Bad Bocklet: Am 1. Februar trafen sich 15 junge UnternehmerInnen und Führungskräfte in gemütlicher Atmosphäre im Hotel Kunzmann’s in Bad Bocklet. Dorothee Bär erzählte aus ihrem Alltag im Bundestag und als Staatssekretärin. Sie ist zuständig für Verkehr und digitale Infrastruktur. Vor allem die Digitalisierung bildete ein Hauptthema. Sowohl aus den Reihen der Wirtschaftsjunioren als auch von Bär selbst wurde beklagt, dass die Digitalisierung zu langsam voranschreite, vor allem im europäischen Vergleich. Die Thematik des autonomen Fahrens führte zu kontroversen Diskussionen.
Bär erläuterte auch die Unterschiede zwischen ihrer Arbeit im Ministerium – wo das meiste fachspezifisch ist – und im Wahlkreis. Hier muss man viel mehr auf die Probleme und Einzelschicksale der Menschen eingehen und eine sehr breite Palette abdecken. Vielen Menschen ist auch einfach die Nähe zu ihrer Bundestagsabgeordneten wichtig, deshalb sei die Bürgersprechstunde ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit.
Auf die Frage, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut kriege – eines der fünf Ziele der WJ – räumte sie ein, dass dies oft nicht einfach, aber mit tatkräftiger Hilfe der gesamten Familie möglich sei. Sie wohnten mit vier Generationen unter einem Dach, womit dann mit der entsprechenden Planung auch die Versorgung der Kinder klappe.
Die JungunternehmerInnen wollten auch wissen, wie sich die Uneinigkeit zwischen den Schwesterparteien CSU und CDU auf ihre Tätigkeit im Bundestag auswirkt. Bär beschwichtigte, dass sich die beiden Parteien zu etwa 90 Prozent einig seien, bestätigte jedoch auch, dass diese verbleibenden Streitigkeiten vor dem Wahlkampf beigelegt werden müssten.
Abschließend wurde sie – angelehnt an ein weiteres Ziel der Wirtschafsjunioren, „ehrbares Unternehmertum“ – noch auf die Aussage „Politik mit Herz“ auf ihrer Website angesprochen. Sie erklärte, was sie darunter versteht: „Bei jedem Termin mit Begeisterung und Herzblut dabei sein. Die Sprechstunden bedeuten Bürgernähe. Und ich gehe alles mit Freude und Interesse an.“
Past President Barbara Gutmann und die stellvertretende Kreissprecherin Bernadette Köth bedankten sich herzlich für die Zeit und das offene Gespräch. Die Wirtschaftsjunioren Bad Kissingen planen in Zukunft noch weitere politische Gesprächsstunden.
Bild: Mitglieder der WJ Bad Kissingen mit D. Bär (vordere Reihe, 3. v. l.) Text: Lydia Molea & Petra Winter Foto: Lydia Molea