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Prostitution in Schweinfurt: Sperrbezirke oder nicht?

16.01.2011

Schweinfurt: Wohin in Schweinfurt mit den Prostituierten? Das ist am Dienstag in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ein Thema, nachdem Anwohner des Reviers Obere Straße / Kornmarkt in einer Bürgerversammlung am 5. Oktober 2010 sich über die vermeintlich hohe Dichte an Bordellen und Terminwohnungen in diesem Bereich beklagten. Der Stadtrat soll erneut über die Einrichtung von Sperrbezirken beraten. Schon im Juni 2008 war das ein Thema.

Grundsätzlich ist in Bayern in Gemeinden ab 30.000 Einwohnern die Prostitution erlaubt. Allerdings ist sie durch eine Verordnung auch auf bestimmte Bereiche beschränkbar. In Schweinfurt gibt es derzeit 32 Etablissements, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, die sich aber hauptsächlich im Bereich der Innenstadt konzentrieren. Die genaue Anzahl unterliegt Schwankungen. Für eine Stadt der Größe Schweinfurts ist die Zahl aber überdurchschnittlich. Anfang / Mitte der 90er Jahre waren es nur sieben bis acht bordellartige Betriebe, Ende der 90er bis zu zwölf. Ab 2003 stieg die Zahl kontinuierlich an, seit 2006 entwickelte sie sich auf den heutigen Stand.

Die Prostitution hat in Schweinfurt kaum Kriminalität oder andere ordnungsrechtliche Probleme nach sich gezogen. Die Beschwerden innerhalb der Bevölkerung mehren sich jedoch. Denn die Anwohner fühlen sich durch die zunehmend offensichtlicher werdende Prostitution in Mehrfamilienhäusern belästigt. Viele Haus- und Wohnungseigentümer würden gerne Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, da dies hohe Mieteinnahmen garantiere. Eine Steuerung der Prostitution über das Baurecht ist im Innenstadtbereich grundsätzlich nicht möglich.

Zwei Alternativen bieten sich für Schweinfurt: Bei der Beibehaltung des jetzigen Zustandes könnten die Beschwerden der Anwohner zunehmen, ist eine weitere Ausdehnung möglich. Eine Ausweisung von sogenannten Toleranzzonen könnte für eine geregelte Entwicklung sorgen, würde Terminwohnungen nicht auf das gesamte Stadtgebiet verteilen. Doch stellt sich dann die Frage nach der Standortauswahl und nach möglicher Weise unbekannten Folgewirkungen wie Kriminalität oder Sextourismus.

Nach Meinung der Polizei würde die Einrichtung von bisher nicht vorhandenen Sperrbezirken die Überwachung erheblich erleichtern und einen wesentlich genaueren Überblick über das Rotlichtgewerbe in Schweinfurt ermöglichen. Derzeit steige das Interesse an der Eröffnung von Betrieben, auch wenn der Bedarf gar nicht vorhanden ist. Konkurrenz im Milieu könne aber zu Straftaten führen. Bislang aber gab es keine größeren Probleme. Die Stadtverwaltung riet 2008 deshalb dazu, keine Sperrbezirke einzurichten, die Szene aber verstärkt zu beobachten. Und in den Sanierungsgebieten wie dem Bereich der Oberen Straße könne man ohnehin dank des dort besonderen Städtebaurechtes gegen bordellartige Betriebe vorgehen.

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