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Stefan Rumpel – Kreuzauffindung

28.11.2011

Sein Lieblings-Arbeitsplatz in seinen Ehrenämtern ist, so glaubt man zu spüren Katholische Pfarrkirche in Grafenrheinfeld, Kreuzauffindung. Wie ein Dom steht sie mitten in Grafenrheinfeld und ihr charakteristisches äußeres Zeichen sind die beiden mächtigen Türme, die weit hinaus im Landkreis zu sehen sind.

Hier in diesen ‚heiligen Hallen‘ hat Stefan Rumpel Anfang April 1994 seine Erstkommunion empfangen. Die berühmte Winterhalter-Orgel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingebaut und die Musica Sacra hat noch keine Konzerte in dieser schönen Kirche veranstaltet. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten im Inneren der Kirche waren schon abgeschlossen und selbst die Außenfassade war ein Jahr vorher schon fertiggestellt. Diese Kirche hat es Stefan Rumpel an getan. Gleich nach der Erstkommunion hat er mit dem Ministrieren angefangen. Er ist dabei geblieben, bis heute.

27 Jahre ist er alt, der Stefan Rumpel. Er ist ein echtes Rhafelder Gewächs. In Grafenrheinfeld hat er seine Kindheit verbracht, ist dort in die Schule gekommen und hat seine ganze Jugendzeit in seiner Heimatgemeinde verbracht. Nach seinem Realschulabschluss hat er erst einmal eine Schreinerlehre gemacht um dann auch als Schreiner zu arbeiten. Im Zivildienst hat er neun Monate, wieder in der Schreinerei der Lebenshilfe in Sennfeld gearbeitet. Er hat die Mitarbeiter bei ihren kleinen Aufträgen angelernt und betreut.

 

Ausbildung und Studium in Hochgeschwindigkeit

Wie vielen andere junge Leuten hat auch Stefan Rumpel gemerkt, dass er mit seiner Bildung noch nicht am Ende ist, dass noch viele Reserven in ihm schlummern. Er hat am Schweinfurter Bayernkolleg sein Abitur nachgeholt, um sich dann auf das Abenteuer ‚Duales Studium‘ zusammen mit seinem Arbeitgeber Schaeffler Technologies in Schweinfurt einzulassen. Dual, das bedeutet, Stefan macht eine Ausbildung als Industriemechaniker und studiert seit diesem Jahr Maschinenbau Dipl.Ing. an der FH in Schweinfurt. Also Ausbildungs-Turbo im Jettempo und gleichzeitig umfangreiche Tätigkeiten im Ehrenamt, da bleibt wenig Luft zum Schnaufen. Den Anschein eines gestressten Menschen macht er trotzdem nicht.

 

Immer ruhig bleiben

Alle in Grafenrheinfeld und außenherum kennen Stefan Rumpel als einen ruhigen und besonnenen Typen. Seine Sätze bei diesem Gespräch in der Kirche klingen wohl überlegt und präzise.

Als er damals nach seiner Erstkommunion 1994 bei Pfarrer Böhm als Ministrant angefangen hat, war er viel aufgeregter als heute, schildert Stefan seine erste Zeit in dieser wunderschönen Kirche.

Vom Elternhaus war er vorgeprägt. Es war für ihn ganz normal, dass man in die Kirche geht, nicht nur sonntags. Stefan hat noch drei ältere Schwestern, eine von ihnen hat ebenfalls ministriert, sie hat den Stefan immer mitgenommen. Im zarten Alter von elf Jahren ist er zusätzlich bei der Malteser-Jugend gelandet. Auch heute noch sind die Malteser sein zweites ‚Standbein‘ bei den Ehrenämtern.

Vom Nutzer zum Anbieter

‚Grüppling‘, das ist so eine Wort, bei dem der Unwissende erst einmal nachfragen muss. ‚Grüppling‘, das sind die ganz Jungen in den Basis-Gruppen, sowohl bei den Ministranten als auch bei der Malteserjugend. Mit 16 wollte er die ‚Angebote‘ in den Gruppenstunden der Ministranten und der Malteser nicht mehr nur konsumieren, Stefan wollte selbst mitgestalten. Er meldete sich für den Gruppenleiter-Assis-tenten-Kurs und später dann für den Gruppenleiter-Grundkurs an.

Er wollte den Spaß, den er selbst erlebt hat, weitergeben. Bevor der Stefan das mit den Gruppenstunden und Freizeiten in die Hand genommen hat, war die Pfarrersköchin zuständig.

 

Es wird viel geboten

Letztes Wochenende war Stefan mit einer Gruppe in Reichmannshausen im Schullandheim, 26 Ministranten und vier Betreuer waren dabei. Jetzt steht die Weihnachtsfeier an und im Januar fahren alle ins Palm Beach nach Nürnberg. Stefan organisiert eine Übernachtung im Pfarrheim genauso begeistert wie die Gruppenstunden. Seit ein paar Jahren veranstalten sie zusammen mit der Pfarreiengemeinschaft Maximilian Kolbe in Abersfeld ein Zeltlager.

