Dass Schonungens Wälder ökologisch, nachhaltig und vorausschauend bewirtschaftet werden, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Mit einem Reisebus ging es für dutzende Forststudenten der Hochschule Weihenstephan in verschiedenste Waldabteilungen des Staatsforsts und des gemeindlichen Forstbetriebs in Schonungen. Für Professor Martin Walter bieten Schonungens weitläufige Wälder perfekte Rahmenbedingungen für praxisnahe Vorlesungen und Übungen. Besonders schätzt er aber die üppigen Laubwaldbestände der Unterfränkischen Flächengemeinde, die im oberbayerischen Raum so kaum aufzufinden sind.
Alles in allem dauert das Studium zum Forstingenieur sieben Semester, dabei wird insbesondere auf praxisnahes Lernen wert gelegt, wie Professor Martin Walter immer wieder betont. Das Studium kennzeichnet sich vor allem durch eine Vielzahl von Übungen vorwiegend im eigenen Lehrwald, aber auch Exkursionen wie beispielsweise nach Schonungen stehen auf dem Programm. Dabei geht es nicht allein nur um das Fachwissen rund um das „Ökosystem“ Wald, mit seinen Auswirkungen auf Klima, Biodiversität, Erholung und Kultur, vielmehr geht es auch um ökonomische und technische Kompetenzen.
Die Sortierungsübungen im Schonunger Laubwald gehört beispielsweise zu den Königsdisziplinen: Es braucht ein geschultes Auge um die Wertigkeit des Holzes festzustellen. Krumm gewachsene Eichen, Aushöhlungen, Knörze, Äste, Abzweigungen und Eindellungen im Stamm, führen zwangsläufig zu Wertminderungen. Die Studenten teilten sich in kleinen Grüppchen auf und nahmen die gefällten Bäume genau unter die Lupe: Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum besprochen. Je nach Zustand wird der Rohstoff Holz an Furnierwerke, Fassholzkäufer, Händler und Sägewerke veräußert, sagt Revierleiter Reiner Seufert. Der Verkaufserlös pendelt zwischen einfachem Brennholz im Niedrigpreissgement bis hin zum hochwertigen Holz für Möbel. Unterschieden wird zwischen so genannten RVR-Güteklassen als Richtwert: Zusätzlich können differenzierte Losbildungen, je nach Mindestmenge pro Waldort, berücksichtigt werden, so Professor Martin Walter. Knapp 5 % macht der Anteil der Eiche in Bayern aus: Die Marktentwicklung hat sich gerade in jüngster Zeit sehr positiv dargestellt und ist seit 2008 stabil.
Studenten aus ganz Bayern und darüber hinaus aus dem Bundesgebiet besuchen die Fachhochschule Weihenstephan in Oberbayern. Seit vielen Jahren kooperiert die Hochschule mit dem Schonunger Forstbetrieb. Als waldreichste Kommune in der Region mit einem reichhaltigen Bestand verschiedenster Laubbaumarten, bietet Schonungen ideale Bedingungen für eine zweitägige Lehrfahrt für den Bachelorstudiengang. Auf dem Programm stehen unter anderem auch die Besichtigung des Wertholzplatzes bei Sailershausen und eine Exkursion in den Staatswald bei Reichmannshausen.
Bürgermeister Stefan Rottmann zeigte sich erfreut, dass die Studenten immer wieder in die Großgemeinde reisen, um sich wertvolles Wissen über die Laubwaldbestände anzueignen. In einem kurzen Grußwort präsentierte er Schonungen und seine Ortsteile, aber vor allem auch die Bedeutung der Wälder in der Gemeinde. Professor Martin Walter wiederum dankte der Gemeinde für die Unterstützung bei den jährlichen Exkursionen.