Schwebheim: Jung, begeisterungsfähig und ganz ohne Instrumente, bei Viva Voce genügen fünf Stimmen, um ganze Hallen zu füllen.
Der Förderverein der Heideschule hat mit der Einladung der ersten deutschen A-capella-Boygroup jedenfalls einen vollen Erfolg gelandet. Über 400 Besucher tummelten sich in der Aula und auf der Galerie der Schule und erlebten einen Abend, den sie so schnell wohl nicht mehr vergessen werden.
Bekannte Klassiker der Popmusik ebenso wie freche Eigenkompositionen wurden mal gefühlvoll sinnlich, dann wieder mitreißend fetzig zu Gehör gebracht. Dabei verlassen sich die Jungs allein auf ihre Stimmgewalt. Mit ihrem „Mundwerk“ ziehen sie alle in ihren Bann und selbst die „Mitgschlaaftn“ lassen sich begeistern. Die Stimmbänder nutzen die Musiker dazu, ihre nicht vorhandenen Instrumente zu imitieren, so entstehen Schlagzeug, E-Bass und Trompete.
Mit jährlich ca. 150 Konzerten ist die Ansbacher Band Viva Voce längst den Kinderschuhen entwachsen. Im vergangenen Jahr feierte das Vokalensemble seinen 10. Geburtstag. Einst aus dem Windsbacher Knabenchor entstanden und als Quartett mit Männerchorsätzen aufgetreten, sind die fränkischen Jungs heute nicht nur Profis, sie haben auch eine eigene Stilrichtung entwickelt, den sogenannten Vox-Pop. Neben ihren Stimmen sorgen nur noch Licht und Choreographie gekonnt eingesetzt für die Verstärkung der transportieren Stimmungen.
Ihr Publikum haben die Musiker fest im Griff. Das lässt sich nicht zweimal zum Mitsingen und Mitklatschen auffordern. Während sie temperamentvoll über die Bühne jagen, beweisen sie aller Welt: „mundgemachte Musik“ ist keinesfalls langweilig, sondern abwechslungsreich und vielseitig. Das Publikum weiß dies zu schätzen, am Bühnenrand steht so manche junge Dame mit strahlenden Augen und auch die nicht mehr ganz so jungen Besucher sind sich einig: „Schö war‘s“.