In Grafenreinfeld beim Pfarrfest machen die Ministranten traditionell den Limostand, die Malteserjugend veranstaltet die Spielstraße, so ist man im ganzen Ort eingebunden.

Den Spaß weitergeben

Den Spaß, den er als Kind selbst erfahren hat, weiterzugeben, war und ist der größte Beweggrund sich die ganze Arbeit aufzuhalsen. Er möchte die Kinder auch ein bisschen in die richtige Richtung lenken, ihnen zeigen, dass es noch mehr gibt als am Computer den ganzen Tag in Facebook rumzuhängen. Er möchte den Kindern vermitteln, dass es auch noch das echte Leben gibt, ein Leben, in dem man richtig miteinander redet, so von Angesicht zu Angesicht, nicht nur über das Netz, nicht mit irgendwelchen Abkürzungen, die nur Insider verstehen. Die angebotenen Aktivitäten werden von vielen gerne angenommen. Die Gruppen haben regen Zulauf, die Kinder sind begeistert und kommen gerne.

 

Seine Beziehung zu Gott

Stefan Rumpel ist auf jeden Fall ein gläubiger Mensch. Mit seiner persönlichen Beziehung zu Gott hat er sich lange beschäftigt. Heute sagt er, sein Glaube gibt ihm Halt, Geborgenheit und Schutz. Stefan fühlt sich aufgehoben in der Kirche. Gott ist für ihn jemand, der alle seine Ängste und Nöte versteht, jemand, zu dem man mit allen Problemen zu jeder Zeit kommen kann.

Es ist ihm egal, dass diese Haltung auf manche seiner Altersgenossen vielleicht altmodisch wirkt, wenig cool. Er will seinen Glauben leben, „der Glaube ist mir wichtig und dafür schäme ich mich nicht”.

Vielleicht gibt es ja in seiner Kirche Dinge, die nicht so sind wie sie, nach seiner Ansicht sein könnten. Es gibt sicher viele Streitthemen. Der Zölibat der Priester wird heftig diskutiert oder der Dienst von Frauen in der Kirche, als Diakone oder Priesterinnen, auch das sind Streitthemen. Bei allen kann man seiner Ansicht nach sicher geteilter Meinung sein, aber ihm ist wichtig, diese Streitpunkte im ‚Verein‘ selber auszutragen und nicht davonzulaufen. „Wenn ich mit irgendetwas unzufrieden oder nicht einverstanden bin, muss ich versuchen das zu ändern. Wenn ich mich einbringe, kann ich auch mitreden und kann dann versuchen, in dem Maße in dem es mir möglich ist, etwas zu ändern oder Einfluss zu nehmen. Davonlaufen ändert nichts.

 

Stefan bringt sich ein

Er ist nie versucht gewesen davon zu laufen, im Gegenteil, er bringt sich ein wo er nur kann. Als oberster Ministrant in der Pfarrei organisiert er die Diensteinteilung der Ministranten und deren Ausbildung. Er klärt und organisiert die Aufgaben der Ministranten für die Gottesdienstabläufe. So nebenbei kümmert er sich sich um die Jugendarbeit in der Pfarrei, um die Gruppenstunden, die Organisation von Fahrten, Ausflügen und Freizeiten.

Nachwuchsprobleme hat die Pfarrei zum Glück keine. In den letzten drei Jahren meldeten sich nach jeder Erstkommunion immer sechs neue Ministranten. Das ist, so findet Stefan Rumpel, doch ein ganz guter Schnitt. In früheren Zeiten war es interessanterweise schon mal schwieriger Nachwuchs für den Ministrantendienst zu finden.

Dann ist da noch die Malteser-Arbeit. Als Jugendgruppenleiter bei der Malteserjugend in Grafenrheinfeld kümmert er sich ebenso um die Gruppenstunden, Freizeiten, Ausflüge und Zeltlager, genau wie bei den Ministranten. Er ist darüber hinaus noch in den Diözesanjugendführungskreis bei den Maltesern delegiert und im Erwachsenverband macht er noch regelmäßig Sanitätsdienst.

Als sportlicher Ausgleich muss ein bisschen Schwimmen jede Woche ausreichen. Mit dem Rad fährt er möglichst täglich auf die Arbeit und in die FH. Zuhause in der väterlichen Landwirtschaft wird auch immer wieder mal sein Einsatz gebraucht, auch das fordert ihn körperlich, einrosten tut er bestimmt nicht.

Jürgen Kohl

Aus der SWmagaz.in Ausgabe 11 / 2011

 

 

Jürgen Kohl

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