Bad Kissingen: Gegen zehn Uhr passiert es. Auf der Bahnstrecke zwischen Fulda und Würzburg kommt es zu einem Zwischenfall. Ein mit 500 Personen besetzter ICE und ein Arbeitszug der Deutschen Bahn stoßen zusammen. Genau auf der Sinntalbrücke bei Zeitlofs. Direkt daneben: Weitläufiges Waldgebiet, dazu 26 Grad und Ostwind. In dem Grenzgebiet zwischen Bayern und Hessen müssen nun alle Kräfte mobilisiert werden, um die Katastrophe gemeinsam zu bewältigen.
Das ist zum Glück nicht wirklich passiert, sondern stellte das Szenario der großen Katastrophenschutzübung des Landkreises dar. „Spätestens die Umweltkatastrophe im Ahrtal und der Angriffskrieg auf die Ukraine haben uns gezeigt, wie akut die Gefahrenlage werden kann und wie schnell man selbst davon betroffen sein kann. Die Menschen sind sensibilisiert für das Thema Katastrophenschutz. Und wir als Landkreis nehmen unsere Pflicht zum Schutz der Bevölkerung sehr ernst. Nach monatelanger intensiver Vorbereitung findet heute die große Stabsrahmenübung im Bereich Katastrophenschutz statt“, sagte Landrat Thomas Bold bei der Begrüßung.
Die Übung wurde von der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried geleitet. Viele Mitarbeitende des Landratsamtes waren in die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) eingebunden, zum Beispiel in die Bereiche Lage und Dokumentation, Sichtung oder Bevölkerungsinformation und Medienarbeit. Dazu kamen jede Menge Rettungskräfte aus den Feuerwehren, der Polizei und dem Rettungsdienst, sowie Fachberater aus dem Wasserwirtschaftsamt, der Bundeswehr oder von der Bahn. Insgesamt 130 Personen waren aktiv in die Übung involviert.
Die Übung wurde in verschiedenen Räumen innerhalb und außerhalb des Landratsamtes abgehalten. Im Großen Sitzungssaal fanden regelmäßige Lagebesprechungen statt. Geübt wurden die Abläufe während eines Einsatzes, besonders im Fokus standen Abstimmung und Kommunikation. Am Ende der Übung fand noch eine Pressekonferenz statt. Dabei beantwortete Landrat Thomas Bold gemeinsam mit dem örtlichen Einsatzleiter und der Einsatzleitung der Polizei die Fragen der „Journalisten“. Die Moderation übernahm die Pressesprecherin des Landratsamtes.
Bold zog eine zufriedene Bilanz: „Wir können das Fazit ziehen, dass die Übung insgesamt sehr gut gelungen ist. Die Dinge, die wir verbessern können, werden wir jetzt natürlich nacharbeiten. Es ist, gerade weil es eine länderübergreifende Übung war, natürlich eine besondere Herausforderung, dass alle Einsatzkräfte auch zusammenwirken. Dies kann jedoch auch in einem Ernstfall notwendig sein. Deshalb sage ich herzlichen Dank an alle Kräfte, die mitgewirkt haben. Die gemeinsame Übung bringt uns in unserem Einsatzgeschehen auf jeden Fall voran.“ Auch Innenstaatssekretär Sandro Kirchner betonte die Wichtigkeit der Übung und zeigte auf, dass der Freistaat Bayern im Bereich des Katastrophenschutzes hervorragend aufgestellt sei.
Große Stabsrahmenübung Katastrophenschutz im Landratsamt Bad Kissingen
Titelbild: Landrat Thomas Bold und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner im Gespräch mit Einsatzkräften der Katastrophenschutzübung.
Bild 2: Kurze Besprechung vor Beginn der großen Stabsrahmenübung mit allen Beteiligten.
Fotos: Landkreis Bad Kissingen/Stefanie Täuber