Schweinfurt: Wie bereits in den vergangenen Jahren mehrfach zeigen Kunsthalle und Kunstverein mit der Ausstellung „Natur und Bild“ mit neuen Werken des Künstlers Heinz Altschäffel erneut eine gemeinsame Präsentation. Aktuelle Gemälde in größeren Formaten werden in der in der Galerie2 und überwiegend Grafiken im Salong des Kunstvereins zu sehen sein. Wir setzen damit eine Reihe bedeutender monografischer Ausstellungen fort, die Altschäffels bisheriges Oeuvre begleiten. Einer Kooperation der damaligen Städtischen Galerie Würzburg und der Städtischen Sammlungen Schweinfurt 1989 und 1990, folgte in den Jahren 2001 und 2002 eine Ausstellungstournee in Amorbach, Stadt Creuzburg, Schweinfurt, Marburg und Nürnberg. Eine kleinere Werkschau war 2011 anlässlich der Verleihung des Unterfränkischen Kulturpreises des Bezirks Unterfranken in der Kunsthalle Schweinfurt zu sehen. Überaus spannend war der Dialog, der sich 2012 in der gemeinsamen Ausstellung mit dem Bildhauer Hubertus Hess in den historischen Räumen des Kloster Wechterswinkel in der Rhön ergab.
Heinz Altschäffel wurde 1934 in Schweinfurt geboren. Der erfolgreiche Absolvent der Kunstschule in Würzburg sowie der Akademien in München und Nürnberg ließ sich 1964 in seiner Geburtsstadt als freischaffender Künstler nieder. 2011 erhielt er den Kulturpreis des Bezirks Unterfranken.
In der Bildenden Kunst im 20. und 21. Jahrhundert sind Fragestellungen um das menschliche Sein das vorrangige Thema. Heinz Altschäffel setzt in der Beschäftigung mit den Phänomenen des Lebens nachhaltige Akzente in der zeitgenössischen Malerei. Seit 2012 hat er in seinen informellen Farbräumen weichere Töne angeschlagen, die er zu ungewöhnlich intensiver Leuchtkraft und exquisiten haptischen Qualitäten steigert. Bildnis und Natureindruck bilden seit Anbeginn seines künstlerischen Schaffens die vorherrschenden Themen. Längst sind dabei Menschenbild und Landschaft eins geworden. Seine Figuren muten wie Gäste einer Zwischenwelt an, seine Landschaften erweisen sich als visionäre Lichträume – trotz aller Assoziationsmöglichkeiten – und sind kein Abbild dieser Welt. Auch der Titel der Ausstellung spielt auf diesen wechselseitigen Dialog an. Natur ist eben viel mehr, als die uns umgebende Landschaft oder die sichtbare Welt, die der Mensch gestaltet hat. Ebenso kann das Bildnis eines Menschen auch als Sinnbild seiner seelischen Zustände verstanden werden. Letztendlich erschafft Heinz Altschäffel in der Bildfindung seine eigene Welt.
Zeitlebens ist der Maler seiner unterfränkischen Heimat treu geblieben. Wie kaum ein anderer hat sich Heinz Altschäffel jedoch ein Leben lang auf Spurensuche begeben und ist nie beim einmal Erreichten stehen geblieben. Stets war er bereit als Künstler alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen, sich neuen Aufgaben zu stellen. „Provinz ist nur in einem selbst und nicht der Ort, in dem man lebt“, stellt er fest. Auch in dieser Erkenntnis liegen die Wurzeln für seine kreative Neugierde und seine enorme Schaffenskraft.