Arnstein: Wie schon im Vorjahr haben sich auch in diesem Jahr bei der Revision des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld die Probleme dermaßen gehäuft, dass die Wiederinbetriebnahme mehrfach verschoben werden musst.
Schon vor wenigen Wochen musste der Atombetreiber E.ON zugeben, dass es bei der Dekontamination des Primärkühlkreislaufs unerwartete Schwierigkeiten gab. Vor etwa einer Woche wurden weitere Mängel festgestellt.
„Mit insgesamt vier meldepflichtigen Ereignissen innerhalb einer Revision fällt Grafenrheinfeld schon ziemlich aus der Reihe“, kommentierte die unterfränkische Abgeordnete der Grünen, Simone Tolle (Arnstein), die Meldungen der letzten Wochen. „Grafenrheinfeld zählt sich ja selbst zu den moderneren Reaktoren – die gehäuften Unstimmigkeiten schieben in aber mehr in den Bereich von Pannenreaktoren wie Isar 1 oder Biblis A.“
Besonders beunruhigend sind nach Ansicht der grünen Abgeordneten die immer wieder auftretenden Risse in Leitungen und Armaturen des Atomkraftwerks. Nachdem man sogar bei den für die Sicherheit bedeutsamen Hauptkühlmittelpumpen Risse gefunden hat, sah sich E.ON gezwungen, bei allen vier Pumpen die Gehäuse auszutauschen.
„Es ist unverantwortlich, dass die Betreiberfirma selbst für diesen Reaktor noch eine Laufzeitverlängerung haben will, der schon jetzt mit zunehmenden Alterungsproblemen zu kämpfen hat“, erklärte Simone Tolle abschließend.