Schweinfurt: Zum Osterfest ist es guter alter Brauch, bunte gefärbte Eier ins Osternest zu legen oder zu verschenken. „Wer sicher gehen möchte, dass sie wirklich frisch und gesund sind, kauft und bemalt sie möglichst selbst“, sagt Lino Schramm, Ernährungsexperte bei der AOK in Schweinfurt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Eiern endet 28 Tage nach dem Legedatum. Datum, Güte- und Gewichtsklasse müssen auf der Ei-Verpackung lesbar aufgedruckt sein. Bei der Frage, ob frisch oder nicht, hilft vor dem Kochen ein Test: Ein frisches Ei geht im Wasser unter, ein älteres schwimmt.
Natürlich färben
Für das Eier-Färben dürfen nur zugelassene Lebensmittelfarbstoffe verwendet werden. Künstlich hergestellte Farben können bei Allergikern Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Die kann es geben, wenn durch Risse Farbe ins Ei läuft oder die Farbe nach dem Schälen über die Hände in den Mund gelangt. „Eier natürlich zu färben ist daher eine gesunde und zugleich interessante Alternative“, so Lino Schramm. Ein Spinat-Sud färbt grün, Blaukraut blau, rote Bete rot, Gelbwurz (Kurkuma) gelb, Zwiebelschalen braun. Hierfür die Eier im Färbesud acht bis zehn Minuten lang kochen. Damit sie schön glänzen, reibt man die Eier anschließend mit etwas Speiseöl ein. Diese hart gekochten Eier können im Kühlschrank zwei bis maximal drei Wochen aufbewahrt werden. Auch wenn es hübsch aussieht, sollten sie nicht tagelang in einem warmen Raum lagern. Besser nimmt man nur so viele aus dem Kühlschrank, wie jeweils am selben Tag auch gegessen werden.
Lieber Hühner- als Schoko-Eier
Hühnereier enthalten gesunde Inhaltsstoffe wie Eiweiß, Vitamin A und einige B-Vitamine, aber auch reichlich Cholesterin. Neuere Forschung zeigt, dass der Verzicht auf cholesterinhaltige Nahrungsmittel den Cholesterinwert kaum verändert. „Das liegt daran, dass der Körper das Cholesterin überwiegend selbst produziert und verschiedene Faktoren die Höhe des Cholesterinspiegels beeinflussen,“ so Lino Schramm. Dennoch gilt nach wie vor: Bei einer Fettstoffwechselerkrankung ist eine mediterrane Ernährung mit reichlich Gemüse und Ballaststoffen sowie ungesättigten Fettsäuren hilfreich. „Zur mediterranen Kost gehören auch tierische Lebensmittel wie Eier und Milchprodukte, allerdings in Maßen“, so Lino Schramm. Zucker hingegen kann die Blutfettwerte erhöhen, weshalb er rät, an Ostern das Hühnerei Schoko- und anderen süßen Eiern vorzuziehen.
Wer vom Osterfest hartgekochte Eier übrig hat, kann diese gut für einer wohlschmeckende Salatsauce verwenden:
Vinaigrette mit Ei
(für 4 Portionen)
2 El Apfelessig
1 TL mittelscharfer Senf
1 Prise Vollrohrzucker
Salz, Pfeffer
2 hartgekochte Eier
3 EL Olivenöl
1 Kopf grüner Salat oder ½ Kopf Eisbergsalat
Garten- oder Brunnenkresse nach Belieben
Zubereitung
Essig, Senf, Zucker, Salz, Pfeffer mit 2 EL kaltem Wasser in einer Schüssel gut verrühren. Salat putzen, waschen, zerkleinern und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Eier fein hacken und unter die Vinaigrette mischen. Den Salat und das Olivenöl zugeben, gut mischen. Mit der Kresse anrichten und sofort servieren.
Es lohnt sich, Ostereier selbst zu färben und dabei auf Frische zu achten.
Foto: © PantherMedia / Aliaksei Verasovich