Landkreis Schweinfurt: Nach umfangreichen Untersuchungen von Bienenvölkern auf Amerikanische Faulbrut (AFB) hat das für Stadt und Landkreis Schweinfurt zuständige Veterinäramt die Sperrmaßnahmen für einige Gemarkungen aufgehoben. Einige Gebiete, darunter auch die Stadt Schweinfurt, bleiben allerdings wegen nicht erfolgreicher Bekämpfung weiterhin gesperrt.
Die AFB ist eine Erkrankung, die die Bienenbrut abtötet und dadurch zum Absterben der Bienenvölker führt. Die Seuche beschränkt sich allein auf die Bienenbrut. Menschen und andere Tiere sind nicht gefährdet, auch nicht durch den Genuss von Honig.
Im August 2012 wurde dem Veterinäramt ein erster Verdachtsfall auf Ausbruch der AFB bei Bienen in einer Gemeinde im Landkreis Schweinfurt gemeldet, welcher sich nach weiteren Untersuchungen auch bestätigte. Wegen der Bedeutung der Bienen als landwirtschaftliches Nutztier ist die AFB als anzeigepflichtige Tierseuche eingestuft.
Im Herbst 2012 wurde die Erkrankung in weiteren Landkreisgemeinden sowie in der Stadt Schweinfurt festgestellt. Letztendlich waren Bienenvölker von sieben Imkern betroffen.
Das tierseuchenrechtlich zu errichtende Sperrgebiet reichte von Mainberg im Osten bis Rütschenhausen im Westen.
In diesem Sperrgebiet haben die Mitarbeiter des Veterinäramtes Schweinfurt nun sämtliche Bienenvölker untersucht. Wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit konnten die Untersuchungen 2012 nicht abgeschlossen und mussten im Frühjahr 2013 fortgesetzt werden. „Die Untersuchungen sind sehr zeitaufwändig, da alle Brutrahmen eines Bienenvolkes einzeln untersucht werden müssen“, erklärt Amtstierarzt Dr. Hermann Stein vom Veterinäramt. Insgesamt hat das Veterinäramt seit August 2012 654 Bienenvölker von 59 Imkern auf AFB untersucht.
Da die Bekämpfung durch einen Einzelnen nicht möglich ist, musste und muss eine staatliche Bekämpfung erfolgen. Je nach Fall mussten/müssen die Bienen abgetötet oder einem so genannten Kunstschwarmverfahren unterzogen werden. Bienenkästen und sonstiges Material mussten/müssen zudem gereinigt und desinfiziert werden.
Nach den Untersuchungen hat das Veterinäramt inzwischen die Sperrmaßnahmen für die Gemarkungen Euerbach, Obbach, Sömmersdorf, Kützberg, Brebersdorf, Rütschenhausen, Egenhausen, Geldersheim und Kronungen aufgehoben. „Für die übrigen gesperrten Gebiete einschließlich der Stadt Schweinfurt ist eine Aufhebung der Sperrmaßnahmen noch nicht möglich, da nach wie vor Krankheitsfälle festgestellt wurden“, so Dr. Stein. In diesen Gebieten sei mit einem Abschluss der Untersuchungen vor Frühjahr 2014 nicht zu rechnen.
Foto: Dieser Brutrahmen weist keine klinischen Symptome der Amerikanischen Faulbrut auf. (Bild: Landratsamt Schweinfurt)