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Vielseitiges Waldsachsen als Vorzeigedorf beim Wettbewerb der „schönsten Dörfer“

01.07.2013

Schonungen: Waldsachsen aus allen Blickwinkeln und Perspektiven erleben, das haben sich die „Macher“ für das Konzept „Unser Dorf soll schöner werden…“ für die Jury vorgenommen. Schließlich geht es um nichts geringeres, als in den ‚erlauchten’ Kreis der prämierten Dörfer im Freistaat ausgewählt zu werden. Dabei geht es um gestalterische Aspekte des Ortes, der Zusammenhalt der Vereine und Bürger sowie der geschichtliche Hintergrund und Perspektiven des Gemeindeteils.

Die Achtköpfige Jury, bestehend aus Landkreisbürgermeister und Behördenvertreter zeigten sich jedenfalls ganz angetan, was in Waldsachsen so alles aufgefahren wurde. Die vielen geschmückten Häuserfassaden, Fahnen und gepflegten Blumenbeete – aber auch die vielen Bürgerinnen und Bürger bei der Begrüßung bereiteten der Expertenkommission einen warmen Empfang. Themen wie Dorfleben, aufwachsen, alt werden, arbeiten, Vereinsleben, Baukultur, Ökologie, Landwirtschaft standen im Rahmen eines Rundgangs im Mittelpunkt. Gleich zu Beginn, im Rahmen der Begrüßung, ging Bürgermeister Stefan Rottmann auf die Besonderheiten einer Flächengemeinde wie Schonungen ein: „Wir sind bestrebt, in allen 13 Ortsteilen bestmögliche Lebensbedingungen zu schaffen – was aber auf Grund der begrenzten finanziellen und personellen Mitteln nur mit viel Geschick und Ideen erreicht werden kann!“, erklärt Rottmann und lenkte zugleich die Aufmerksamkeit auf das ‚schöne‘ Waldsachsen.

Den Anfang des knapp dreistündigen Programms bildete die neu geschaffene Bachrenaturierung des Grundbachs am östlichen Ortsrand hinter dem Friedhof. Dass Ensemble Pfarrhaus, historische Pfarrkirche und Friedhof bildete dagegen einen Streifzug in die geschichtlichen Anfänge des Ortes. Ortschronistin Daniela Harbeck-Barthel war wie geschaffen für diese Aufgabe. Die Jury schloss die gebürtige Waldsachsenerin jedenfalls schnell in ihr Herz. Mit viel Charme, Sympathie vermittelte sie Hintergründe und Anekdoten rund um die Bauwerke. Gerade das prächtige Kirchenschiff und seine außergewöhnliche Entstehungsgeschichte sorgten für Staunen.

Draußen auf dem Vorplatz wiederum machte Bürgermeister Stefan Rottmann auf die Situation der Alte Schule und eventuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufmerksam: Ob es zu einer Platzgestaltung oder gar Sanierung des Gebäudes kommt, kristallisiert sich in Kürze heraus. Der alte und neue Kindergarten sollte als soziale Einrichtung vorgestellt werden: „Einen Kindergarten für einen Ortsteil mit 400 Einwohner zu unterhalten, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit. Es ist vielmehr eine große Leistung der Gemeinde – aber auch der Waldsachsener Bürgerschaft!“, erklärt Rottmann. Die Kinderzahlen seien stabil und Waldsachsen als Wohnstandort sehr gefragt. Die Jury freut’s, obendrein gab es eine Gesangseinlage der Kinder mit ihren beiden Betreuerinnen.

Natürlich stand auch der Wandel und Veränderungen der Bausubstanz auf dem Plan: Mit Vorher-/Nachherbilder wurde die Entwicklung der landwirtschaftlichen Gehöfte dargelegt. Als „steinreiches“ Dorf wird Waldsachsen im Hinblick auf die mit viel Liebe hergerichteten Bruchstein-Gebäude an der Bucher Straße gerne mal bezeichnet. Dass es allerdings der Rohstoff Holz ist, der Waldsachsen zu Reichtum und Wohlstand verhalf liegt auf der Hand. Holz ist ebenfalls der Rohstoff, der beim Bau des historischen Rathauses eine entscheidende Rolle gespielt hat: Heute ist das malerische Fachwerk ein echter Hingucker. Unten in der Gerätehalle des Feuerwehrhauses erwartete die Kommission ein umfangreicher bildlicher Rückblick auf Pinnwänden, dass die Entstehung, Nutzung und Bedeutung des historischen Rathauses erklärt. Das malerische Gebäude wurde von Geschäftstreibende immer wieder als Postkartenmotiv in alle Welt verschickt. Oben im Ratssaal hingen schließlich Bebauungspläne und Kartenmaterial an den Korktafeln. Bauamtsleiterin Katharina Endres zeigte die Ausdehnung des Dorfes, die Ergebnisse der Dorferneuerung, sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten; Bürgermeister Stefan Rottmann dagegen ging auf die demografische Entwicklung und die Situation der Einwohnerzahlen ein.

