Schweinfurt: Die Cramer-Mühle als eine der führenden Mühlen in Bayern und zugleich Ökostrom-Lieferant sowie das Informationszentrum der Innung für Spengler-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), das für die Wärmepumpe als umweltfreundliche Alternative zu den fossilen Energiequellen Öl und Gas wirbt – für den Besuch seines Landtagskollegen Johannes Becher (Moosburg an der Isar) hat sich der Schweinfurter Abgeordnete Paul Knoblach diese beiden Unternehmen ausgesucht. Der erste stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen am Ende des Schweinfurt-Tages: „Sowohl bei der Cramer-Mühle als auch bei der Innung sind angesichts der fortschreitenden Klimakrise die Weichen richtig und auf Zukunft gestellt“.
Getreide wird auf der idyllisch am Main liegenden Mühle seit 1812 gemahlen. Das Familienunternehmen wird seit 2018 in siebter Generation von Philipp Cramer geführt, der in den sieben Jahren an der Spitze mit Millionen-Investitionen ein hochmodernes Unternehmen geschaffen hat. Produziert wird nach neuesten technischen Standards. Das Sortiment umfasst die klassischen Weizen-, Roggen-, Dinkel- und Vollkornmehle genauso wie Weizenkleie, Grieß oder Speisegetreide.
„Die Cramer-Mühle leistet als Einkäufer bzw. Verarbeiter von fränkischem Getreide aus kontrolliertem Anbau einen wichtigen Beitrag für die Region“, konstatierte Biolandwirt Knoblach, selbst Weizen- und Roggen-Produzent. Die Cramer-Mühle ist Ausbildungsbetrieb und zählt derzeit 86 Mitarbeiter, die einige mehr wären, wenn sie geeignete Fachkräfte fänden, wie Philipp Cramer bedauerte.
Eines der vom Mühlenchef angesprochene Problemfeld war die Bürokratisierung und die Komplexität der gesetzlichen Regelungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die Becher als Mitglied der Enquetekommission Bürokratieabbau allzu gut kennt. „Eine sinnvolle Entbürokratisierung ist von zentraler Bedeutung für den Standort Bayern und meine Fraktion wird hierzu weiterhin konstruktive Vorschläge einbringen.“
Neben der Mehlproduktion als Schwerpunkt stellt die Cramer-Mühle auch Strom aus Wasserkraft her. Die ökologische Energie wird durch das natürliche Gefälle zwischen dem Main und dem Saumain erzeugt und beliefert rund 3000 Haushalte in Sennfeld. „Wir müssen weg von Öl und Gas und das ist ein wichtiger Beitrag dazu“, lobte Knoblach.
Bei der SHK-Innung als nächster Station erfuhren die Abgeordneten von Geschäftsstellen- und Ausbildungsleiter Stefan Köppe mit Freude, dass zum einen die Nachfrage nach Wärmepumpen wieder deutlich angezogen hat und die rund 150 Mitgliedsbetriebe gegenüber der Wärmepumpen-Technik insgesamt positiv eingestellt sind. „Das Zentrum ist insofern auch deshalb nötig, weil mit den Mythen rund um die Effizienz der Wärmepumpen aufgeräumt wird“, merkte hierzu Knoblach an. Ein Problem bleibt die Suche nach Fachhandwerkern.
Für das Wärmepumpenzentrum wurde auf dem Gelände des SHK-Ausbildungszentrums eigens ein rund 100 Quadratmeter großer Gebäudetrakt erstellt, in dem ein Anschauungsmodell sowie elf voll funktionsfähige Wärmepumpen von verschiedenen Herstellern installiert wurden. Das Zentrum dient dazu, Gesellen, Meister und Auszubildende in die Techniken der Wärmepumpenlösungen einzuweisen. „Nur wenn das Fachhandwerk fit für die neue Technik ist, kann auch aktiv etwas gegen den Klimawandel getan werden“, erklärte Knoblach. Im Angebot sind neuerdings auch Infotage für den Endverbraucher. Erfreulich auch hier: Sie werden sehr gut angenommen. Die Innung verfügt zudem über 72 PV-Kollektoren mit drei Batteriespeichern, die eine Speicherkapazität von insgesamt 45 kWh besitzen.
Titelbild: Erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen-Landtagsfraktion Johannes Becher (links) mit Paul Knoblach (Mitte) zu Gast bei Philipp Cramer (Cramer-Mühle). Foto: Hannes Helferich“
Johannes Becher, MdL und Paul Knoblach, MdL informieren sich bei Geschäftsstellen- und Ausbildungsleiter der SHK Stefan Köppe über Wärmepumpen. Foto: Hannes Helferich“