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Lehrveranstaltung der Technischen Universität in Stadtlauringen

28.05.2011

Stadtlauringen: „Es handelt sich hier um ein ganz reales Projekt“, bewertet Magdalena Böhmer die Unterrichtsveranstaltung “Zu(sammen)wachsen – Neugestaltung und Reaktivierung eines leerstehenden Areals im Altort von Stadtlauringen in Unterfranken“ am Lehrstuhl für Entwurfsmethodik und Gebäudelehre der Technischen Universität München sehr positiv. Sie gehört zu einer Gruppe von Studenten, die im Rahmen einer Exkursion sich in der letzten Woche drei Tage in Stadtlauringen aufhielten.

Dabei ging es um das Erkunden der zu überplanende Fläche im Altort der Marktgemeinde. Für die Anwesen Beckenstraße 2 und 4 sowie Kettenstraße 1 werden die etwa 25 Studenten Entwürfe für eine Sanierung und eine zukünftige Nutzung erstellen. Auch sind bei diesem internen Studentenwettbewerb Preise für die besten Vorschläge ausgesetzt.

Zur Exkursion wird als Ergänzung ein Seminar zum Thema „Bauen im Bestand“ als Lehrveranstaltung an der Technischen Universität gehalten. Aufgabe für die Studenten ist es in großem Maßstab Lageplan, Grundrisse, Schnitte und Ansichten der Bauobjekte zu erstellen. Als Standort für die studentische Gruppewar das Schloss Craheim gewählt worden, wo auch theoretische Unterrichtseinheiten zum Beispiel zum Thema „energetische Sanierung“ gehalten wurden. Architekt Dag Schröder, seit Jahrzehnten eingebunden in die Planung der Städtebaulichen Entwicklung Stadtlauringen, informierte dort in einem Vortrag die Studenten über das Exkursionsgebiet.

Der Leiter der Exkursion Professor Florian Nagler schätzt an dieser Aufgabe für die Studenten im fortgeschrittenen Studium, dass sie bei ihrer Arbeit vor Ort Kontakt zum Bürgermeister, zu verschiedenen Behörden und auch zu Bürgern halten, „eine Art Feldforschung“, meint Nagler.

Vom Markt Stadtlauringen ist als Ziel die Neugestaltung eines Mehrgenerationenwohnzentrums mit angegliedertem Gesundheitszentrum vorgegeben. Die Größe des zurzeit leer stehenden Areals beträgt rund 1000 Quadratmeter.

Die Kommune beabsichtigt dieses Projekt im Rahmen des Modellvorhabens „Ort schafft Mitte“ zu realisieren. Für dieses Förderprogramm wurde Stadtlauringen neben neun weiteren Kommunen von der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern ausgewählt.

Es geht dabei die bisherigen Ansätze der Städtebaulichen Entwicklung mit dem Ziel der Reaktivierung des Ortskerns weiter zu führen. Bei einem Treffen mit der Studentengruppe betonte Bürgermeister Friedel Heckenlauer, dass der Markt bestrebt sei, private, Ortsbild prägende Objekte im Altort anzukaufen, zu sanieren und dann wieder an private Investoren zu veräußern. Heckenlauer ist sich sicher, dass barrierefreie Wohnungen in zentraler Lage zukünftig besonders gesucht sind. Diese sollten aber auf kurzen Wegen zu Dienstleistungsbetrieben, vor allem des Gesundheitssektors, liegen.

Heckenlauer sieht in der Sanierung dieses Areals einen weiteren Schritt Leerständen im Ortskern des Marktes zu begegnen.

So wird „Bauen im Bestand“ für zukünftige Hochschulabsolventen der Fachrichtung Entwurfsmethodik und Gebäudelehre aufgrund des demographischen Wandels und der Konzentration von Angeboten höherwertigen Arbeitsplätzen in den Metropolregionen in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Diese Aufgabe betrifft auch meine Heimatgemeinde“, ist vom Studenten Philipp Ullrich zu hören, der aus Knetzgau in Unterfranken stammt.

Text u. Foto Rita Steger-Frühwacht

Aus dem Gemeindeblatt Stadtlauringen vom 27.5.2011

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