Bad Kissingen: Mit einem feierlichen Spatenstich wurde am Dienstag der Startschuss für eines der bedeutendsten Bildungsprojekte und die größte Hochbauinvestition der Stadt Bad Kissingen gegeben: den Neubau der Henneberg-Grundschule in Garitz.
Regelrecht ansteckend wirkte die Vorfreude der Schülerinnen und Schüler der Henneberg-Grundschule, die mit Bauhelmen und Sicherheitswesten Baustellenmusik trommelten und „Jetzt geht’s los“ skandierten.
Details zum Neubau lieferten die Verantwortlichen in ihren Grußworten: Auf über 18.000 Quadratmeter Grundstücksfläche soll eingeschossig ein moderner Schulcampus für 440 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen mit offenem Ganztag, 2-Feld-Sporthalle und zukunftsweisender Holzbauweise entstehen.
Bislang ist die Henneberg-Schule an drei Standorten in Garitz, Arnshausen und Reiterswiesen angesiedelt. Doch alle drei Schulgebäude sind in die Jahre gekommenen und marode. Ein zentraler Neubau gegenüber des Garitzer Sportheims wird sie ersetzen. Ende 2027, so der avisierte Zeitplan, soll der neue Schulkomplex stehen.
„Kids first!“ (Kinder zuerst!) lautet die Devise von Dr. Dirk Vogel
Als „beispiellosen gesamtstädtischen Kraftakt“ bezeichnete Bad Kissingens Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel die Zentralisierung der Henneberg-Grundschule. 42,7 Millionen Euro investiert Bad Kissingen für den Bau und in die Zukunft, rund 21 Millionen Euro davon werden seitens des Freistaats Bayern gefördert.
Er wolle nicht verhehlen, dass diese Summe den städtischen Haushalt erheblich belaste, so der Oberbürgermeister weiter. Damit einhergehend könnten andere Dinge kurzfristig nicht angepackt werden. Dr. Vogel berief sich aber zugleich auf den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, demzufolge zuerst die wichtigen Dinge getan werden müssten. Für Bad Kissingen heiße das: „Kids first!“ (Kinder zuerst!), so die Devise des Oberbürgermeisters, da hierfür auch die Zuständigkeit bei der Stadt liege.
„Bildung ist die vornehmste Aufgabe, die wir in der kommunalen Familie haben“, stimmte Bad Kissingens Landrat Thomas Bold zu. Der Schulneubau sei nicht nur eine Investition in diejenigen, die die Gesellschaft in Zukunft gestalten müssten, sondern stärke auch den Standort Bad Kissingen.
Mit dem ersten Kuss nach längerer Verliebtheit verglich der Schulleiter der Henneberg-Schule, Bernd Czelustek, den Augenblick des Spatenstichs. Das sei der Moment, in dem aus Hoffnung Gewissheit werde und es kein Zurück mehr gebe. Er freue sich, dass sein „Traumstandort“ Wirklichkeit werde.
Respekt zollte Czelustek den Reiterswiesenern und Arnshäusern für die Einsicht in die Notwendigkeit ihren Standort aufzugeben. „Es wächst zusammen, was zusammen gehört“, zitierte der Schulleiter den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt.
Der evangelische Pfarrer Michael Greder und der katholische Pfarrvikar Karl Feser erteilten dem Bauprojekt den ökumenischen Segen, bevor Akteure und Kinder zu den Spaten griffen und freudig in den Sand stachen.
Titelbild: Haben mit einem symbolischen Spatenstich den Start der Bauarbeiten an der Henneberg-Grundschule eingeleitet: (von links) Schulleiter der Henneberg-Grundschule Bernd Czelustek, Projektleiter Hochbau Jochen Seufert, stellvertretender Bürgermeister Thomas Leiner, Landrat Thomas Bold, Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel, Projektleiterin der Architektei Mey Miriam Milbredt, Leiter Hochbau Stephan Scharf, Geschäftsleiter Gerhard Schneider, Leiterin Bauamt Christine Schwind, evangelischer Pfarrer Michael Greder, katholischer Pfarrvikar Karl Feser sowie Schülerinnen und Schüler der Henneberg-Grundschule.
Foto Julia Milberger