Stuttgart/Schweinfurt: Die Freunde des Wildparks Schweinfurt setzen ein Zeichen für den Artenschutz. Anlässlich der Mitgliederversammlung mit Artenschutztagung der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), die im Naturkundemuseum in Stuttgart stattfand, bekräftigten die Wildparkfreunde ihre langjährige Verbundenheit mit der Organisation und intensivieren ihr Engagement nun weiter und unterstützen die ZGAP künftig als Gold-Mitglied. Der Förderverein des Wildparks hat sich in seiner Satzung neben der Unterstützung des Wildparks insbesondere der Förderung und Beteiligung an Artenschutzprojekten verschrieben.
„Wir bekennen uns damit zur bedeutenden Arbeit der ZGAP. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz setzt sich weltweit für den Erhalt bedrohter Tierarten ein und unterstützt gezielt Projekte, die seltenen und wenig beachteten Arten eine Zukunft geben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Florian Dittert, der als Delegierter für die Wildparkfreunde vor Ort war. „Der Schutz bedrohter Tierarten liegt uns sehr am Herzen. Wichtig ist uns dabei der Ansatz, dies gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu organisieren. Nur so gelingt nachhaltiger Artenschutz.“
Die Mitgliederversammlung in der Wilhelma und im Naturkundemuseum Stuttgart bot eine Plattform für den Austausch zwischen Artenschützern, Wissenschaftlern und Tierfreunden. Das Naturkundemuseum bot den passenden Rahmen zum Thema Artenschutz, sind doch viele dort gezeigte Arten bereits ausgestorben. Den Auftakt der Tagung bildete Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin mit einem Vortrag über die Artenschutzarbeit des Zoologisch-Botanischen Gartens und seine Funktion als Arche für bedrohte Tiere und Pflanzen. Arnaud Despiez aus Brasilien setzte nach weiteren spannenden Vorträgen mit seinem emotionalen Bericht über Maßnahmen zur Rettung des Riesen-Gürteltiers einen würdigen Abschluss, in dem er darlegte, wie das Aussterben dieser faszinierenden Art verhindert werden kann.
Ein zentraler Bestandteil der ZGAP-Arbeit sind ihre zahlreichen Schutzprojekte. Dafür konnten in den letzten Jahren gut 8 Millionen Euro eingesetzt werden. Zu den geförderten Initiativen gehören unter anderem Maßnahmen zum Erhalt des Prinz-Alfred-Hirsches auf den Philippinen, Schutzprogramme für den stark gefährdeten Schopfmakaken sowie Projekte zur Wiederansiedlung seltener Amphibien- und Reptilienarten. Diese Artenschutzbemühungen werden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und wissenschaftlichen Institutionen umgesetzt.
Darüber hinaus leisten die Arbeitskreise der ZGAP wertvolle Beiträge zur Erforschung und Förderung spezifischer Artengruppen. Die Expertenteams widmen sich unter anderem asiatischen Wildrindern, bedrohten Vogelarten sowie der Erhaltung seltener Schildkrötenarten. Durch ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit tragen die Arbeitskreise maßgeblich zur Entwicklung effektiver Schutzstrategien bei. Weitere Infos: www.zgap.de
Die Teilnehmer der Artenschutztagung Foto: Lea Reichel