Schonungen: Der Andrang an der Essensausgabe war gewaltig: Etwa 300 hungrige Sportler wurden beim Landessportfest der Lebenshilfe mit Spaghetti Bolognese, Joghurt und Getränken verköstigt. Mittendrin Bürgermeister Stefan Rottmannn mit seiner Partnerin Tanja, die mit einem Helferteam-T-Shirt gekleidet wurden: Wie am Fliesband mussten die Essen zubereitet und ausgegeben werden. Die Damen der Lebenshilfe waren jedenfalls über die freiwillige Hilfe des Rathauschef ganz angetan.
Im vergangenen Herbst zog die Förderschule in Schonungen das große Los und gewann Bürgermeister-Helferstunden: Und so kam es, dass Rottmann beim Festabend der Sportler und Betreuer von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr hinter dem Tresen stand. „Für mich war es eine ganz neue und wichtige Erfahrung: Neben dem Freiwilligendienst konnte ich wichtige Erkenntnisse und Einblicke über die Arbeit der Lebenshilfe gewinnen aber auch viele Menschen kennenlernen!“, sagt Stefan Rottmann.
Die Ausrichtung des Landessportfests ist für die Schonunger Lebenshilfe rund um Schulleiter Thomas Kötzel eine logistische Herausforderung. Insgesamt 16 Teams aus ganz Bayern reisten zu den Wettkämpfen unter dem Motto „Jugend trainiert für Paralympics“ an. Die Disziplinen fanden in Schweinfurt und Schonungen statt. Wegen des Regenwetters mussten die Eröffnungsfeierlichkeiten kurzer Hand in die Humboldt-Turnhalle verlegt werden: Hier begrüßten die Schirmherren Landrat Florian Töpper, Schweinfurts Stellv. Bürgermeisterin Sorya Lippert und Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann die Athleten aus nah und fern. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Turnier und das Rahmenprogramm vorbereitet und organisiert: Selbst das Abendprogramm mit Musik und Breakdance lies aufhorchen.
Ein Highlight waren sicherlich auch die Helferstunden des Bürgermeisters. Sogar der Bayerische Rundfunk begleitete die Unterstützungsaktion, so war doch eine pfiffige und einfallsreiche Initiative mit einem ernsten Hintergrund: Nämlich das immer weiter bröckelnde Ehrenamt. Bürgermeister Stefan Rottmann will als Vorbild ein Zeichen setzen: Viele tausend ehrenamtliche Helferstunden werden Jahr ein, Jahr aus wie selbstverständlich in der Großgemeinde geleistet. Hochkarätige Ausstellungen, Konzerte, traditionsreiche Feste, mitreißende Kabarett- und Theatervorführungen werden hinter den Kulissen mit viel Aufwand geplant und organisiert. Über hundert Vereine und Verbände sorgen für ein vielfältiges und einzigartiges Veranstaltungsprogramm zu jeder Jahreszeit.
Kultur-, Sport- und Vereinsarbeit ist für die knapp 8000 Einwohner zählende Großgemeinde mehr als nur Unterhaltung oder Zeitvertreib: Sie beeinflusst das Miteinander der Menschen, sie ist Ausdruck des Lebensgefühls und dokumentiert das moderne Image der Gemeinde Schonungen. Kreativität und Fleiß der Mitbürgerinnen und Mitbürger sorgen für Wertschöpfung in der Großgemeinde. Doch die Suche nach freiwilligen Helfern beispielsweise für Ausschank und Bewirtung eines Fests gestaltet sich in den Vereinen immer schwieriger. Immer wieder sind es die Selben, die hinter den Bewirtungsständen stehen und in vielen Vereinen gleichzeitig aktiv sind. Ehrenamtliche Arbeit kann vielfältig sein und so stellte sich Rottmann mit seiner Lebensgefährtin für den Bratwurststand oder der Kaffeebar beim Kindergartenfest, als Ordner oder Platzeinweiser bei einer Großveranstaltung, Elferrat für Faschingssitzung, Betreuer für ein Ferienspaßprojekt, Platzkassier für ein Fußballspiel, Austräger von Vereinszeitschriften oder Ausschankhelfer bei einer Kirchweih zur Verfügung.
Rottmann ist überzeugt, ohne die 120 Vereine und deren wertvolles Engagement, wäre die Gemeinde aufgeschmissen und finanziell überfordert. „Als Bürgermeister möchte ich mit meiner Lebensgefährtin Tanja Vereine, Verbände und Gruppen unter die Arme greifen und mich zweimal im Jahr für Helferstunden bei Festen etc. … verbindlich einteilen lassen. Ich hoffe, damit einen kleinen Beitrag leisten zu können. Außerdem gilt es die Bedeutung unseres bürgerschaftlichen Engagements und unser kostbares Vereinsnetzwerks zu würdigen und viele weitere Mitbürger zur Nachahmung zu animieren.“
Bereits am kommenden Sonntag ab 16.00 Uhr steht Bürgermeister Stefan Rottmann mit seiner Tanja ein zweites Mal für den guten Zweck hinter dem Tresen: Dann bei der Mainberger Kirchweih am Laugenstangenstand. Für das kommende Jahr 2015 werden wieder zwei Projekte gesucht, die das Bürgermeisterpaar unterstützen möchte: Kurze, formlose Bewerbungen unter dem „Stichwort“ Helfestunden können entweder per E-Mail unter sigrid.herder@schonungen.de oder postalisch an Großgemeinde Schonungen, Stichwort „Helferstunden“, Marktplatz 1, 97453 Schonungen versendet werden. Zwei Projekte werden jedes Jahr rechtzeitig ausgelost. Vorschläge für das kommende Jahr 2015 können bis zum 01. Oktober 2014 eingereicht werden. Hinweis: Es werden nur ernst gemeinte Bewerbungen ausgewählt.