Eine Zeitreise ins Mittelalter Unternahm Daniela Harbeck-Barthel am so genannten Domhof. Scheunenanlagen, Innenhof und Erdkeller sind stille Zeitzeugen einer längst vergangenen Zeit. Ernteerzeugnisse wurden an Ort und Stelle gesammelt und nach Grafenrheinfeld/Würzburg verladen: An gleicher Stelle vermuten Historiker die Gründung des Ortes Waldsachsen. Nur ein paar Meter daneben steht das erfolgreiche Metallverarbeitungsunternehmen von Erich Derleth. Die Produktionshallen sind im Ortskern angesiedelt und stehen symbolisch für den Strukturwandel von Agrar zu High-Tech-Produktionserzeugnisse. Die Auftragsbücher sind voll, sodass die rund 50 Mitarbeiter voll ausgelastet sind. Moderne Maschinen, neue Hallen und motivierte Arbeiter machen die Firma Derleth zu einem gelungenen Beispiel, wie auch Arbeitsplätze im Ort gehalten und geschaffen werden können.

Und dann wäre da schließlich noch der Windpark auf Waldsachsener Gemarkung: Bis weit in die Region sichtbar sind die filigranen Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von 150 Metern. Aktuell bilden acht Anlagen den größten Windpark des Landkreises, Weitere sind in Planung. Mit nur einem Windrad können 1000 Haushalte mit Energie versorgt werden: Die Großgemeinde wird somit zum Stromexporteur wie Robert Ruppenstein und Alexandra Weber (beide ÜZ) bei einer kurzen Anlagenbesichtigung darlegten. Waldsachsen hat sich schon frühzeitig mit dem Thema der erneuerbaren Energien beschäftigt: Die Bürgerinitiative habe sich auseinandergesetzt und man habe gemeinsam mit Betreiber, Gemeinde und Bürgerschaft nach einer verträglichen Lösung gerungen, wie Ruppenstein im Rückblick sagt. Die Experten zeigten sich beeindruckt, natürlich auch vom Panoramablick auf Stadt, Steigerwald und Maintal, ehe es mit den beiden Waldsachsener Feuerwehrautos wieder hinab in den Ort ging.

Ein letztes Highlight wartete noch: Mit Pauken und Trompeten begleitete die Blaskapelle ihre Gäste von der Marktsteinacher Straße zum Garten „Helbig“. Die weitläufige Gartenanlage gefiel auf Anhieb und hatte fast etwas paradiesisches. Kaffee, Kuchen und kühle Getränke warteten auf die Jury und allen Mitwirkenden. Bürgermeister Stefan Rottmann sparte nicht an Lob: „Alle haben heute mitgeholfen, damit sich unsere Großgemeinde und natürlich Waldsachsen von seiner schönsten und besten Seite zeigt!“ Ingrid Schüll gab der Bewerbung mit ihrer Markttracht und ihren markigen Sprüchen noch ein I-Tüpfelchen. Auch die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins oder des historischen Arbeitskreis halfen mit Rat und Tat: Stellvertretend sind hier zu nennen Heribert Helbig und Hilmar Müller. Bürgermeister Rottmann dankte aber auch seinen Rathauskollegen Katharina Endres, Thomas Bauer und Christel Keicher, sowie der Ortschronistin Daniela Harbeck-Barthel für die hervorragende Organisation. Im Feuerwehrgerätehaus gab es am Ende schließlich für alle Mitwirkenden und Helfer nochmal Freibier und Bratwürste: Im Spendentopf landeten 105,- Euro, die Christel Keicher stellvertretend an Petra Lehmann vom Kindergarten Waldsachsen überreichte. „Waldsachsen hat Einiges zu bieten!“, sieht Bürgermeister Stefan Rottmann gute Chancen. Mit dem dreistündigen Programm und den verschiedenen Stationen wurde der Ort in allen Fassetten dargestellt.

Gemeinden bzw. Gemeindeteile mit höchstens 3.000 Einwohner können sich bewerben. Der Wettbewerb wird in mehreren Stufen durchgeführt: Die Landkreissieger werden noch in diesem Jahr ermittelt. 2014 fallen die Entscheidungen in den Regierungsbezirken und 2015 stehen die Landessieger fest. Die bayerischen Golddörfer nehmen dann 2016 am Bundeswettbewerb Teil. Der Wettstreit unter den schönsten und rührigsten Dörfern findet im dreijährigen Turnus statt.

Seit dem Start im Jahr 1961 haben fast 27.000 bayerische Dörfer an der Prämierung teilgenommen. Der Wettbewerb bietet den Gemeinden die Chance, ihre Dorfgemeinschaft zu stärken, die Lebensqualität zu erhöhen und sich in eigener Verantwortung für die Zukunft folgender Generationen zu engagieren. Nicht Konzepte oder Verordnungen stünden im Mittelpunkt, sondern bürgerschaftliches Miteinander unter fachlicher Begleitung. Darin liege das Erfolgsrezept. Damit leiste der Wettbewerb einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des gesamten ländlichen Raums. Jetzt drücken alle Schonunger den Waldsachsenern die Daumen, damit die Qualifikation auf Landkreisebene gelingt!

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