Landkreis Haßberge: „Leerstand“, „Innenentwicklung“, „Flächenrevitalisierung“ – nur einige Schlagworte mit denen sich Gemeinden und Landkreise landauf landab beschäftigen. Einer der Vorreiter, die sich diesen Themen intensiv gewidmet haben, ist die Gemeindeallianz Hofheimer Land. Nicht umsonst wurde dieser Verbund von sieben Kommunen im Jahr 2020 mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet. Der damalige Allianz-Sprecher und Bürgermeister der Stadt Hofheim, Wolfgang Borst, war treibende Kraft, wenn es darum ging, die Ortskerne zu revitalisieren anstatt auf grüner Wiese neue Baugebiete auszuweisen und damit einer weiteren Verödung der Innenstädte vorzubeugen.
„Vom Donut zum Krapfen“
Auch das Regionalmanagement des Landkreises hat das Thema Ortskernrevitalisierung (Innenentwicklung, Flächensparen) auf der Agenda. So wird beispielsweise in dem Podcast „Vom Donut zum Krapfen“ sinnbildlich vermittelt, dass es besser ist, das Innere des Krapfens (also den Dorfkern) mit leckerer Hagebutten-Konfitüre zu genießen anstatt das sinnbildliche „Loch“ in der Mitte eines Donuts. Der Podcast, der von der BR-Radiomoderatorin Susanne Rohrer begleitet wird, ist unter der URL https://regionalmanagement-hassberge.de/donut-krapfen/ abrufbar.
Flächensparen und Flächenverdichtung beschäftigt den ganzen Freistaat
Generell nimmt sich der Freistaat Bayern selbst immer stärker dem Thema „Flächensparen“ an, um so dem Hunger nach immer neuer Baulandausweisung Einhalt zu gebieten. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Newslettern sensibilisiert beispielsweise die Regierung von Unterfranken die Kommunen, Stadtplaner und Grundeigentümer für die Problematik und informiert regelmäßig über das Thema Leerstand, Innenentwicklung und Verdichtung. Die Regionalplanungsbehörde möchte damit für einen schonenden Umgang mit „Grund und Boden“ sorgen. Rechtliche Mittel, dem Flächenverbrauch Einhalt zu gebieten, hat sie allerdings nur in begrenztem Umfang, denn die Planungshoheit liegt bei den Gemeinden. Sie entscheiden mit ihren Flächennutzungs- und Bebauungsplänen darüber, ob, wo und was gebaut werden darf.
Flächensparen und Flächenverfügbarkeit stellt auch den größten Interessenten – die heimische Wirtschaft – vor große Herausforderungen. Denn die bisherige Ausweisung von großflächigen Einzelhandelsgebieten hat dazu geführt, dass heute kaum mehr Flächen für kleinere, geschweige denn größere Produktionsstandorte zu finden sind.
Wirtschaftsförderung bringt Angebot und Nachfrage zusammen
Wegen des knappen Angebots an Bauland versucht Wirtschaftsförderer Michael Brehm bei Standortanfragen immer zuerst leerstehende Hallen, Büros, Einzelhandelsflächen, Praxisräume, Hotels oder Gaststätten usw. zu vermitteln. Deswegen appelliert er an private Eigentümer, Vermieter, Verkäufer und Makler, das kostenlose Wirtschaftsportal zu nutzen, um leerstehende Gewerbeobjekte und -grundstücke zu melden. Erst vor wenigen Tagen konnte einem Optiker bei der Suche nach einem geeigneten Standort ein passendes Objekt vermittelt werden.
Mehr Informationen zur Gewerbeflächen-Immobilienbörse gibt es auf dem Wirtschaftsportal unter https://www.wirtschaftsraum-hassberge.de/branchenverzeichnis/gewerbeflaechen-eintragen. Unter folgendem Link findet sich das Onlineformular, um einen gewerblichen Leerstand zu melden: https://standortportal.bayern/de/leerstandsmelder.html.
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