Schweinfurt: Die Wirtschaftsjunioren Schweinfurt warnen vor einer zu starken Regulierung der Elternzeit. „Eine Neuregelung der Elternzeit muss zwei Grundsätzen folgen“, fordert Volker Hummel, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Schweinfurt. „Wir dürfen Unternehmen nicht überfordern und Eltern nicht bevormunden.“ Ziel müsse sein, dass Eltern nicht länger als gewünscht aus dem Berufsleben aussteigen und dass es sich auch während der Elternzeit lohnt, in Teilzeit berufstätig zu bleiben. „Deshalb begrüßen wir auch Pläne, einen Zuverdienst zum Elterngeld möglich zu machen“, sagt Volker Hummel.
Einer Umfrage zufolge fördern schon jetzt 73 Prozent der Wirtschaftsjunioren in ihren Unternehmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere durch flexible Arbeitszeiten, Teilzeit und Arbeit von zuhause aus. „Das zeigt, dass wir als Unternehmer bereits jetzt versuchen, die Wünsche unserer Mitarbeiter bei diesem Thema zu berücksichtigen.“ Jede Form der Überregulierung sei deshalb fehl am Platz und berge die Gefahr, den Gestaltungsspielraum von Unternehmen und Mitarbeitern mehr als nötig einzuschränken.
Kritisch sehen die Wirtschaftsjunioren gerade für kleine und mittelständische Unternehmen die Pläne, einen Rechtsanspruch zu schaffen, mit dem Eltern jederzeit zu einer Vollzeittätigkeit auch über die Elternzeit hinaus zurückkehren können. „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind bei diesem Thema so flexibel, wie es nur möglich ist“, bekräftigt Volker Hummel. An diesem Punkt würde die Flexibilität aber zu Lasten der anderen Mitarbeiter gehen, die auch einen Anspruch auf Sicherheit hätten. Anstatt einseitige Ansprüche zu schaffen, plädieren die Wirtschaftsjunioren deshalb dafür, auch in Zukunft auf den Dialog zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu setzen. „Unser Ziel als junge Wirtschaft ist außerdem, dass die Vollzeit-Arbeitswoche nicht das Maß aller Dinge bleibt“, betont Volker Hummel. „Karrieren müssen auch in Teilzeit möglich werden.“
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