Schweinfurt: Der Apfelmarkt vor dem Rathaus bildete den Gegenpol. Ansonsten war Schweinfurts Innenstadt am Samstag fest in der Hand der „Protestler“.
Die Linken wiesen auf diverse Misstände hin, die Jugend der IG Metall ganz gezielt auf die Arbeits- und Ausbildungssituation.
Unter dem Motto „Wir lassen und nicht versenken“ wurden die Passanten mit einem riesigen Papierschiff darauf aufmerksam gemacht. dass „gerade für die junge Generation bei weitem nicht alles rosig ist. In vielen Betrieben der Region wurden Ausbildungszahlen massiv gekürzt. Auch der Anstieg der Arbeitslosenrate der unter-25-Jährigen war insbesondere in 2009 deutlich höher als im Durchschnitt und bis zu dreimal so hoch. Die junge Generation wurde als Krisenpuffer missbraucht. Aufgrund der hohen Anteile von befristeten Jobs und Leiharbeit, haben Junge überdurchschnittlich ihre Arbeitsplätze verloren. Zusätzlich haben viele derjenigen, die am Übergang ins Erwerbsleben standen, keinen Arbeitsplatz gefunden. Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen bis 24 Jahre sind in Leiharbeit oder in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt, im letzten Jahr alleine um 9 %. Mehr als ein Viertel in dieser Altersgruppe wurden bisher ausschließlich befristet beschäftigt. Dabei ist die Absicherung von jungen Menschen bei Arbeitslosigkeit oft schlecht. Der Weg in Hartz IV ist kurz. Die Leistungshöhe oft niedrig. Die Sanktionen der Arbeitsverwaltung besonders scharf“, kritisierte die IG Metall-Jugend in ihrer Pressemeldung.
Und nahm dann, anders als die Linken wenige Meter entfernt mit ihren immobilen Bausteinen, ihr selbst gebasteltes Papierschiff trotz der geschätzten 200 Kilo an Gewicht auf die Arme einiger starker Jugendlicher und machte sich damit auf dem Weg durch die Fußgängerzone – auch vorbei am dank Apfelmarkt gut besuchten Marktplatz.