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EHEC: Erster Erkrankungsfall in der Region Schweinfurt

vom 26.05.2011 - 15:05 Uhr

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Landkreis Schweinfurt: Derzeit häufen sich vor allem in Norddeutschland Fälle von durch Bakterien verursachten EHEC-Infektionen und der Krankheitskomplikation „hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)“. Wie der Leiter des Gesundheitsamtes Schweinfurt, Dr. Werner Arnholdt, mitteilt, gibt es im Landkreis Schweinfurt einen ersten Krankheitsfall, der mit dem aktuellen Ausbruch in Zusammenhang stehen kann.

Bei der betroffenen jungen Frau, die letzte Woche von einem Urlaub in Norddeutschland zurückgekehrt ist und sich möglicherweise dort infiziert hat, sind blutige Durchfälle die im Vordergrund stehenden Symptome. Zur Sicherung der Verdachtsdiagnose einer EHEC-Erkrankung erfolgen noch weitere Laboruntersuchungen. Die Patientin befindet sich in einem zufriedenstellenden Allgemeinzustand und zeigt keine Symptome eines HUS.

Hinweise auf ein Herdgeschehen in der hiesigen Region gibt es weiterhin nicht.

Dr. Arnholdt weist auf die Informationsmöglichkeiten im Internet hin. So wird das Thema u.a. vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) unter www.lgl.bayern.de behandelt. Das LGL hat werktags von 11 bis 15 Uhr eine Hotline unter Tel. (089) 31560-101 eingerichtet. Auch das Robert-Koch-Institut bietet unter www.rki.de regelmäßig aktuelle Informationen.

Informationen zur EHEC-Infektion:

Die das HUS verursachenden EHEC-Bakterien werden direkt oder indirekt vom Tier auf den Menschen übertragen. Als Reservoir gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe, Ziegen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Kontakt mit Tierkot (über Lebensmittel oder Wasser), aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch.

In den meisten Fällen verläuft eine EHEC-Infektion ohne Krankheitszeichen oder mit nur leichten Krankheitszeichen und heilt von selbst wieder aus. Dabei wird der Erreger über ein bis drei Wochen, selten über längere Zeit, mit dem Stuhlgang ausgeschieden. Während dieser Zeit können bei unzureichender Hygiene andere Menschen angesteckt werden.

Treten Symptome auf, kommt es meist nach einer Inkubationszeit von einem bis acht Tagen zu Übelkeit, Erbrechen und leichten, wässrigen Durchfällen. Bei schwereren Krankheitsverläufen treten blutiger Stuhlgang und schmerzhafte Bauchkrämpfe auf.

Bei fünf bis zehn Prozent der Erkrankten entwickelt sich im Anschluss an die Darmbeschwerden (zirka einer Woche nach Beginn des Durchfalls) ein schweres Krankheitsbild. Es kann durch die Wirkung der EHEC-Gifte zu Blutarmut (verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen), zu einer Gefäßschädigung mit Blutgerinnungsstörungen (verminderte Anzahl von Blutplättchen) und zu Nierenfunktionsstörungen kommen, dem so genannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS).

Das HUS ist eine schwere, unter Umständen tödliche Komplikation, die bei bakteriellen Darminfektionen mit enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) auftreten kann. Das Vollbild des HUS ist charakterisiert durch akutes Nierenversagen, Blutarmut durch den Zerfall roter Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen.

 

Allgemeine Hygieneregeln:

Verbraucher können das Risiko einer EHEC-Infektion minimieren, indem sie alle Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzen (Kerntemperatur mindestens 70 Grad für zehn Minuten). Im Übrigen gelten die generellen Empfehlungen zur Vermeidung lebensmittelbedingter Infektionen.

Alle Personen mit Durchfall sollten darauf achten, dass strikte Hände-Hygiene eingehalten wird, insbesondere gegenüber Kleinkindern und immungeschwächten Personen. Personen mit blutigem Durchfall sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Symptome von EHEC-assoziierten HUS-Erkrankungen beginnen innerhalb einer Woche nach Beginn des Durchfalls. Der Zeitraum zwischen der Infektion und den ersten Durchfallsymptomen beträgt meist drei bis vier Tage.

 

Informationen zum derzeitigen Krankheitsausbruch:

Beim derzeitigen Krankheitsausbruch mit dem Schwerpunkt in Norddeutschland ist die Zahl der schweren Verläufe in einem kurzen Zeitraum sehr ungewöhnlich, auch die betroffenen Altersgruppen sind untypisch. Aktuell sind vor allem Erwachsene, überwiegend Frauen, betroffen.

Bisher konnte für den aktuellen Ausbruch kein konkretes Lebensmittel als Infektionsquelle identifiziert werden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass rohes Fleisch oder Rohmilch, die in der Vergangenheit häufig als Überträger-Lebensmittel identifiziert wurden, die Ursache des aktuellen Ausbruchs darstellen.

Heute Morgen veröffentlichte das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite das Ergebnis einer in Hamburg durchgeführten Studie, die zeigt, dass vom aktuellen EHEC-Ausbruch betroffene Patienten signifikant häufiger rohe Tomaten, Salatgurken und Blattsalate verzehrt hatten als gesunde Studienteilnehmer.

Das Robert Koch-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung empfehlen daher über die üblichen Hygieneregeln im Umgang mit Obst und Gemüse hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Tomaten, Salatgurken und Blattsalate insbesondere in Norddeutschland nicht roh zu verzehren.

Heute Mittag teilte – laut Medienberichten – die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks mit, dass Hamburger Wissenschaftler das EHEC-Bakterium an vier Salatgurken gefunden haben, von denen drei aus Spanien stammten.

Diese Informationen lassen hoffen, dass die Ursache der Infektionen bald gefunden werden kann.

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