Schweinfurt: Seinen eigenen bauhandwerklichen Beitrag führte Sebastian Remelé ganz fix aus. Zusammen mit den vielen Verantwortlichen der Firmen und Ämter stand er am Band.
Schweinfurts Oberbürgermeister zerschnitt es und gab damit symbolisch die Niederwerrner Straße wieder frei. Nach fast einem Jahr sind nun die Baumaßnahmen eines relativ kurzen Abschnitts zwischen Obertor und Roßbrunnstraße beendet. Und damit rollt der Verkehr endlich wieder beschwerdefrei.
„Wir alle steckten schon mal in dieser Baustelle“, weiß der OB von nicht nur leidgeprüften Anwohnern zu berichten. Die B 26 als regionale Verbindungsstraße zwischen Schweinfurts Westen und dem Stadausgang Richtung Osten und Haßfurt gilt als eine der wichtigsten innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen. 2002 zählte man dort schon 29.000 Kraftfahrzeuge pro Werktag. Lange Monate mussten die sich nun eingeschränkt und mit Staus durch den Abschnitt schlängeln. „Bangen, fluchen, warten, hoffen“, so umschrieb Remelé die gemischten Gefühlslagen der Autofahrer.
Doch jetzt ist alles fertig und die Straße wurde, wie Baureferent Jochen Müller berichtete, leicht nach Süden verlegt. Und zwar deshalb, um am nördlichen Rand endlich den Platz zu schaffen für den sehnlichst gewünschten Radweg. Beidseitig gar erleichtert nun ein Geh- und Radweg vor allem den Pedaltretern das Fahren. Rund 250 Meter lang ist die erneuerte Fahrbahn mit knapp 3000 Quadratmetern. Der Geh- und Radweg setzt sich dann Richtung Roßbrunnstraße weitere 135 Meter fort. Auch hier wurde eine lärmmindernde Asphaltdeckschicht aufgetragen, die in der Hennebergstraße bereits für zufriedene Anwohner sorgte.
Rund 967.000 Euro kostete die Maßnahme, von denen die Stadt lediglich 212.000 Euro als Eigenanteil tragen muss. Weil die Bundesrepublik über das Staatliche Bauamt 670.000 Euro übernimmt und der Freistaat durch die Regierung von Unterfranken 85.000 Euro bezuschusst. Baubegleitend erneuerten die Stadtwerke Schweinfurt Gas- und Wasserleitungen, sorgten für zehn neue Wasser-Hausanschlüsse.
„Von der Länge her ist das eine kleine Maßnahme“, gibt Jochen Müller zu. Von der Außenwirkung aber war´s eine ganz große. Zumal die Nähe zum Obertor, für dessen Verkehrsfluss man ja seit Jahrzehnten schon nach einer neuen Lösung sucht, eine weitere Fortsetzung möglich macht: Am südlichen Rand der erneuerten Straße ist auf einem Grünstreifen noch Platz für eine eventuelle weitere Fahrbahn. Dass letztlich all das, was gemacht wurde, gar nicht so viel anders ausschaut wie die zuvor bestehende Straße, das muss Müller ebenso zugeben. Und deshalb kämen auch schon mal Bürger zu ihm, die nach den Monaten der Bauerei schlicht und einfach fragen würden: „Was habt ihr da eigentlich gemacht?“