65 Km Waldweg, 1700 Höhenmeter, 750 Starter – und alle wollen gewinnen. Doch die letzte Austragung des Spessart-Bike-Marathon belohnte die Biker mit sonnigem Wetter. Mitten drin die Schweinfurter Steffen und Jochen Weisenseel vom ESV 1927 Regensburg.
Um 8:30 Uhr fiel der Startschuss und der Tross zog durch Frammersbach gleich an den ersten Berg. Die Brüder positionierten sich schnell im vordersten Teil doch das Feld zeigte sich mehr und mehr unruhig. An einer Verengung verharkte sich Steffens Lenker mit einem anderen Fahrer und er musste unfreiwillig zu Boden gehen. Nach einer kleinen Schrecksekunde ging es weiter auf die Verfolgung zur Spitzengruppe, in der sich Jochen befand.
Vorne hielten die Topfavouriten an den Bergen das Tempo extrem hoch. Jochen nutzte seine Downhillfähigkeiten, setzte sich in den Abfahrten an die Spitze und konnte so jeweils sicher die gefährlichen Passagen meistern. Kreuchler (Texpa-Simplon) erkannte dies und wagte nach ca. der Hälfte des Rennens eine Attacke. Der Fluchtversuch hinterließ Spuren, sodass sich die Führungsgruppe von 10 Fahrern auf Drei dezimierte. In der Verfolgergruppe geschah ähnliches. Am längsten Anstieg des Rennens setzte Steffen alles auf eine Karte, gab Vollgas und konnte die Verfolgergruppe entscheidend ausdünnen. Mit einem Teamkollegen vom BMC Development Team zusammen arbeitend vergrößerte das Duo den Abstand.
Bei Kilometer 55 kam Jochen mit seinen beiden Mitstreitern zum Grabig Anstieg, der unter Mountainbikern Kultstatus genießt. Über 500 Zuschauer säumen dort den Streckenrand und brüllen die Fahrer nach oben.
Jochen ließ sich vom Publikum tragen und setzte die entscheidende Attacke. Schnell konnte er sich in diesem steilsten Anstieg des Rennens absetzen. Die letzte Abfahrt nahm er mit vollem Risiko und baute seinen Vorsprung uneinholbar aus.
Nach 2:21 h überquerte der 19 jährige Fahrer vom BIKE Junior Team powered by Milka die Ziellinie. „Mit dem Sieg erfüllt sich mir ein Kindheitstraum“ zuckte Weisenseel mit den Schultern.
Steffen konnte sich das Rennen gemeinsam mit seinem Teamkollegen geschickt einteilen, sodass die Beiden hintereinander auf Rang 13 und 14 das Ziel passierten. Anschließend feierte man den Sieg gebührend.