Eigentlich geht es in privaten Gärten eher beschaulich und behaglich zu – nicht aber beim Tag der offenen Gartentüre. Mit solch einem enormen Ansturm hatten selbst die Veranstalter kaum gerechnet. Insgesamt 25 Gärten gab es am vergangenen Sonntag in der Großgemeinde Schonungen zu bestaunen: Im Mittelpunkt stand einmal mehr Waldsachsen, die mit 15 privaten Grünanlagen eine eigene kleine Gartenschau auf die Beine stellten.
Dort befindet sich zweifellos einer der schönsten Gartenanlagen: Hinter ihrer Scheune haben sich Birgit und Clemens Helbig auf 1.200 Quadratmetern Fläche ein beeindruckendes Gartenparadies geschaffen, das gleich als Kulisse für die zentrale Auftaktveranstaltung genutzt wurde. Kreisvorsitzender Frank Bauer schwärmte über die Schönheit der Gemeinde, Waldsachsen und freilich der Garten von Helbig’s. Zahlreiche Ehrengäste und Gartenbauvereine konnte Bauer begrüßen. Besonders den Eigentümern der geöffneten Gärten zollte der Kreisvorsitzende Dank und Anerkennung: Schließlich gewähre man Einlass in private Bereiche.
Die zahlreichen Gärten seien ein Beweis dafür, dass die Gemeinde Schonungen die Vorstufe zum Paradies ist, zeigte sich Bürgermeister Stefan Rottmann überzeugt. „Die Gärten und großzügigen Parkanlagen der Gemeinde sind unsere Visitenkarten und spiegeln unsere hohe Lebens- und Wohnqualität.“, sagte er. Mit 81 Quadratkilometern Fläche ist Schonungen die mit Abstand größte Gemeinde im Landkreis und biete viel Platz für persönliche und individuelle Entfaltung. „Jeder kann bei uns ein erfülltes und selbst bestimmtes Leben mit allen Vorzügen führen. Nirgends sonst wird dieses Lebensgefühl der Menschen so sichtbar, wie beim Blick hinter Zäune, Hecken und Mauern. Gärten in dieser Fülle und in dieser Pracht sucht man in den Städten oft vergebens.“, so Rottmann.
Tatsächlich gleicht kein Garten dem anderen, wie auch die Stellv. Landrätin Christine Bender in Ihrem Grußwort feststellte: Jedes Grundstück sei für sich ein Unikat und einzigartig. So verschieden die Menschen, so unterschiedlich seien auch deren Parkanlagen: Für den einen bietet er Platz für künstlerisches Wirken und Inspiration, andere können ihre Liebe zur Tier- und Pflanzenwelt ausleben. Es gibt Menschen, die ihren heimischen Garten als persönliches Rückzugsgebiet, als Kraftquelle und Ruhepol ansehen. Wieder andere ernten Früchte, Gemüse und Obst. Dagegen lieben es Kinder im Garten herumzutollen und sich im Sommer im Planschbecken abzukühlen. Eine Abkühlung hatten sich schließlich auch die Kindergartenkinder aus Waldsachsen verdient, die zum offiziellen Auftakt als singende Nachwuchsgärtner aufgetreten sind und sich damit eine CapriSonne verdient hatten. Auch die Musikvereunde Waldsachsen umrahmten den Startschuss der Gartenschau.
Natürlich wurde jeder Gartenbesitzer mit einem Gästebuch ausgestattet, dass sich an dem Tag der offenen Gartentür auch recht schnell füllen sollte. Zahlreiche Besucher aus nah und fern kamen in die Oberlandgemeinde: Waldsachsen befand sich dabei im Ausnahmezustand und wurde großräumig abgesperrt. Ein zentrales Fest mit traditionellen Speisen bot der örtliche Obst- und Gartenbauverein auf dem Rathaus- und Feuerwehrplatz an. Rottmann bedankte sich namentlich bei Vorsitzendem Heribert Helbig und seiner Stellvertreterin Andrea Voith.
Bleibt am Ende nur zu hoffen, dass viele Gäste und Besucher beim Tag der offenen Gartentür auf den Geschmack kommen und es viele Nachahmer geben wird. „In unserer Gemeinde ist jedenfalls noch Platz für viele individuelle Gartenträume.“, sagt Rottmann und zeigte sich außerordentlich stolz über die positiven Eindrücke, die die Gäste in der Großgemeinde sammeln konnten. (Fotos Hilmar Müller und Adam Szczecina)