Schonungen: Mehr Kaufkraft, mehr Arbeitsplätze, mehr Gewerbesteuer, mehr Frequenz für den örtlichen Einzelhandel: Das alles erhoffen sich die Gemeindeverantwortlichen aus der Erschließung des Gewerbegebiets Schonungen Süd. Die Basis wurde mit der Beurkundung des Kaufvertrags zwischen der Großgemeinde und der Investorengruppe Deubema nun gelegt: Über 500.000 Euro erhält die Gemeinde als Verkaufserlös aus den knapp 30.000 Quadratmetern Gewerbefläche. Auf dem Gelände soll an der Bundesstraße B26 nun ein Edeka Vollsortimenter sowie ein Aldi-Markt entstehen. Entsprechende Mietverträge wurden bereits ausgehandelt und unterzeichnet, wie Deubema erklärt. Zusätzlich erschließt das Unternehmen die Gewerbefläche auf eigene Kosten: Straßenbau, Auffüllarbeiten, Kanal, Straßenbeleuchtung und vieles mehr wird durch Deubema finanziert und abgewickelt. Damit spart die Gemeinde bares Geld. Allerdings müssen die Ausgaben durch Mieten der beiden geplanten Märkte wieder hereingewirtschaftet werden.
Ein umfangreiches Vertragswerk mit entsprechenden Plänen wurde durch Verwaltungs-Amtsleiterin Maria Waldhäuser ausgearbeitet: Jedes Detail der Erschließung wurde darin aufgeführt und beschrieben. Mithilfe eines auf Durchführungsverträge spezialisierten Anwaltsbüros aus München wurde ein umfassendes Vertragspaket geschnürt. Zwischenzeitlich hat auch der Gemeinderat die Vertragsgrundlage für die Erschließung abgesegnet.
Auch der Bauantrag wurde vor wenigen Tagen durch den gemeindlichen Bauausschuss beschlossen und zur weiteren Prüfung an das Landratsamt geleitet. Noch im Februar soll der Satzungsbeschluss für die Bebauungsplanänderung im Gemeinderat erfolgen: Die Anhörung Träger öffentlicher Belange hat bis dato keine größeren Einwende mehr hervorgebracht. Alle Einsendungen werden durch das Ingenieurbüro Ledermann abgewogen und durch das Gemeinderatsgremium behandelt.
Parallel bereitet die Investorengruppe Deubema die Erschließungs- und Baumaßnahmen für die zwei Märkte vor. So bald als möglich soll mit den Bauarbeiten begonnen werden damit sich Aldi und Edeka gemeinschaftlich im nördlichen Areal des Tiefen Grabens ansiedeln können. Dominik Engel (Aldi) und Stephan Köhler (Edeka) sprechen von einem idealen Standort mit großem Potenzial, dank des weitläufigen Einzugsgebiet der Großgemeinde und den tausenden Pendlern an den beiden benachbarten Bundesstraßen (B26/B303). Ein von der Gemeinde beauftragtes Einzelhandelsgutachten hat ergeben, dass beachtliche Kaufkraftströme gerade im Bereich Lebensmittel abfliesen an andere Gemeinden bzw. der Stadt.
Durch die Erschließung des neuen Gewerbegebiets, eröffnet sich die Möglichkeit für die Großgemeinde, weitere Betriebe und Geschäfte anzusiedeln. Auch das benachbarte Chemielabor Graser hat starkes Interesse zu expandieren: Möglicherweise dient dann der alte Edekamarkt als Erweiterungsmöglichkeit für das renommierte Chemielabor.