Würzburg-Schweinfurt: Parallel zur Initiative der Hosted Programmes für Wasserstofftechnik und Soziale Arbeit wollen die beiden strategischen Partner, die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und die German Jordanian University (GJU), auch im Bereich der angewandten Forschung eng zusammenarbeiten. Im Rahmen einer Delegationsreise nach Jordanien unterzeichnete THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer gemeinsam mit GJU-Präsident Prof. Dr. Ala’aldeen Al-Halhouli das aktualisierte Exchange Agreement. „Robotik und Wasserstoff spielen für das Forschungsprofil der THWS eine große Rolle, und wir wollen in diesem Bereich weiter mit der GJU zusammenarbeiten“, betonte Prof. Dr. Jean Meyer bei der Unterzeichnung.
Bei einer Tour über den GJU-Campus in Madaba besichtigte die THWS-Delegation unter anderem das Smart Grid Lab, das Robotics Lab und das Industry 4.0 CP Smart Factory Lab. Nun wollen die beiden Hochschulen, deren Partnerschaft schon im Jahr 2008 begann, auch in der angewandten Forschung miteinander kooperieren und sogenannte „joint labs“ gründen – Forschungscluster zu den Themen Wasserstofftechnik und Robotik.
Außerdem besuchte die THWS-Delegation das German Language Center der binationalen Hochschule. Es gilt als eines der größten Sprachzentren weltweit: Rund 2.600 Bachelorstudierende lernen hier täglich Deutsch, um sich auf das verpflichtende Deutschlandjahr während ihres Studiums vorzubereiten. Es ist eine Besonderheit der gemeinsamen Hosted Programmes, dass die Studierenden Deutsch mindestens auf dem B2-Niveau beherrschen, wenn sie nach Deutschland kommen, und somit ihr Studium mit einem deutschen Abschluss beenden können. Beim Treffen mit der ersten Kohorte der Wasserstofftechnik-Studierenden, die im vergangenen Wintersemester gestartet waren, zeigte sich THWS-Präsident Meyer von deren Deutsch-Kenntnissen beeindruckt.
Auf dem Hauptcampus der GJU (von hinten links nach vorne rechts): Dr. Daniel Wimmer (Leiter des Hochschulservice Internationales), Dr. Monica Heitz (Leitung Stabsstelle Campus GATE), Prof. Dr. Achim Förster (Vizepräsident Internationalisierung und Lehre), Iris Wildfeuer (THWS-Koordinatorin am Standort in Jordanien), Prof. Dr. Ralf Roßkopf (Studiengangleiter Bachelor Soziale Arbeit transnational), Manuel Glattbach (Referent für strategische Hochschulkooperation), Prof. Dr. Winfried Wilke (Studiengangleiter Bachelor Wasserstofftechnik transnational), Carolin Gläser (Projektkoordinatorin Campus GATE), Dana Alqahaf (THWS-Mitarbeiterin am Standort in Jordanien), Präsident Prof. Dr. Jean Meyer (Foto: GJU Marketing Department)
Für den Bereich Soziale Arbeit fanden außerdem Besprechungen statt, um das Hosted Programme voranzutreiben. In Jordanien ist die Soziale Arbeit als junge Disziplin auf dem Weg, sich zu etablieren, und muss sich zudem noch professionalisieren. So ist erst seit kurzem eine eigenständige Lizenz geplant, um als Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter arbeiten zu können.
Um die Hosted Programmes der Industrie und der breiten Öffentlichkeit vorzustellen, gab es mehrere Informationsveranstaltungen. So kamen Vertreterinnen und Vertreter der jordanischen Wasserstoff-Industrie ebenso zum Austausch wie Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) für den Bereich Soziale Arbeit. Einblicke in die Berufsperspektiven für zukünftige Studierende der Hosted Programmes gab es bei einer Abendveranstaltung für internationale Schulen, für Eltern sowie interessierte Schülerinnen und Schüler.
Hintergrund: Hosted Programmes
Zusammen mit dem Partner German Jordanian University hat die THWS im Jahr 2023 einen eigenen Campus in Amman, Jordanien, eröffnet; dort werden die THWS-Studiengänge Wasserstofftechnik und Soziale Arbeit gelehrt. Arabischsprachige Studierende starten zunächst mit einem Vorbereitungsjahr, um deutsche Sprachkenntnisse und die deutsche Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten. Die ersten Studiensemester finden in Jordanien und überwiegend auf Englisch statt. Die letzten drei Semester werden in Deutschland in deutscher Sprache durchlaufen, mit einer Praxisphase in Unternehmen und Institutionen.
Bei der Unterzeichnung des Exchange Agreements: THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer und GJU-Präsident Prof. Dr. Ala’aldeen Al-Halhouli (Foto: THWS/Manuel Glattbach)