Sand am Main: Fränkische Weinprämierung 2024: Winzer aus dem Abt-Degen-Weintal freuen sich über ihren großartigen Erfolg. Das Weingut A. & E. Rippstein wurde mit dem Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes ausgezeichnet. Der Landkreis-Ehrenpreis geht an das Weingut Bernhard Rippstein.
Gold-, Silber- und Bronzemedaillen gab es zuhauf – viel mehr als die deutschen Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris geholt haben. Landrat Wilhelm Schneider freute sich bei der Fränkischen Weinprämierung am Donnerstag im Würzburger Residenzweinkeller über den Erfolg der heimischen Winzer. Die Weinbauer aus dem Abt- Degen-Weintal heimsten insgesamt 23 Goldmedaillen, 32 Silbermedaillen und 11 Bronzemedaillen ein. Zusätzlich kann sich das Weingut A. & E. Rippstein über den Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes e.V. freuen und das Weingut Bernhard Rippstein erhielt den Ehrenpreis des Landkreises. „Das ist ein wahrer Medaillenregen für den guten Geschmack und ein Zeichen für die hervorragender Qualität unserer fränkischen Weine“, so der Landrat stolz. „Bei uns werden Spitzenweine angebaut, gekeltert und verkauft. In jeder Flasche Wein stecken pure Leidenschaft, Handarbeit und Qualität. Das schmeckt man“.
Ein „Leuchtturm“ des Abt-Degen-Weintals ist das Weingut A. & E. Rippstein aus Sand am Main, das bei der Fränkischen Weinprämierung regelmäßig auf dem Siegertreppchen steht und schon eine Vielzahl an Preisen als Ernte der Arbeit eingefahren hat. Der Betrieb erhielt 2009, 2012 und 2015 den Bayerischen Staatsehrenpreis – dieser gilt als „Oscar“ der Weinbranche. Den Landkreisehrenpreis hat der Sander Winzer bereits zum zehnten Mal erhalten. In diesem Jahr kann sich Mathias Rippstein über den Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes freuen – eine hohe Auszeichnung, die nur knapp unter dem Staatsehrenpreis liegt und das Weingut für die gesamte Betriebsleistung ehrt, wie der Weinbaupräsident Arthur Steinmann erklärte. „Qualität ist hier selbstverständlich und zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Betrieb“, lobte Steinmann das Sander Weingut, das bei der Fränkischen Weinprämierung insgesamt 9 Gold-, 10 Silber- und 4 Bronzemedaillen „absahnte“. Den Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes erhält der mit Gold prämierte Weißer Burgunder & Silvaner Q.b.A., trocken, Jahrgang 2023, mit dem kreativen Namen „Herzstück“. Darüber hinaus hat es der 2023-er Müller-Thurgau „Luna“ in die Liste der TOP 10 der trockenen Weißweine geschafft.
Die Familie A. & E. Rippstein betreibt seit Generationen anspruchsvollen Weinbau in Sand. Alles begann damit, dass die Familie ursprünglich nur Wein für den eigenen Verzehr und später für die Heckenwirtschaft produzierte. Als der Vater der Familie und der älteste Sohn, der den Betrieb später einmal leiten sollte, unerwartet starben, sprang der jüngste Sohn Mathias ein und übernahm 1997, also vor 27Jahren, den Familienbetrieb. Dies war ursprünglich zwar nicht sein berufliches Ziel, er hatte die Ausbildung zum Restaurantfachmann und zum Sommelier absolviert und in zahlreichen Restaurants und Kreuzfahrtschiffen gearbeitet. Aber der damals 26-Jährige hatte den Mut, alles hinter sich zu lassen, er kehrte wieder in seine alte Heimat nach Sand zurück und bildete sich zusätzlich zum Landwirtschafts- und Winzermeister weiter. Nach und nach baute Mathias Rippstein den Betrieb zu einem vielfach ausgezeichneten Weingut aus, das für seine exzellenten Weine weit über die Landkreisgrenze hinaus bekannt ist. Seit vielen Jahren spielt das Weingut im Konzert der Großen ganz vorne mit und lässt regelmäßig bei Verkostungen und Wettbewerben aufhorchen. Großes Gold beim internationalen Wettbewerb „Mundus Vini“ und mehrfach Sieger bei „Best of Gold“ sind nur zwei Beispiele der hohen Auszeichnungen, die das Streben nach hoher Qualität belohnen.
Ebenso ein „goldenes Händchen“ beim Weinmachen beweist Jahr für Jahr das Familienweingut Bernhard Rippstein aus Sand am Main. Die edlen Tropfen, die Stefan und Nadine Rippstein in diesem Jahr zur Fränkischen Weinprämierung eingereicht haben, überzeugten die Fachjury in Qualität und Geschmack: das Weingut wurde mit insgesamt 9 Goldmedaillen – darunter eine für Sekt – und 7 Silbermedaillen ausgezeichnet. Obendrein erhielt das Weingut Rippstein von Landrat Wilhelm Schneider noch den Ehrenpreis des Landkreises überreicht für seinen 2023er-Müller Thurgau S, Spätlese trocken, aus der Lage Ziegelangerer Ölschnabel. Der Ehrenpreis des Landkreises würdigt in erster Linie die hervorragende Qualität des Weines; gleichzeitig berücksichtigt er aber auch die Prämierungsquote der vergangenen drei Jahre und somit eine kontinuierliche überdurchschnittliche Qualitätsleistung.
