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Vergessene Dörfer der Rhön

vom 10.04.2025 - 18:04 Uhr

Landkreis Rhön-Grabfeld: Es war einmal… Nein, bei der neuen Ausstellung im Landratsamt Rhön-Grabfeld geht es nicht um Märchen, sondern tatsächlich um gelebte Geschichte. „Vergessene Dörfer der Rhön“ lautet der Titel der Schau, der eine vermeintlich vergessene Welt quasi vor unserer Haustüre, nämlich im Bereich des heutigen Truppenübungsplatzes Wildflecken, zeichnet. Walter Kömpel aus Oberbach hatte gemeinsam mit dem verstorbenen Matthias Elm aus Speicherz die Idee Informationen, Bilder und Skizzen zusammengetragen um sichtbar zu machen, was auf dem Areal des heutigen Truppenübungsplatzes eigentlich vorher angesiedelt war. Weitere Unterstützer gesellten sich schnell dazu.

Dieser Plan kam ihnen auf einem der jährlichen Wandertage in den Sinn, an denen das Gelände für Interessierte geöffnet hat, berichtete Kömpel. Wo heute Soldatinnen und Soldaten für den Ernstfall üben, gab es nämlich bis zur Absiedelung in den 1930er Jahren zahlreiche kleine Ortschaften und Höfe.

Adamshof, Altglashütten mit Wiesenhaus, Haus Franken und Harfenmühle, Auersberghöfe, Dörrenberg, Ebertshof, Fuchsmühle, Heinrichshof, Neuglashütten, Reußendorf, Rothenrain mit Disbachmühle und Disbachhof, Sarahof, Schmelzhof, Silberhof und Werberg sowie der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg sind genau diese Orte, die alleine im bayerischen Teil für den Truppenübungsplatz weichen mussten. Ein unfassbarer Einschnitt in das Leben der dort Beheimateten. 

Landrat Thomas Habermann dankte den Initiatoren, die ihm Schwerspat (Baryt) mitgebracht hatten, ein Mineral welches in der Rhön unter Tage bis 1970 abgebaut wurde, für das Sichtbarmachen der Rhöner Geschichte: „Die Ausstellung erinnert uns eindrücklich an ein kaum bekanntes Kapitel unserer regionalen Geschichte. Die Menschen, die hier einst lebten, mussten ihre Heimat verlassen – eine Entscheidung, die ihr Leben tiefgreifend veränderte. Der Truppenübungsplatz Wildflecken ein wichtiger sicherheitspolitischer Standort. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass er seinen Ursprung in großen persönlichen Schicksalen hat. Diese Erinnerung wachzuhalten ist unser Auftrag.“

Die eindrückliche Ausstellung ist bis einschließlich 15. Mai 2025 im Foyer des Landratsamtes während der Öffnungszeiten zu besichtigen. Kostenlose Führungen bietet Walter Kömpel für Interessierte ab dem 10. April immer donnerstags von 14 Uhr bis 16 Uhr sowie am 10.04. und 08.05. zusätzlich von 16 bis 18 Uhr an. Eine Anmeldung hierfür ist nicht notwendig. Auch Schulklassen, Vereine oder größere Gruppen können gerne eine gesonderte Führung erhalten. Für die Koordination ist Annette Müller-Mann von der Kreisentwicklung zu kontaktieren (E-Mail: annette.mueller-mann@rhoen-grabfeld.de, Telefon: 09771 / 94-147).

Wer weitere Informationen, Bilder, Gegenstände etc. von der Zeit vor dem Truppenübungsplatz beispielsweise von den Großeltern besitzt, ist herzlich eingeladen mit Walter Kömpel in Kontakt zu treten. Die Recherche ist mit der aktuellen Schau nämlich nicht abgeschlossen. Gerade ist ein Buch über die Thematik in Arbeit. „Ein Blick zurück“ wird ab Mitte Mai in der Marktgemeinde Wildflecken erhältlich sein. Alle Beteiligten rund um die Thematik – inklusive der Mediengestalter – arbeiten ehrenamtlich an dem Projekt.

Nach dem Ausstellungszeitraum im Landratsamt wandert „Vergessene Dörfer der Rhön“ weiter in das Rentamt nach Bischofsheim i. d. Rhön. Dort sind die Schautafeln vom 17. Mai bis 07. Juni 2025 zu sehen. 

Titelbild: Spannende Informationen über die „Vergessenen Dörfer der Rhön“ bietet die aktuelle Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Rhön-Grabfeld. Landrat Habermann (2. Reihe Mitte) dankte den Verantwortlichen – allen voran Walter Kömpel und Marion Stephan vom Team der „Vergessenen Dörfer der Rhön“ (1. Reihe Mitte – Schautafel) – für Ihre Arbeit. Darüber hinaus waren zahlreiche geladene Gäste bei der offiziellen Eröffnung mit dabei. Unter anderem auch Vertreter der Bundeswehr, die heute auf dem Gebiet aktiv sind: Regierungsdirektor Axel Grzeszkowiak, Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Hammelburg (rechts neben Landrat Habermann), Enrico Langhärig, Hauptmann Kommandantur Wildflecken (rechts daneben Schautafel 1. Reihe) und Stabsfeldwebel Sandro Gecsei (2. Reihe 1. Von links).

Foto: Joel Wehner.

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