Delegation aus dem Landkreis Haßberge bereichert seit 10 Jahren den Marché de Noël in Pierrelatte / Kulinarik, Kunst, Musik und Begegnungen stärken die deutsch-französische Partnerschaft
Eine 23-köpfige Delegation aus dem Landkreis Haßberge hat am vergangenen Wochenende die französische Partnerstadt Pierrelatte besucht und damit eine gute Tradition fortgeführt: Seit zehn Jahren beteiligt sich der deutsch-französische Freundeskreis alle zwei Jahre an dem Marché de Noël (Weihnachtsmarkt) – ein fester Bestandteil der lebendigen Partnerschaft zwischen Haßfurt und Pierrelatte. Oliver Fesser war wieder für die Organisation verantwortlich. Der 2. Vorsitzende des deutsch-französischen Freundeskreis hatte im Vorfeld ganze Arbeit geleistet, damit in Südfrankreich auch alles wie am Schnürchen klappt.
Mit zahlreichen regionalen Spezialitäten präsentierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die kulinarische Vielfalt des Landkreises. Besonders gefragt waren die fränkischen Bratwürste und das regionale Bier aus Zeil am Main, die – im wahrsten Sinne des Wortes – „weg gingen wie warme Semmeln“. Die Semmeln selbst wurden von Paul Gonnet, einem jungen Bäcker aus Pierrelatte gebacken, der im vergangenen Jahr beim Straßenfest in Haßfurt original französisches Baguette verkaufte und in seiner Zusammenarbeit mit „dem Jünglings-Beck“ auch das Brötchen-Backen nach deutscher Art erlernte – ein weiteres schönes Ergebnis der vielfältigen Partnerschafts-Begegnungen mit den District du Tricastin.
Abgerundet wurde das Angebot unter anderem durch verschiedene Liköre und Schnäpse, Apfelchips, eingelegten Spargel, Glühwein, Lebkuchen und Stollen, die beim französischen Publikum großen Anklang fanden. Mit von der Partie war auch wieder der Verein engagierter Gastronome und Direktvermarkter „Natürlich von hier“ mit Oliver Ulrich, der in seinem Stand tatkräftig von Karin und Hanna Fesser unterstützt wurde. Handgefertigte Aquarellzeichnungen präsentierte die Haßfurter Künstlerin Janna Liebender-Folz. Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes konnten ihr außerdem vor Ort beim Malen über die Schulter schauen. Auch die Stadt Haßfurt war beim Marché de Noël wieder mit einem eigenen Stand vertreten: Stephan und Anett Schneider boten dort eine kleine Auswahl an Souvenirs und Geschenkartikeln aus der Kreisstadt an. So fanden unter anderem Haßfurter Tassen, Memory-Spiele, Magnete und Holzbierdeckel den Weg nach Pierrelatte und werden an Heiligabend vermutlich unter so manchem französischen Weihnachtsbaum liegen. Während sich Gert und Hanne Koch sowie Alfred Austel als Grillmeister betätigten, hatten Moni und Heinz Göhr alle Hände voll beim Bierzapfen zu tun.
Die Vertreterinnen und Vertreter aus dem Landkreis Haßberge konnten an ihren Ständen zahlreiche Freunde und Bekannte begrüßen. Zu den Kunden zählten viele „Stammgäste“, die bereits sehnsüchtig darauf warteten, ihre Einkäufe von fränkischen Spezialitäten zu tätigen und dabei mit der deutschen Delegation ins Gespräch zu kommen. Die Begegnungen auf dem Weihnachtsmarkt waren die ideale Gelegenheit, bestehende Kontakte aufzufrischen und ein Wiedersehen mit Freunden zu feiern.
Für musikalische Höhepunkte sorgte in bewährter Weise das Ensemble „Scharfes Blech“ vom Sander Blasorchester. Mit ihren stimmungsvollen Darbietungen begeisterten Dirk Rückert, Klaus Johanydes, Sven Glaser, Maria Wittig, Manuel Klauer, Julian Woitek und Dominik Wicht die Besucherinnen und Besucher. Auf dem Platz vor der Pierrelatter Kirche wurde gesungen, geklatscht, geschunkelt und gemeinsam getanzt – ein gelungener Beitrag, der die festliche Atmosphäre des Marktes maßgeblich prägte.
Auch politisch war die Delegation hochkarätig besetzt: Landrat Wilhelm Schneider in Begleitung seiner Frau Larissa sowie Haßfurts Bürgermeister Günther Werner nutzten den Besuch, um den partnerschaftlichen Austausch weiter zu vertiefen. Landrat Wilhelm Schneider hob hervor, wie wichtig solche Begegnungen für die europäische Verständigung sind: „Unsere Freundschaft mit Pierrelatte lebt von Menschen, die sich engagieren, austauschen und Traditionen pflegen“. Zudem bedankte er sich bei allen Helferinnen und Helfern, die mit großem Einsatz, guter Laune und viel Teamgeist dazu beigetragen haben, den Marché de Noël zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Ihr Engagement sei ein unverzichtbarer Beitrag zum Erfolg der Aktion und zur Pflege der deutsch-französischen Freundschaft. Sein besonderer Dank galt den beiden Dolmetschern Joachim Friedsam und Oliver Fesser, die gemeinsam dafür sorgten, dass Gespräche und Begegnungen reibungslos verliefen.
Bürgermeister Günther Werner betonte die Bedeutung dieser langjährigen Tradition: „Der Weihnachtsmarkt in Pierrelatte ist für uns weit mehr als ein Termin im Kalender – er ist ein lebendiges Symbol unserer Freundschaft. Wir erleben hier jedes Mal, wie herzlich wir empfangen werden und wie gut unsere fränkischen Spezialitäten ankommen. Das macht diese Begegnungen so wertvoll.“ Auch Pierrelattes Bürgermeister Alain Gallu würdigte die partnerschaftliche Verbindung beider Städte. „Unsere deutschen Freunde bringen jedes Mal ein Stück Franken zu uns nach Pierrelatte. Diese Begegnungen sind geprägt von Herzlichkeit und Respekt – sie stärken unsere Partnerschaft und bereichern unseren Weihnachtsmarkt auf besondere Weise.“ Landrat und Bürgermeister nutzten gemeinsam mit dem Freundeskreis und Verantwortlichen der Schulen in Pierrelatte die Möglichkeit, die Perspektiven des Schulaustausches zu besprechen und zu vertiefen.
Mit vielen schönen Eindrücken und dem Gefühl, die Verbindung zwischen dem Landkreis Haßberge, der Stadt Haßfurt und Pierrelatte erneut gestärkt zu haben, kehrte die Delegation zurück – voller Vorfreude auf das nächste Wiedersehen – spätestens beim Straßenfest 2026 in Haßfurt.
Titelbild: Zwei Tage lang bot die Delegation aus dem Landkreis Haßberge ihre regionalen Waren auf dem Marché de Noël in Pierrelatte an. Mit von der Partie auch eine Bläsergruppe des Blasorchesters Sand, die die Weihnachtsmarktbesucher in Schwung brachte.
Foto: Moni Göhr /Landratsamt Haßberge
