ermöglicht es zugleich, viel problemloser die in Bayern günstigste Variante westlich Zeitlofs zu verwirklichen und so deutlich ungünstigere Varianten, etwa die durch das Wasserschutzgebiet Zeitlofs, zu vermeiden.
Bild: Übergaben gemeinsam die Landesplanerischen Beurteilungen an Heinz Watzka, Geschäftsführer Firma Open Grid Europe GmbH (rechts), Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer (2. v. links) und Regierungspräsident Johannes Baron (links). Mit dabei der 1. Bürgermeister von Zeitlofs, Wilhelm Friedrich (2. v. rechts).