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Energiewende mit Struktur: Schwebheim will eigenes Energiekonzept

04.02.2013

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Schwebheim: Die Gemeinde Schwebheim will mit einem Energiekonzept ihre Chancen und Potenziale bei der Energiewende ausloten. Über das Amt für Ländliche Entwicklung in Würzburg bezuschusst das Bayerische Landwirtschaftsministerium das Konzept mit 75 Prozent. Die Studie soll dabei nicht nur die Energiestruktur vor Ort und mögliche Potenziale analysieren, sondern ganz konkrete Vorschläge machen, wie Schwebheim die Energiewende selbst in die Hand nehmen kann. Bis zum Jahresende soll sie vorliegen.

Es ist nichts Neues, dass die Energiewende neben all ihren Herausforderungen insbesondere für den ländlichen Raum auch erhebliche Chancen beinhaltet. Durch Energiesparen oder den Aufbau eigener Energieerzeugungsanlagen können Städte und Gemeinden auch wirtschaftlich von dieser Wende profitieren. Die Gemeinde Schwebheim will nun mit einem Energiekonzept herausfinden, wo ihre Chancen ganz konkret liegen und wie sie diesen Wandel aktiv mitgestalten kann.

Die Energieagentur Nordbayern mit Sitz in Kulmbach wird bis zum Jahresende ermitteln, wie weit Schwebheim beim Umstieg auf erneuerbare Energie aus eigener Kraft kommen kann, wo besondere Einsparpotenziale schlummern und wie bei alledem die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben kann. Das Energiekonzept gibt dabei nicht nur Aufschluss über eigene Erzeugungspotenziale für Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Gleichzeitig werden auch die Einsparmöglichkeiten aufgezeigt, die zum Beispiel in den kommunalen Liegenschaften bestehen. Dieser Aspekt ist für Bürgermeister Hans Fischer besonders wichtig, denn wenn diese Potenziale konsequent genutzt werden, können Energiekosten für die Kommune dauerhaft gesenkt werden. Untersucht werden auch Möglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung im Unternehmensbereich oder zum Beispiel die Realisierung von Nahwärmenetzen. Am Ende steht ein Bündel von konkreten Maßnahmen, die eine strukturierte Energiewende ermöglichen sollen.

Von einer regionalen, dezentral ausgerichteten Versorgungsstruktur können Kommunen auch auf lange Sicht profitieren: Energie, die in der Region aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird, trägt entscheidend dazu bei, dass die Energiekosten für Bürger und Unternehmen im Rahmen bleiben und dass die Wertschöpfung dauerhaft vor Ort gehalten wird.

Intensiv in die Entstehung des Energiekonzepts eingebunden werden sollen die Bürger und Unternehmen vor Ort. Gerade wenn es um die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen geht, sind sie gefordert. Mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen und anderen Treffen soll von Anfang an umfassend über das Konzept und den Fortgang der Arbeiten informiert werden. Zudem wird es möglich sein, sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen zu beteiligen. Auch die Versorger für Strom und Gas sollen in unser Konzept mit einbezogen werden.

Es geht uns nicht um eine Autarkie von Schwebheim. Nicht Kirchturmdenken ist angesagt, sondern regionales Handeln im Verbund mit mehreren Partnern, bei der Versorgung. Aber ausnutzen aller Potenziale vor Ort, besonders bei der Einsparung von Energie.

Es ist wichtig, die Energiewende in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern; nicht das große spritfressende Auto darf das Prestigesymbol sein, sondern die Solaranlage auf dem Dach und das Energiesparauto.

Wir möchten viele Mitdenker und Mitwirker erreichen. Es braucht eine breite Basis und wir wollen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger die Energiewende aktiv mittragen. Nur so können wir die notwendige Akzeptanz erreichen, die für das Gelingen dieser Jahrhundertaufgabe notwendig ist.

 

Das Energiekonzept im Überblick

Was bringt das Energiekonzept für die Gemeinde?

