Schweinfurt: „Sachs Handel“ hieß das Unternehmen früher, mittlerweile sind derzeit 278 Mitarbeiter für „ZF Services“ in Sachen Logistik beschäftigt. Das Center in Schweinfurt hat nun erweitert, der 31,4 Millionen teure Anbau wurde feierlich eröffnet.
Mit Hans-Georg Härter bestonte der Vorstandsvorsitzende der ZF Friedrichshafen AG den „Meilenstein für den gesamten Konzern“. Schweinfurt und das Lager in Bremen nehmen eine zantrale Position im ZF-Servicekonzept ein und liefern jährlich zusammen mehr als 1,3 Millionen Positionen an Kunden und die eigenen Tochtergesellschaften in 145 Ländern. „Unser Servicegeschäft ist ein ganz wichtiges Element“, so Härter. Und das nicht nur wegen der mehr als einer Milliarde Euro Umsatz im Jahr und mittelfristig winkenden 1,5 Milliarden. Im Herbst 2008 begann die Logistikerweiterung. Mit dem Neubau eines 45 Meter hohen Hochregallagers für verpackte Ware mit sechs Gassen und rund 26.000 Palettenplätzen, einer Kommissionierzone, einer Elektrobodenbahn, einem manuell bedienten Schnelldrehlager und einer verbindenden Palettenfördertechnik. 7300 Kundenauftragsdispositionen werden hier nun täglich bearbeitet, zusammengetragen zu 700 Sendungen. Bis 2014 soll die zweite Erweiterungsstufe auf neun Gassen und 38.000 Palettenplätze für nochmals 18,4 Millionen Euro abgeschlossen sein. 29 statt heute 19 Lkw werden dann im Wareneingang erwartet, im Versand soll die Zahl auf 37 Lkw steigen. Neue Standards will ZF Services setzen in Sachen Lieferfähigkeit, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.
„Ein weiterer Meilenstein“ sei das, weiß auch Alois Ludwig. Der Vorsitzende der ZF Services-Geschäftsleitung sprach von einem wichtigen Eckpfeiler innerhalb des Konzerns, von Marktanteilen, die man weiter ausbauen wolle. Und das nach nunmehr 18 Monaten schwerer Zeiten mit einer Wirtschaftskrise, deren Tal ZF Sachs längst durchschritten haben will. Für Hans-Georg Härter ist gerade dieses hohe Risiko, hochflexible Arbeit und hohes Engagement die „Grundlage weiterer Prosperität“. Doch es sei nicht selbstverständlich, dass ein in der weltweit kriselnden Automobilindustrie veranktertes Unternehmen in einem Hochlohnland derart viel Geld investiere. Aber bei ZF stimme die langfristige Strategie. Nicht hektisch und übereilt habe man auf die Finanzkrise reagiert, ohne sozialen Kahlschlag nichts verloren an Innovationsfähigkeit.
ZF Services hat rund 4200 Mitarbeiter und 76 Standorte in 36 Ländern. Die Investition in Schweinfurt ist die für das Geschäftsfeld bislang weltweit größte, informierte Christian Haedge. Das Mitglied der Geschäftsleitung betonte, dass über die gesamte Projektzeit die Kunden weltweit beliefert werden konnten und dass der Dank auch der Stadt Schweinfurt gehöre für die Realisierung der erst am Tag vor der Eröffnung technisch abgenommenen Anlage. In der Tat wisse man im Rathaus, so Gudrun Grieser, „wie wir mit unseren großen Unternehmen umzugehen haben“. Als seitens ZF Services der Wunsch angetragen wurde, ein Gelände zum Wachsen zu räumen, da verlagerte die Stadt zugunsten des Unternehmens ihren Wertstoffhof. „Standortpflege“ nennt Grieser das mit Blick auf die Großindustrie. „Wir leisten unseren Beitrag, damit sie investieren können. Das ist gscheit, was wir machen“, so die OB. Flexibler und sicherer sei der Standort Schweinfurt für ZF mit dem stark wachsenden Unternehmensbereich, denn man könne ja „nicht nur produzierende Arbeitsplätze haben“. Grieser lobte die Weitsicht und Kontinuität von ZF in Schweinfurt mit seinem vorausschauenden Management.