Die Familie Rippstein ist tief verwurzelt mit der Weinbaukultur des Abt-Degen-Weintals. Das Weingut lebt vom Zusammenhalt der Familie, der gemeinsamen Leidenschaft für den Wein und der jahrelangen Erfahrung über Generationen hinweg. Namensgeber des Weingutes ist heute noch Bernhard Rippstein, der 1980 gemeinsam mit seiner Frau Elfriede mit dem Weinbau in der Sander Himmelsbühl und im Sander Kronberg begonnen hat. In seine Fußstapfen getreten ist mittlerweile Sohn Stefan, der das Weingut zusammen mit seiner ganzen Familie führt. Ehefrau Angela packt hier genauso mit an, wie Sohn Patrick und Tochter Nadine, die Weinbau und Oenologie in Geisenheim studiert und erfolgreich ihre Prüfung als Bachelor of Science abgelegt hat.
Der Name Rippstein steht für geschliffene Weine mit Charakter und Persönlichkeit, genauso wie die Winzerfamilie von den individuellen Stärken und Eigenschaften der einzelnen Mitglieder geprägt wird. Die Weine entstehen aus größtem Respekt vor der Natur, deswegen haben die Rippsteins den Schritt gewagt und bewirtschaften ihre Weinberge seit 2017 ökologisch.
2023 hat das Weingut eine weitere wichtige Entscheidung getroffen: in den Terrassen von Steinbach und in der Sander Himmelsbühl Weinberge wachsen neue Rebsorten heran – hier wurde an die Zukunft gedacht und für die Zukunft gepflanzt. Die neuen Reben sind pilzwiederstandfähig und perfekt für den ökologischen Weinbau geeignet, genau nach dem Motto der Winzerfamilie „im Einklang mit der Natur“. Voraussichtlich ab dem Jahrgang 2026 werden die klang- und geschmackvollen Rebsorten Souvignier Gris, Sauvignac, Calardis Blanc und Satin Noir die Kollektion bereichern. Damit wären dann 20 Prozent Rebfläche des Weingutes mit diesen klima- und umweltfreundlichen Sorten bestückt.
Größter bisheriger Erfolg in der Geschichte des Weingutes, ist die diesjährige Auszeichnung beim größten offiziellen anerkannten Weinwettbewerb der Welt, AWC in Vienna mit 5 Gold und 5 Silber und damit die verbundene 3 Sterne Bewertung des Weingutes.
Weitere Informationen zu den Winzern und ihren prämierten Weinen gibt es im Internet unter: www.frankenwein-aktuell.de.
Die Preisträger aus dem Abt-Degen-Weintal:
Weingut Jürgen Berninger, Ziegelanger (1 Gold, 2 Silber); Weingut Stefan Goger, Sand am Main (1 Gold, 2 Bronze); Weingut Oliver Gottschalk, Sand am Main (1 Silber); Weinbau Jürgen Hofmann, Sand am Main (4 Silber, 1 Bronze); Weingut Dieter Laufer, Lisberg (3 Gold, 2 Silber); Weinbau Christian Lenhard, Sand am Main (2 Silber, 1 Bronze); Weinbau Popp-Hummel, Unterhaid (1 Silber, 2 Bronze); Weingut A. & E. Rippstein, Sand am Main (9 Gold, 9 Silber, 4 Bronze, 1 Silber für Sekt), Weingut Bernhard Rippstein, Sand am Main (8 Gold, 7 Silber, 1 Gold für Sekt); Wein von Rothmund, Eltmann (1 Silber, 1 Bronze, 1 Silber für Sekt); Weinbau Thomas Schütz, Sand am Main (1 Silber).
Titelbild: Über den Ehrenpreis des Fränkischen Weinbauverbandes kann sich das Weingut A. & E. Rippstein aus Sand freuen. Unser Bild zeigt (von links): Weinbaupräsident Arthur Steinmann, Mathias Rippstein und die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter.
Der Ehrenpreis des Landkreises Haßberge bei der Fränkischen Weinprämierung im Staatlichen Hofkeller Würzburg geht nach Sand: Landrat Wilhelm Schneider (2. von links) übergab ihn am Donnerstag im Staatlichen Hofkeller Würzburg an Stefan und Nadine Rippstein. Zu dem Erfolg gratulierte auch Weinbaupräsident Arthur Steinmann (links) und die Fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter (rechts). Fotos: Rudi Merkl / Fränkischer Weinbauverband e.V.