Es zeigt, wie weit sie bei der Energiewende aus eigener Kraft kommen kann, definiert realistische Ziele und beschreibt den Weg dorthin. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen kann die Kommune eine nachhaltige, ökonomische und ökologische Energieversorgung sicherstellen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern, ihre Energiekosten dauerhaft senken und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung erhöhen. Dabei muss sie nicht zwingend selbst als Energieversorger aktiv werden. Über die Zusammenarbeit mit vorhandenen oder neu entstehenden Initiativen kann „Energie in Bürgerhand“ verwirklicht werden. Am Ende soll eine Versorgung stehen, die überwiegend aus der Region kommt und bezahlbar bleibt. Wir möchten die regionalen Versorger, wie die ÜZ Lülsfeld und die Gasuf einbeziehen. Es ist uns aber auch wichtig, Beteiligungsmodelle zu schaffen, damit wir unsere eigenen Energiewirte werden können.

 

Warum unterstützt der Freistaat die Erstellung eines solchen Konzepts?

Die Bayerische Staatsregierung hat anspruchsvolle Energiewende-Ziele ausgegeben, die Umsetzung geschieht aber vor allem auf kommunaler Ebene. Das Energiekonzept soll deshalb vor allem kleineren Kommunen den Einstieg in eine strukturierte Energiewende ermöglichen. Die Gemeinde erhält ein Planungsinstrument, das als Grundlage für künftige energiepolitische Entscheidungen dient. In einer Bestands- und Potenzialanalyse werden die Strukturen der Energieversorgung, der aktuelle Verbrauch und die Einspar- und Erzeugungsmöglichkeiten untersucht. In einem Maßnahmenkatalog werden – gemeinsam mit der Kommune, ihren Bürgern und Unternehmern – konkrete Projektvorschläge für eine zukunftsfähige Energieversorgung unter Berücksichtigung der Erneuerbaren Energien dargestellt.

 

Welchen Sinn macht ein lokales Energiekonzept, wenn ein nationaler „Masterplan“ fehlt?

Natürlich bestimmen Bund und Freistaat die wichtigen Rahmenbedingungen. Dass im Augenblick nicht alles „von Oben“ geregelt wird, ist auf kommunaler Ebene aber eher ein Vorteil. Denn Kommunen haben derzeit einen großen Spielraum, um die Energiewende vor Ort aktiv zu gestalten – zu ihrem Vorteil. Wer jetzt entschlossen handelt, wird sich und seine Bürger vor den sich abzeichnenden fossilen Preisexplosionen wirksam schützen können. Das ist Daseinsvorsorge im klassischen Sinn und kann sinnvoll, nur von unten nach oben aufgebaut werden. Die Potentialanalyse ist in jeder Gemeinde anders und muss als Basisarbeit erfasst werden.

 

Wie können sich Bürger beteiligen?

Die Termine für die ersten Infoveranstaltungen werden in den nächsten Wochen rechtzeitig über die Medien bekanntgegeben. Dabei können auch eigene Ideen zur Umsetzung der Energiewende vor Ort eingebracht werden. Während der gesamten Erstellungsphase wird regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten sowie die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse berichtet. Unser Arbeitskreis „Energie“, der sehr aktiv ist, wird Wesentliches in unser Konzept einbringen, z. B. die erstellte Erfassung aller Dachflächen, die solar genutzt werden können.

 

Was kostet das Energiekonzept?

Insgesamt sind für das Projekt rund 25.700 Euro veranschlagt. 75 Prozent davon übernimmt das Amt für Ländliche Entwicklung in Würzburg. Für die Gemeinde Schwebheim bleibt also ein Eigenanteil von rd. 8.000 Euro.

 

 

Energieagentur Nordbayern

Die Energieagentur Nordbayern GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen der ENERGIEregion GmbH, Nürnberg, und der Energieagentur Oberfranken GmbH aus Kulmbach. Sie ist damit der größte unabhängige Akteur in den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz innerhalb der Metropolregion Nürnberg und Nordbayern. Die Agentur verfügt an beiden Standorten über mehr als 20 qualifizierte Mitarbeiter, darunter Energieberater, Heizungsbauer, Diplom-Ingenieure, Diplom-Geographen und Architekten. Mit diesem Knowhow kann die Energieagentur von der Bürgerberatung über das Energiemanagement für Kommunen und Unternehmen bis zu Klimaschutzkonzepten für ganze Regionen nahezu alle Facetten der Energiewende abdecken. Durch die starke kommunale Verankerung ihrer beiden Trägervereine hat die Energieagentur Nordbayern den klaren politischen Auftrag zur unabhängigen Unterstützung von Bürgern, Kommunen und Unternehmen beim Energiesparen und der Nutzung Erneuerbarer Energie.

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