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ganz jung. ganz alt. ganz ohr

23.12.2010

Bad Kissingen: Kreative Begegnungen zwischen Jung und Alt fördern und so alte und pflegebedürftige Menschen (wieder) in die Mitte der Gesellschaft holen.

Das ist das Ziel der Kampagne „ganz jung. ganz alt. ganz ohr“ des Bayerischen Sozialministeriums und seiner Partner. Bad Kissingen ist seit 2009 erste offizielle Projektstadt der Kampagne und darf sich nun über die Auszeichnung zweier Projektpartner freuen.

Stadt, Schulen und Senioreneinrichtungen für mehr Miteinander

Die Idee hatte Michael Kreil an die Stadt herangetragen, ehemals Konrektor der Staatlichen Realschule Bad Kissingen. Die Schule begleitet „ganz jung. ganz alt. ganz ohr“, seit die Schulband „Soul-Café“ Anfang 2008 den Songwettbewerb der Kampagne gewann. Inzwischen haben engagierte Schüler und Lehrer schon mehrere lokale Projekte mit Senioren umgesetzt – vom Videodreh bis zum Schachtreff. Im Mai 2009 besiegelte die Schule schließlich eine langfristige Partnerschaft mit dem Parkwohnstift Bad Kissingen.

Oberbürgermeister Kay Blankenburg und David Rybak, Leiter des Familienreferats, griffen die Anregung überzeugt auf. Mit Vertretern des Sozialministeriums berieten sie über eine Kooperation und besiegelten schließlich die Partnerschaft.

Staatliche Realschule und Parkwohnstift

Neben vielen Initiativen in Bad Kissingen wurde nun jüngst von Sozialministerin Christine Haderthauer ein Bad Kissinger Projekt ausgezeichnet, da es beispielhaft für gelungene Generationenbegegnungen in ganz Bayern steht.

So initiierten die ausgezeichneten Projektpartner z. B. Gesprächsrunden von Schüler/innen und Senioren/innen zu interessierenden Themen, die sowohl von den Schüler/innen als auch von den PWS-Senioren/innen vorgeschlagen wurden. Insgesamt wurden 2009/10 neun Themen behandelt.

Themenbeispiele:

– Mode – Kleidung – alt – neu – modern – modisch

– Reichskanzler Fürst Bismarck in Bad Kissingen

Weiter engagierten sich Schüler/innen in der Pflegestation des Parkwohnstifts.

Der Kontakt alt – jung ist für beide Teile nützlich. So werden Gespräche über Alltagsfragen geführt. Die Alten freuen sich einfach, wenn ein junger Mensch erzählt. Die Kontakte tragen einerseits zum Wohlbefinden der Pflegebedürftigen bei, und andererseits erleben und lernen die Schüler/innen etwas übers Altwerden. In anschließenden Reflexionsrunden wurde dann über die gesammelten Erfahrungen gesprochen.

Immer wieder spannend waren auch diverse Schüler/innen-Auftritte im Parkwohnstift.

Zur jüngsten Adventsfeier wirkten 17 Schüler/innen unter der Leitung des Musiklehrers am Programm unter großem Beifall mit. Für die Senioren/innen war das herzerfrischende Programm ein willkommenes Erlebnis und für die Schüler/innen eine gute Gelegenheit, Erlerntes zu präsentieren.

Aufregend war auch die Begrüßung der Schüler/innen im Parkwohnstift durch den Geschäftsführer.

Im September, zu Beginn des neuen Schuljahres und damit zum Start einer neuen 9. Klasse im Projekt, wurden die Schüler/innen im Parkwohnstift durch einige Senioren/innen und vom Geschäftsführer begrüßt. Die Schüler/innen wurden mit den Zielen des PWS und der Arbeitsweise, insbesondere der Pflegestation, vertraut gemacht. Auch wurden die sozialpolitischen Aspekte erläutert und das vorgesehene Programm kommuniziert.

Zwar kamen meist die Schüler in das PWS, aber es war auch mal umgekehrt. Besuche von Senioren/innen in der Realschule, insbesondere zum „Tag der offenen Tür“ standen ebenfalls auf dem Programm. Weiter wurden Senioren/innen durch Schüler/innen der oberen Klassen auf dem Gebiet der Computer-Beherrschung und zum Internet-Gebrauch geschult. Die Schüler/innen zeigen hier ihre erworbenen Fähigkeiten und waren stolz, diese weitergeben zu können.

Projektstadt sagt Danke

Die Stadt Bad Kissingen bedankt sich bei den ausgezeichneten Projektpartnern für ihr Engagement. Insgesamt wurden von der Sozialministerin sechs Projekte ausgezeichnet. Dazu gehören drei Projekte aus München, eines aus Hirschau, eines aus Rosenheim und schließlich das Bad Kissinger Projekt. Die ausgezeichneten sind Sylvia Heinemann, Geschäftsführerin des Parkwohnstiftes, Prof. Dr. Manfred Störr, Begleiter des Projekts sowie Wolfgang Zehnter, Rektor der Staatlichen Realschule Bad Kissingen. Herr Oberbürgermeister Kay Blankenburg würdigte das Miteinander einer Schule und einer Alten- und Pflegeeinrichtung und hofft weiter auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne einer lebendigen Stadt, in der Jung und Alt gemeinsame Sache macht!

Bild (von links): Prof. Dr. Manfred Störr/ Wolfgang Zehnter/ OB Blankenburg/ David Rybak/ Sylvia Heinemann

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